Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

MoRüBe
Beiträge: 37
Registriert: 5. Februar 2006 13:20
Wohnort: Bosau
Danksagung erhalten: 2 Mal
Kontaktdaten:

Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von MoRüBe »

... auf der Route Puttgarden-Rödby:

Benutzer eines Auto-Bizz 10 dürfen ab 01. März jetzt 84 Euro für diese Route bezahlen. der Auto-Bizz 10 wird in ein Auto-Bizz Plus umgewandelt.

Verbunden damit ist eine Preiserhöhung von 50 %!!

Komisch nur mal wieder, daß es nur für die eine Linie gilt, nicht für die Hö-Hbg-tour....


Advertisement
Schwedisch bequem online von zu Hause aus lernen - klicke auf das Bild für weitere unverbindliche Informationen:



Tragetasche "Dalapferde" - für weitere Infos hier klicken:

Benutzeravatar
Alandica
Beiträge: 290
Registriert: 1. Dezember 2009 11:28
Wohnort: Bunde
Kontaktdaten:

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von Alandica »

Aber seien wir ehrlich, die Linie Puttgarden-Rødby ist doch eine Goldgrube. Egal welcher Preis, die Leute fahren in der Regel weiter über Puttgarden-Rødby anstatt den langen Umweg über Kolding und der Store Bælt Bro.


Många bäcka små, blir en stor å

www.mino.ax
bonsaih2000
Beiträge: 15
Registriert: 28. April 2006 09:00
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von bonsaih2000 »

Hej,
eine Probbuchung von mir ergab, dass heute schon der Economy Tarif Rostock - Gedser nicht mehr möglich ist! Abzocker ist eine Schmeichelei!
Bernd


hansbaer
Beiträge: 892
Registriert: 31. Juli 2008 20:25
Wohnort: Gustavsberg
Kontaktdaten:

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von hansbaer »

Ich habe in den letzten Tagen auch ein paarmal reingesehen und fand es ausgesprochen nervig, dass man mir umfänglich erklärt, welche Konditionen jeder Tarif hat, aber man mir den Preis nicht anzeigt. Erst nach einer umständlichen Probebuchung hatte ich eine Zahl. Ob man diesen Economytarif überhaupt jemals erhält, ist für mich auch fraglich.


Benutzeravatar
Alandica
Beiträge: 290
Registriert: 1. Dezember 2009 11:28
Wohnort: Bunde
Kontaktdaten:

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von Alandica »

Wahrscheinlich gibt es dafür nur 3 Plätze oder so auf den entsprechenden Fahrten.


Många bäcka små, blir en stor å

www.mino.ax
trikont
Beiträge: 200
Registriert: 19. Januar 2008 20:50
Wohnort: NRW / Vaggeryd
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von trikont »

Na dann geht doch andere Wege

die Diesel PKW nehmen die Brücken und
alle anderen über Travemünde
mit TT oder Finnlines

Aber ich kanns schon nachvollziehen
die Preise von Rostock nach Trelleborg
sind auch schwer nachvollziehbar.

Hab dieses Jahr fürn Sommer bereits
TT komplettangebot gebucht und
bin zufrieden mit dem Preis.

Gruß
Lars


Schweden ist nicht alles aber
ohne Schweden ist alles nix
bonsaih2000
Beiträge: 15
Registriert: 28. April 2006 09:00
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von bonsaih2000 »

Für Südbrandenburg haben wir von der Route her keine Alternative zu Rostock. Saßnitz ist viel weiter zu fahren und Rügen dann nervig. Rostock - Gedser - H - H - Ulricehamn ist schon optimal. Mit einer sinnvollen Abwechslung zwischen Auto und Fähre.
Schönen Abend
Bernd


Benutzeravatar
Alandica
Beiträge: 290
Registriert: 1. Dezember 2009 11:28
Wohnort: Bunde
Kontaktdaten:

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von Alandica »

Grundsätzlich finde ich die Fährpreise von Scandlines schon nachvollziehbar, denn sie beruhen aus eigener Erfahrung auf einer Mischkalkulation. Denn die Sommerfahrten subventionieren die Nacht- und Winterfahrten.

