Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

annie
Beiträge: 465
Registriert: 17. Juli 2011 19:41
Wohnort: Skaraborg
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 55 Mal

Re: Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

Beitrag von annie »

Wo bleibt die Antwort von den Kritikern der Rueckwanderer?
Filainu, wie Du selbst schreibst, musst Du nicht arbeiten - genug Kohle vorhanden. Also kein armer Auswanderer - nur Angst vorm deutschen Fiskus.
Framsidan, im Berufsleben stehen bedeutet nicht, manchal realitätsfremd zu sein.
Mona- Linea Du hast recht!
Lukä - Du hast nicht die sogenannten Loser ins Spiel gebracht, das war ich.

Es Gruesst Euch alle Andreas


Advertisement
Schwedisch bequem online von zu Hause aus lernen - klicke auf das Bild für weitere unverbindliche Informationen:



Tragetasche "Dalapferde" - für weitere Infos hier klicken:

saschad
Beiträge: 9
Registriert: 13. Juli 2012 06:41

Re: Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

Beitrag von saschad »

Gnällspik hat geschrieben:Ich glaube nicht, das in Deutschland jede dritte Stunde jemand wegen eines Behandlungsfehlers stirbt.
Stimmt, das ist auch unwahrscheinlich. Wahrscheinlich sind es deutlich mehr.
Gnällspik hat geschrieben:105 000 Menschen werden durch Behandlungsfehler in Schweden jährlich geschädigt, davon sterben Prozent was ungefähr 3000 Personen pro Jahr entspricht.

Das sind übrigens sieben (!) mal mehr Opfer pro Jahr als im schwedischen Straßenverkehr aber ihr Schlaumeier werdet jetzt natürlich behaupten, das die Schweden besonders vorsichtig fahren.
Nach dieser Schätzung hier: http://www.sueddeutsche.de/wissen/infek ... -1.1094997 sterben jährlich in Deutschland 30.000 Menschen in Krankenhäusern an resistenten Keimen. Da sind dann die "ganz normalen" Behandlungsfehler (der Art "Aterie verletzt, Patient auf dem OP-Tisch verblutet") noch nichtmal mitgezählt.

Das alleine sind übrigens knapp 15 (!) mal mehr Opfer pro Jahr als im deutschen Straßenverkehr.

Gruß,
Sascha


Benutzeravatar
Aelve
Beiträge: 523
Registriert: 2. Januar 2007 15:52
Wohnort: 23858 Reinfeld
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

Re: Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

Beitrag von Aelve »

Hallo,

nachdem ich jetzt die letzten postings zu diesem immer wieder gut besuchtem Tread gelesen habe, fiel mir folgendes ein.
Die Prioritäten, die Vorlieben und Meinungen ändern sich ja auch im Laufe der Jahre. Ich kann beide Seiten hier nachvollziehen,
muß ich ehrlich sagen. Es kann doch gut sein, dass ein Ausgewanderter nach einiger Zeit die vorher selbst gesuchte Ruhe und Abgeschiedenheit
nach einer gewissen Zeit doch nicht mehr so liebt. Als er noch in einer hektischen und lauten Region gewohnt hat, sehnte er sich nach
Ruhe, nun wird es ihm nach geraumer Zeit langweilig und er will wieder mehr erleben. Plötzlich kommen ihm die Hektik und die Unruhe von
damals garnicht nicht mehr so schlimm vor. Ich merke selber immer wieder, dass ich Dinge, die ich mal gerne haben wollte oder wonach ich mich sehnte,
nach einer bestimmten Zeit nicht mehr so erstrebenswert sind. Das muß man bei der ganzen Diskussion doch bedenken.
Andererseits gibt es auch Menschen, die das, was sie gesucht haben, dann nach Umzug in Schweden oder anderem Land fanden, das vorherige Leben
gar nicht mehr vermissen. Wenn sie mal mehr Trubel haben wollen, dann fahren sie halt mal wieder im Urlaub woanders hin, sehen dann, dass es dort zuviel
Hektik oder Unruhe gibt und sind zufrieden mit ihrer Wahl. Ich meine, dass man mehr versuchen sollte, sich in den anderen Menschen hineinzudenken und auch zu bedenken, dass jeder Mensch verschieden ist. Einer möchte öfter einen Wechsel, der andere ist froh, wenn er seinen gewohnten und lieb gewonnenen Bereich hat.

Ich denke nicht, dass jemand gescheitert sein muß, wenn er wieder in seine eigentliche Heimat zurückgeht, anders herum aber muß derjenige, der in Schweden sein Glück gefunden hat, nicht weltfremd oder ein Traumtänzer sein.

