13.Stockholmer Pride-Festival eröffnet

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Karsten
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13.Stockholmer Pride-Festival eröffnet

Beitrag von Karsten »

Unter dem Thema „Offenheit“ hat am Montag in Stockholm das 13. Pride-Festival begonnen. Passend dazu hat die Veranstaltung den lauschigen Tanto-Park auf Södermalm verlassen und findet nun erstmalig mitten in der Innenstadt, im Kungsträdgården, statt. Liv Heidbüchel berichtet.

"Wir haben ein Recht auf den öffentlichen Raum"
Das einwöchige Pride-Festival ist längst nicht mehr nur etwas für Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle. Mit dem Schritt hin zu mehr Öffentlichkeit mitten im Zentrum öffnet sich die Veranstaltung mehr als bisher für eine breitere Masse, die mit der Gay-Kultur sympathisiert. Gleichzeitig wird es auch für all jene leichter, die bisher nicht so offensiv mit ihrer sexuellen Identität umgegangen sind, erklärt Volontär Loke Ogando gegenüber Sveriges Radio International.

„Es ist jetzt viel besser, weil uns viel mehr Leute erreichen. Wenn wir offener werden, besuchen uns auch Menschen, die sonst nicht gekommen wären, weil sie vielleicht kein Geld haben. Sie haben nun auch die Chance hereinzukommen und zu spüren: Ich bin nicht allein.“

Loke Ogando ist einer von 470 Volontären, die das Event seit Februar vorbereiten und nun an den Eingängen und Notausgängen dafür sorgen, dass alles glatt läuft. Von der Verlegung zum neuen Festivalplatz mitten in der Stadt, wo sich derzeit vor allem die Touristen tummeln, erhoffen die Veranstalter großen Zulauf Neugieriger – nicht zuletzt, weil das Fest erstmalig gratis ist. Der Vorsitzende des Festivals, Per Wiktorsson, sagte dazu:

„Das ist doch hauptsächlich positiv. Wir Homo-, Bi- und Transsexuellen haben ein Recht auf den öffentlichen Raum. Wir sollen küssen können, wen wir wollen, Hand in Hand gehen, mit wem wir wollen, und uns anziehen können, wie wir wollen, und zwar überall in der Stadt, und nicht nur an bestimmten Orten. Dass das Pride-Festival im Stadtzentrum stattfindet, bedeutet auch, dass wir uns auf unsere Wurzeln besinnen. Die Vorläufer der Veranstaltung Ende der 1970er fanden ja auch im Kungsträdgården statt.“

Kritiker: Pride-Charakter verwässert

Die Pride-Parade sei seit jeher ein großes Volksfest in der Innenstadt, betont Wiktorsson, insofern war die Grundidee schon immer, offen für alle zu sein.

Jon Voss, Chefredakteur der Schwulenseite QX, befürchtet dagegen, dass das Festival langsam, aber sicher seinen ursprünglichen Charakter verliert, wenn es sich stetig vergrößert. 30.000 Besucher am Tag wären doppelt so viele wie in früheren Jahren, gibt er zu bedenken.

„Bei dieser zentralen Lage geht das Zugehörigkeitsgefühl verloren, dessentwegen ja viele überhaupt zum Festival kommen. Einmal im Jahr wollen sie auf einem Festivalplatz die absolute Mehrheit stellen.“

Festival-Vorsitzender Wiktorsson wiegelt ab. Seiner Meinung nach besteht keine Gefahr, dass das Festival ein Volksfest wie jedes andere wird. „Wir sind und wir werden nicht zu angepasst. Aber es ist doch großartig, wenn wir dem Volkstümlichen eine Pride-Note verpassen können.“

(Quelle: Radio Schweden)


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goteborgcity
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Re: 13.Stockholmer Pride-Festival eröffnet

Beitrag von goteborgcity »

Vielleicht sollte man hinzusagen, dass die Gay-Kneipen dieses Mal mehrheitlich nicht auf dem Festplatz vertreten sind, weil sie die hohen "Sponsorkosten" nicht tragen konnten, da die Veranstalter 200.000 Kronen für den Aufbau eines Zeltes, zuzüglich 25 Prozent des Umsatzes forderten. Das Bier wird daher von der nicht Gay-Szene ausgeschenkt. Stockholm-Pride gerät dabei nicht zum ersten Mal in die Kritik, denn vor zwei Jahren verschwanden bereits Millionen ohne eine Spur zu hinterlassen. Ein wichtiges Festival scheint daher aus wirtschaftlichen Interessen andere Wege zu gehen als die Gründer des Festivals wollten.


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