Wenn man überlegt, dass die Linie Puttgarden-Rødby das ganze Jahr über am Tage halbstündlich und Nachts stündlich bedient wird. egal zu welcher Jahreszeit, wird einem klar, wie dort kalkuliert wird. Ich bin nicht nur einmal im Sommer nachts gefahren ... um 3 Uhr morgens sind selten mehr als 10 - 20 Autos auf der Fähre. Und doch fährt sie, diese Fahrten sind reine Verlustgeschäfte, die durch die gut ausgeasteten Fahrten subventioniert werden. Da die Auslastung im Winter allgemein geringer ist, bin ich der Meinung, dass es sich nicht um Mondpreise handelt, die Scandlines verlangt. Man bedenke nur die stetig steigenden Betriebs- und insbesondere Treibstoffkosten, die auch für den Betrieb des Autos anfallen.

Für die Fähre sehe ich ein, 80 € zu bezahlen, aber nicht für eine Brückenüberfahrt, wo ich die Gaskosten bzw. Benzinkosten zusätzlich noch selber tragen muss.


Många bäcka små, blir en stor å

www.mino.ax
BjoernBygg
Beiträge: 89
Registriert: 26. Oktober 2009 12:02

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von BjoernBygg »

Alandica hat geschrieben:Grundsätzlich finde ich die Fährpreise von Scandlines schon nachvollziehbar, denn sie beruhen aus eigener Erfahrung auf einer Mischkalkulation. Denn die Sommerfahrten subventionieren die Nacht- und Winterfahrten.


Für die Fähre sehe ich ein, 80 € zu bezahlen, aber nicht für eine Brückenüberfahrt, wo ich die Gaskosten bzw. Benzinkosten zusätzlich noch selber tragen muss.
Moin Alandica,

wenn du schon oben so argumentierst, so solltest du dann aber auch den Brückenmaut akzeptieren. Schliesslich wird das 2,8 Milliarden schwere Bauwerk ja von den Nutzern abbezahlt.
Ob erhöhte Treibstoffkosten an die Kunden unbedingt weitergegeben werden müssen ist Ansichtssache, mein Arbeitgeber zahlt mir auch nicht mehr Lohn obwohl sich die Kosten für mich dank gestiegener Kraftstoffpreise stetig erhöht haben...
Ich denke ersteinmal sollten die Reedereien ihre Bilanzen auf den Tisch legen bevor gejammert und weiter abkassiert wird.

Gruss
Mikko


hansbaer
Beiträge: 892
Registriert: 31. Juli 2008 20:25
Wohnort: Gustavsberg
Kontaktdaten:

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von hansbaer »

Sehe ich ähnlich. Die Spritkosten auf der Strecke liegen zudem unter 3 €. Dafür bekommt man eine Überfahrt, die weniger als halb so lange ist.

Wenn Scandlines wirklich alle dafür bezahlen lässt, dass Abfahrten aufrechterhalten werden können, die augenscheinlich kaum einer braucht, dann zeigt das eigentlich nur, dass die Konkurrenz auf der Strecke fehlt. So sollte ein marktwirtschaftlich orientiertes Unternehmen nicht arbeiten.

Zudem glaube ich kaum, dass die Kosten wirklich bei 60 € pro Überfahrt liegen. Die nehmen an Bord nicht wenig ein. Wenn ich mir da die Strecke Grisslehamn-Eckerö ansehe: die haben höhere Betriebskosten und eine doppelt so weite Strecke, verlangen aber gerade einmal 10 € für die Überfahrt. Diese Diskrepanz lässt sich in einigen Bereichen sicherlich relativieren, aber ausgleichen wohl kaum.

Sollte nun wirklich eine zweite Fährlinie dort einsteigen, werden die Preise purzeln.