Also etwas mehr Toleranz auf allen Seiten ist toll, jeder kann seine Erlebnisse doch schildern. Es ist ohnehin in einem Forum schwer, weil man ja keine Romane schreiben kann und deshalb nie alles ganz deutlich wird, was gesagt werden sollte, somit können einem die Entschlüsse des anderen niemals ganz klar werden.

Grüße Euch Aelve


So arbeiten, als könnte man ewig leben. So leben, als müsste man täglich sterben.
hansbaer
Beiträge: 892
Registriert: 31. Juli 2008 20:25
Wohnort: Gustavsberg
Kontaktdaten:

Re: Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

Beitrag von hansbaer »

Ich habe die letzten 20+ Beiträge nur überflogen, aber möchte nochmal zu der ganzen Sache etwas sagen: das werte Buch wurde dereinst von mir kritisiert, weil es meiner Sicht ein billiges, argumentativ stark mangelhaftes Pamphlet darstellte und darstellt, das im Selbstverlag unter dem Deckmantel einer vorgeblichen Analyse der Thematik herausgebracht wurde. Bei Lichte betrachtet scheint es aber eher eine Anklage gegen Schweden zu sein, bei der bis ins Absurde hinein die schwedischen Verhältnisse ins Negative interpretiert werden, aber auf Deutschlands Negativkonto allenfalls Bagatellen verbucht werden. Es handelt sich mitnichten um eine faire Analyse. Wie sich später zudem herausstellte, hatte sich die Autorin ziemlich ungeniert an Forumsbeiträgen in diversen Schwedenforen bedient. Mit anderen Worten: sie hat sich ihre Kronzeugen für die Anklage selbst gebastelt mit Hilfe von willkürlich ausgewählten, natürlich unautorisierten, Zitaten anderer Leute. Das ganze Vorgehen ist wahrscheinlich legal, aber unlauter. Daran hat sich in den letzten zwei Jahren nichts geändert, und deswegen sehe ich auch nach wie vor nicht ein, diesem Buch irgendeine Autorität in dieser Thematik zuzubilligen. Man kann viel an diesem (und dem jeweils anderen) Land kritisieren, aber wer so handelt, diskreditiert sich selbst.

Was das Scheitern angeht, so wirken hier wohl noch die Vorstellungen der Auswandererserien nach, die ab 2006 im deutschen Fernsehen liefen. Da gab es nur die Kategorien Tellerwäscher und Millionär. Entweder alles klappte super und das jeweilige Ausland ist der Himmel auf Erden, oder die jeweiligen Personen waren Tagträumer, die mit ihren Schnapsideen auf dem Boden der Realität landen mussten.
Leider (oder zum Glück) funktioniert die Realität anders. Das Glas ist nie voll, so oder so, und jeder muss für sich schauen, wo es am vollsten ist. Zu sagen, in Deutschland oder Schweden, beides Länder mit außerordentlich hohem Lebensstandard, wäre es generell besser/schlechter als im jeweiligen anderen Land ist übermäßig vereinfachend.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich niemanden kenne, dem man das Attribut gescheitert anhängen könnte. Mir würde es aber allgemein schwerfallen, dieses überhaupt zu verwenden. Auch ohne die Überschreitung von Ländergrenzen gibt es Geschäftsideen, die nicht funktionieren, und Jobs sowie Wohnorte, in denen man sich nicht wohlfühlt. Wer sich hier ein Luftschloss gebaut hat, wird auch in Deutschland schon auf dumme Ideen gekommen sein.

Das Land als solches für irgendetwas verantwortlich zu machen ist meist töricht. Wem die Mentalität und die Ansichten der Schweden nicht liegen, der sollte sich vergegenwärtigen, dass der Nordfriese auch etwas anders gestrickt ist als der Oberbayer.

Ich glaube, dieses ganze Thema erledigt sich zu einem gewissen Grade von selbst. Schweden war und ist natürlich ein beliebtes Auswanderungsland - die Zahl der Deutschen in Schweden hat sich seit 1996 verdoppelt, was auch klar darauf hindeutet, dass die meisten wohl bleiben. In den Jahren 2001-2005 lag die Zahl der deutschen Einwanderer bei unter 3000. Dann plötzlich in den Jahren 2006 bis 2008 waren es über 4000. Seither ist es wieder auf "Normalniveau" gesunken. Es ist schwer zu sagen, ob das alles etwas mit "Goodbye Deutschland!" und Konsorten zu tun hat, aber ich würde zumindest einen kurzfristigen Hype der Auswanderung annehmen.