Um ein anderes Beispiel zu verwenden: der Bus Skavsta-Stockholm kostete bis vor einiger Zeit noch 279 kr (hin&zurück), weil es nur einen Anbieter gab. Dann trat ein zweiter Anbieter auf den Plan, und heute kostet die selbe Fahrt beim selben Anbieter noch 158 kr. Da sieht man, wie weit man den Begriff "gewinnbringend" interpretieren kann.


maggan
Beiträge: 2591
Registriert: 24. November 2009 22:07
Wohnort: Hessen
Hat sich bedankt: 21 Mal
Danksagung erhalten: 22 Mal

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von maggan »

hansbaer, wo finde ich Info ueber die zweite Busverbindung Skavsta - Sthlm?
Danke!


Besser als Jahre der Unwissenheit ist ein Tag der Einsicht
Benutzeravatar
Alandica
Beiträge: 290
Registriert: 1. Dezember 2009 11:28
Wohnort: Bunde
Kontaktdaten:

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von Alandica »

hansbaer hat geschrieben:Zudem glaube ich kaum, dass die Kosten wirklich bei 60 € pro Überfahrt liegen. Die nehmen an Bord nicht wenig ein. Wenn ich mir da die Strecke Grisslehamn-Eckerö ansehe: die haben höhere Betriebskosten und eine doppelt so weite Strecke, verlangen aber gerade einmal 10 € für die Überfahrt. Diese Diskrepanz lässt sich in einigen Bereichen sicherlich relativieren, aber ausgleichen wohl kaum.
Bei den Brücken handelt es sich meiner Meinung nach insbesondere bei der Fehmarnbeltquerung um ein reines politisches Denkmalprojekt. Die Brücke bringt im Verhältnis zu den Kosten viel zu wenig Zeitersparnis - und die notwendige Pause muss doch irgendwo gemacht werden, womit der Zeitgewinn dahin ist.

Bei dem Vergleich Scandlines mit Eckerö Linijen vergleichst du aber Äpfel mit Birnen.

Aber der Reihe nach. Die Kosten liegen natürlich nicht bei 60 € pro Überfahrt. Wie oben schon erwähnt, betreibt Scandlines eine Mischkalkulation, wo die wenig ausgelasteten Fahrten im Winter und nachts mit subventioniert werden. Übrigens sind solche Mischkalkulationen nichts Ungewöhnliches. Um mal ganz ehrlich zu sein, ich glaube kaum, dass es hier freudig aufgenommen werden würde, wenn die Route Puttgarden-Rødby im Winter tagsüber nur 3 x täglich und nachts gar nicht mehr befahren werden würde. Dazu kommt, dass die Straße dort eine Europastraße ist und somit eine der Verbindungsadern in Europa ist. Dass die Nachtfahrten keiner braucht, stimmt natürlich nicht, denn sonst würden sie nicht stündliche Abfahrten anbieten. Bei meinen Nachtfahrten waren im geringsten Fall 10 Autos auf der Fähre, im besten Fall um die 40 Autos (dabei handelte es sich jeweils um Fahrten zwischen 2 und 4 Uhr morgens). Um diese Fahrten anbieten zu können, bedarf es der Subvention der ausgelasteten Sommerfahrten.

Weiter muss die Reederei wie jedes andere Unternehmen Gewinn einfahren, damit es seinen Mitarbeitern und Kapitänen den Lohn zahlen kann. Daneben braucht es ab und zu neue Schiffe, die bekanntlich nicht für ein paar Euro fünfzig im Aldi um die Ecke zu kaufen sind. Dazu kommt die Instandhaltung der Häfen und Schiffe. Und zu guter letzt muss am Ende das Geld noch reichen für Neuanschaffungen und Investitionen. Im Zuge der Diskussionen um die Brücke hat Scandlines angeboten, seine Kapazitäten auf der Vogelfluglinie sowie die Geschwindigkeit der Schiffe auszubauen.

Scandlines bietet seinen Kunden eine Dienstleistung an, wo nicht Scandlines die eigenen Kosten tragen muss, sondern derjenige, der diese Dienste in Anspruch nimmt. Somit ist es vollkommen in Ordnung, erhöhte Treibstoffkosten an die Kunden weiterzugeben. Die Tankstelle übernimmt ja für dich auch nicht die erhöhten Treibstoffkosten für dein Auto. ;) Das ist ein einkommensunabhängiger Faktor von gestiegenen Kosten … langfristig bewirken steigende Kosten jedoch über die Inflation und den damit verbundenen Kaufkraftrückgang steigende Löhne.

Scandlines muss sein Geld ausschließlich mit den Fährpreisen verdienen. Ganz anders dagegen Eckerö Linjen und Viking Line auf den Ålandlinien. Bei diesen Überfahrten ist der Fährpreis nur ein symbolischer Preis. Eckerö Linjen und Viking Line verdienen auf allen Fahrten, wo die Fähren Åland anlaufen, das Geld mit den Tax-Free-Verkäufen in den Tax-Free-Läden an Bord der Fähren. Da Åland nicht zur Europäischen Zoll- und Steuerunion gehört und zollrechtlich als Drittland angesehen wird, darf auf allen Fähren, die auf Åland anlegen, weiter Tax-Free-Ware verkauft werden. Eine für die Reedereien sehr lohnenswerte Sache, wobei der Snus eine sehr große Rolle spielt. Als der Snusverkauf durch Finnland und der EU entgegen früherer Absprachen mit Åland in Åland ab 2009 verboten wurde, wurden sämtliche Fähren, die noch unter åländischer, finnischer oder estnischer Flagge fuhren, nach Schweden ausgeflaggt. Nur, um weiter Snus verkaufen zu können. Wegbrechende Einnahmen aus dem Snusverkauf, so hatte damals Viking Line erklärt, würden für erhebliche Mindereinnahmen im Tax-Free-Verkauf führen. Darum wurden sogar Fähren auf der Linie Helsinki-Tallinn nach Schweden ausgeflaggt. Heute fahren sämtliche Fähren von Viking Line, Eckerö Linjen und Silja Line sowie Tallink unter schwedischer Flagge, und dass nur, um sich die Einnahmen aus dem Snus geschäft nicht entgehen zu lassen.

Würden morgen die Tax-Free-Verkäufe an Bord der Ålandfähren verboten werden, würden die Fährpreise von heute auf morgen um das 10-fache steigen. Dann wären keine symbolischen Preise von 10 € mehr möglich, die natürlich längst nicht kostendeckend sind. Denn dann müssten die Reedereien ihr Geld allein an den Fährpreisen verdienen und die Fahrgäste müssten marktübliche Fahrpreise bezahlen. Die Überfahrtspreise dürften dann mit rund 80 - 120 € pro Überfahrt für ein Auto mit 2 Personen in etwa mit denen von Gotland vergleichbar sein.

Ich hoffe ich habe meine Sichtweise einigermaßen verständlich dargelegt. ;)


Många bäcka små, blir en stor å

www.mino.ax
hansbaer
Beiträge: 892
Registriert: 31. Juli 2008 20:25
Wohnort: Gustavsberg
Kontaktdaten:

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von hansbaer »

maggan hat geschrieben:hansbaer, wo finde ich Info ueber die zweite Busverbindung Skavsta - Sthlm?
Danke!
Die Adresse des Anbieters ist http://www.flybycoach.com
Alandica hat geschrieben: Bei den Brücken handelt es sich meiner Meinung nach insbesondere bei der Fehmarnbeltquerung um ein reines politisches Denkmalprojekt. Die Brücke bringt im Verhältnis zu den Kosten viel zu wenig Zeitersparnis - und die notwendige Pause muss doch irgendwo gemacht werden, womit der Zeitgewinn dahin ist.
Dem lässt sich als Gegenbeispiel vortrefflich die Öresundbrücke entgegenhalten. Das Pendleraufkommen in der Öresundregion ist seit dem Brückenbau massiv gestiegen. Auch für die Logistik ist eine Brücke wichtig, und sei es nur, um durch die Konkurrenz einen effektiveren Wettbewerb zu schaffen. Am Öresund gehen nach wie vor viele Fahrten über die Fähre, aber das neue Angebot hat das Geschäft erheblich belebt.