Gut, wenn dieser nun zu Ende gegangen ist und nunmehr nicht nur in Schwarz-Weiß-Kategorien von Scheitern und Erfolg gewertet wird.


aStrangeWorld
Beiträge: 136
Registriert: 31. Oktober 2010 18:38
Wohnort: Bonn
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

Beitrag von aStrangeWorld »

Habe damals, als dieser Thread aufkam, ein paar Seiten bei Amazon probegelesen, kann also den Inhalt nicht komplett beurteilen. Am Stil ist mir aufgefallen, dass die Verfasserin (zumindest an einer Stelle) die Kategorien wir (alle Deutschen) und die (die Schweden) nutzte. Das ist natürlich verallgemeinernd, aber mehr hat mich gestört, dass die Autorin ihre Meinung allen Deutschen und insbesondere den Lesern (mir) unterstellte. Ich habe es gar nicht gern, wenn man versucht, mich zu manipulieren. (Es ging um Steuern und das Zahlen derselben.)


Speedy
Beiträge: 340
Registriert: 4. November 2010 11:31
Wohnort: Älvsered/Schweden
Hat sich bedankt: 113 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

Re: Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

Beitrag von Speedy »

...leider ist es aber so dass ich z.B. einige dieser Aussagen nur unterstreichen kann, mir íst es selber so ergangen, leider... Die Autorin hat mir nichts "unterstellt" und auch nicht versucht "mich zu manipulieren". Nach einiger Zeit in einer anderen Region des, von einigen hier im Forum, so "gelobten Landes" habe ich aber meinen Frieden mit einigen Schwachheiten des hiesigen Lebens und der Struckturen gemacht so dass ich bis zum Verkauf meiner Firma bzw bis zu meiner Rente "durchhalte"(n)muss...


aStrangeWorld
Beiträge: 136
Registriert: 31. Oktober 2010 18:38
Wohnort: Bonn
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

Beitrag von aStrangeWorld »

Wie gesagt, den Inhalt wollte ich gar nicht kommentieren, dazu kenne ich das Buch und ggf. die beschriebene Situation zu wenig. Was mich gestört hat war der Stil.

Gibt es im Forum eigentlich auch Berichte von Leuten nach einer Rückwanderung nach Deutschland? Ich könnte mir vorstellen, dass das auch nicht so einfach ist.


swedex
Beiträge: 55
Registriert: 28. Oktober 2011 19:49

Re: Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

Beitrag von swedex »

stimmt ...und meist geht ne Rückwanderung direkt in Hartz 4 .....


Anna123
Beiträge: 12
Registriert: 16. Oktober 2016 22:51

Re: Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

Beitrag von Anna123 »

Hallo
Ich finde eure berichte sehr intressant.Ich selber bin deutsche und mit einem schweden verheiratet.wir wohnen am vätternsee.
Ich selber habe sehr oft heimweh nach deutschland das liegt daran das ich hier wenig soziale kontake knuepfen kann.
Arbeit zu bekommen ist nicht leicht nur zur vikarie,ich bin gelernte altenpflegerin.
ich denke sehr oft darueber nach zurueck zukeheren dann aberohne meinem mann da er hierbleiben muss wegen seiner arbeit.das heisst das dann eine trennung bevorstehen wuerde und diese entscheidung fällt mir nicht leicht
gruss anna


Benutzeravatar
Gislaveds Tjej
Beiträge: 99
Registriert: 29. April 2014 08:12
Wohnort: Gislaved kommun, Jönköpings Län, Sverige
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

Re: Buch "Alptraum Schweden" von Sandra Eichinger

Beitrag von Gislaveds Tjej »

Hej Anna!

Hast du schon versucht, dir deinen Beruf anerkennen zu lassen? Es nahm einige Zeit, aber nach 3 Jahren habe ich es endlich geschafft: Mein deutscher Beruf wurde in Schweden anerkannt und damit darf ich vollwertig arbeiten gehen. Ich habe jetzt auch eine Festanstellung. Zuvor galt ich auch nur als "angelernt", aber nicht "anerkannt" und war mehr eine Vikarie, was sehr deprimieren kann.

Aber mach dich da mal schlau. Gerade jetzt mit der Flüchtlingssituation gibt es viele Möglichkeiten, um seine Berufsanerkennung "nach zu erarbeiten". Und: gerade Altenpfleger werden auch gesucht wie Sand am Meer!!!

Lycka till! :bowler:


Bild
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 17 Gäste