Für die Logistikbranche, aber auch den Personenverkehr wird die neue Brücke eine erhebliche Bedeutung haben.
Aber der Reihe nach. Die Kosten liegen natürlich nicht bei 60 € pro Überfahrt. Wie oben schon erwähnt, betreibt Scandlines eine Mischkalkulation, wo die wenig ausgelasteten Fahrten im Winter und nachts mit subventioniert werden. Übrigens sind solche Mischkalkulationen nichts Ungewöhnliches. Um mal ganz ehrlich zu sein, ich glaube kaum, dass es hier freudig aufgenommen werden würde, wenn die Route Puttgarden-Rødby im Winter tagsüber nur 3 x täglich und nachts gar nicht mehr befahren werden würde. Dazu kommt, dass die Straße dort eine Europastraße ist und somit eine der Verbindungsadern in Europa ist. Dass die Nachtfahrten keiner braucht, stimmt natürlich nicht, denn sonst würden sie nicht stündliche Abfahrten anbieten. Bei meinen Nachtfahrten waren im geringsten Fall 10 Autos auf der Fähre, im besten Fall um die 40 Autos (dabei handelte es sich jeweils um Fahrten zwischen 2 und 4 Uhr morgens). Um diese Fahrten anbieten zu können, bedarf es der Subvention der ausgelasteten Sommerfahrten.
Keiner zwingt Scandlines, nachts um 3 eine Fähre anzubieten. Es ist keine öffentliche Straße, die immer verfügbar zu sein hat. Eine erhebliche Zahl unrentabler Abfahrten anzubieten kann sich nur eine Firma erlauben, die ihre Preise fast nach Belieben bei den rentablen Fahrten festlegen kann. Wenn der Bedarf nicht da ist, wieso reicht es dann nicht aus, alle 90 Minuten eine Fähre zu schicken? Es mag ja sein, dass manche dann über Flensburg fahren wollen, aber das erscheint mir doch eher unwahrscheinlich.

Gerade weil es eine Hauptverkehrsader durch Europa ist, sollte eine Brücke gebaut werden.
Weiter muss die Reederei wie jedes andere Unternehmen Gewinn einfahren, damit es seinen Mitarbeitern und Kapitänen den Lohn zahlen kann. Daneben braucht es ab und zu neue Schiffe, die bekanntlich nicht für ein paar Euro fünfzig im Aldi um die Ecke zu kaufen sind. Dazu kommt die Instandhaltung der Häfen und Schiffe. Und zu guter letzt muss am Ende das Geld noch reichen für Neuanschaffungen und Investitionen. Im Zuge der Diskussionen um die Brücke hat Scandlines angeboten, seine Kapazitäten auf der Vogelfluglinie sowie die Geschwindigkeit der Schiffe auszubauen.
Das müssen aber Reedereien anderswo auch - das unterscheidet die Linie nicht von anderen Fährlinien, die Eckerölinie eingeschlossen. Weil aber Scandlines alleine auf dieser Strecke ist, können sie selbst bestimmen, was sie als angemessenen Gewinn ansehen, und genau da liegt ein Problem.
Scandlines muss sein Geld ausschließlich mit den Fährpreisen verdienen. Ganz anders dagegen Eckerö Linjen und Viking Line auf den Ålandlinien. Bei diesen Überfahrten ist der Fährpreis nur ein symbolischer Preis.
Ich würde die Verkäufe an Bord der Vogelfluglinie nicht unterschätzen. Dort geht während der Überfahrt auch einiges über den Ladentisch, und sei es nur das Pausen-Schniposa des Urlaubers.
Natürlich geht bei den Ålandfähren viel über den Alkoholverkauf, aber Umsatz ist auch nicht gleich Gewinn. An den 15 € für eine Låda Bier dürfte Eckerölinjen kaum mehr für verdienen als ein deutscher Supermarkt an einem Kasten Bier. Nicht wenig geht über die Restauration an Bord, und da macht Tax-Free weit weniger aus.
Würden morgen die Tax-Free-Verkäufe an Bord der Ålandfähren verboten werden, würden die Fährpreise von heute auf morgen um das 10-fache steigen. Dann wären keine symbolischen Preise von 10 € mehr möglich, die natürlich längst nicht kostendeckend sind. Denn dann müssten die Reedereien ihr Geld allein an den Fährpreisen verdienen und die Fahrgäste müssten marktübliche Fahrpreise bezahlen. Die Überfahrtspreise dürften dann mit rund 80 - 120 € pro Überfahrt für ein Auto mit 2 Personen in etwa mit denen von Gotland vergleichbar sein.
Wenn Tax-Free wegfallen würde, würde der Ålandverkehr auf das gestutzt werden, was er eigentlich ist: die Anbindung zu einer Inselgruppe mit ein paar zehntausend Einwohnern. Tax-Free erzeugt auf künstliche Art ein Verkehrsaufkommen, das bei Puttgarden-Rödby von Natur aus besteht. In der Hinsicht sorgt Tax-Free eigentlich erst für die Vergleichbarkeit der beiden Linien, nicht umgekehrt.


Benutzeravatar
Krölle Bölle
Beiträge: 267
Registriert: 15. Mai 2010 14:40
Wohnort: Dortmund

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von Krölle Bölle »

Hej,

wenn ich überlege, was wir früher in den siebziger Jahren und ach später noch mit der TT-Linie ab Travemünde schon berappen mussten, kann ich echt nicht meckern. 230,-- Hin- und Zurück ab Sassnitz nach Trelleborg 3-5 Personen und PKW /Kombi und zwei Hunde. Auch nach Bornholm mit der Trafikken ists heute nicht mehr so günstig. Doch was ist schon billig. Wollten erst Brücken nehmen, doch so gehts doch allen am Besten und man ist schnell da.

Hej Hej

Frank
!!!


ikeaschraube
Beiträge: 1
Registriert: 7. Juli 2010 10:08

Re: Scandlines, die Abzocker schlagen wieder zu...

Beitrag von ikeaschraube »

Mein Mann ist Automobilsportler und fährt viel in Schweden Rallye (Volvo-Original-Cup). Die schnellste Verbindung ist die A 9 hoch (von Augsburg aus) und dann Rostock-Trelleborg mit Scandlines. Das klappte über die Jahre immer super, PKW (Fiat Ducato Transporter als PKW eingetragen) mit Autohänger und Rallyefahrzueg hinten drauf. Am 18. Juni dann die böse Überraschung, Fähre schon vorab gebucht, er hatte sich auch aus Ersparnis dieses 800 Euro-Konto-Ticket im Frühjahr geholt - Buchung gilt nicht, das Gespann kommt über die 3,5 Tonnen Grenze (nie vorher davon etwas gehört) und er muss den LKW-Tarif bezahlen, der mal locker das doppelte kostet! Da er im Zeitdruck war und ausserdem eine Extraabsprache mit dem Veranstalter bestand, dass er noch eine Stunde vor dem Start ankommen kann, musste er wohl oder übel in den sauren Apfel beissen. Auf der Rückfahrt in Trellborg das gleiche Spielchen und er hat dann, weil es sich anbot, gleich zu TT-Line gewechselt, wo das überhaupt keine Problem war. Auch andere Gespannfahrer und größere Wohnmobilbesitzer, die das Gewichtslimit überschritten, haben storniert und gewechselt.
Alos aufpassen, bei den Abzockern wird genau geschaut und ich denke, ein größeres Wohnmobil oder ein Oberklassefahrzeug mit größerem Caravan hat schnell die 3500 kg erreicht...es gibt zwar zum Trost einen Kabineplatz, einen Mahlzeitgutschein und Zutritt zur LKW-Lounge, das mag aber nicht jeder mit soviel Geld bezahlen...


Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste