Warum bin ich hier? Warum will ich nach Schweden?
Verfasst: 1. April 2010 00:31
Warum bin ich hier? Warum will ich nach Schweden?
Diese frage kann ich eigentlich mit einem Satz beantworten. Ich hab die Schnauze voll von Deutschland! Bevor jetzt andere sich sofort Urteil über den Satz erlauben mal die Hintergründe wieso ich zu dieser Aussage komme.
Erstmal zu meiner Person. Ich bin 42 jahre alt und gelernter und gelebter Ossi (Magdeburger Raum).
Gelernt habe ich zu DDR Zeiten Betonwerker. Also Bauberuf. Als die Wende kam war ich meinen Job innerhalb weniger Wochen los. Ok. Kein Problem. Also Umschulung zum Datenverarbeitungs Kaufmann (heute aufgeteilt in IT Kaufmann und IT Systemelektroniker). Habe auch lange ohne nennswerter Arbeitslosikkeit in dem Beruf gearbeitet. So um die 15 Jahre.
Dann die erste Insolvens eines Arbeitgebers. Ok dachte ich. mit meiner Berufserfahrung kein Problem. Denkste! Zu alt, fehlende Zertifikate (MCSE usw.) obwohl ich das alles auch ohne Zettelchen kann. Dann hies es "ausgebrannt" kein Bedarf. Ende vom Lied 4,5 Jahre Arbeitslos. Hunderte von Bewerbungen geschrieben!! Mittlerweile Hartz 4! Vom Amt keinerlei Hilfe ausser ein Bewerbungstraining nach dem anderen (Hirnlos). Also dachte ich mir Umschulung, Neuorientierung. Pustekuchen. Das Amt war der Meinung mit meinen Qualifikationen würde ich mühelos einen neuen Job finden. Nachweislich lag die Liste mit den mehreren Hundert vergeblichen Bewerbungen beim Amt!!!
Nach dem ich 1,5 Jahre um die gewünschte Weiterbildung gekämpft hatte bekam ich sie dann. Aber auch nur weil ich sämtliche Hirnlosen Forderungen des Amtes erfühlt hatte und denen nichts mehr einfiel. Ich durfte meinen Berufskraftfahrer machen. Zu dem Zeitpunkt als ich den beantragte wurden mehr als 40.000 Fahrer! in Deutschland gesucht. Jetzt nicht mehr. Egal. Ich hatte mein Ziel erreicht. Als auf zur Job suche. Erstmal Praktikum um Erfahriung zu sammeln. Leider stellte sich herraus das es bei den meisten Arbeitgebern nur per Praktikum geht (billige Arbeitskräft).
Nach langer suche und vielen Praktikas fand ich endlich einen Job als Brotkutscher. Nicht mein Traumjob aber ok. Mein Ziel war und ist der Fernverkehr. Letztes Jahr hatte ich meine Stelle als Fernfahrer endlich gefunden. Super!!! Denkste!!! 3 Monate kein Gehalt bekommen!!! Hilfe vom Staat? Fehlanzeige. Arbeitgeber ist ja nicht in Insolvenz, sieh also zu wie du klar kommst! Ohne meine Eltern wäre ich in der Zeit verreckt. Als ich dann wegen akuter Unterernährung (ich wog nur noch 57kg) zum Arzt bin kam 2 tage später prompt meine Kündigung. Stütze vom Amt? Fehlanzeige weil fristlose Kündigung. Selber Kündigen durfte ich übrigens auch nicht weil sonst ebenfalls keine Stütze vom Amt.
Im Dezember bekam ich dann endlich Hartz4 bewilligt. Genau 33 Euro für den ganzen Monat. Das Amt hatte meine noch zu erwartenen Gehälter voll mit angerechnet. Super!!!! Mittlerweile habe ich mein Geld erfolgreich eingeklagt. Was macht das Amt?? Kürzung von Hartz4 wegen Zufluss Vermögen!! Super!!!!! 3 mal bestraft dafür das ich hier arbeiten gegangen bin!!! Klagen vor dem Sozialgericht gegen den Staat deswegen laufen bereits. Kann sich aber nur noch um Jahre handeln bios sich da was entscheidet.
Gerade diese vorfälle der letzten Monate veranlassen mich dazu Deutschland den Rücken zu kehren. Deutschland verkommt immer mehr zu einem Billiglohnland wo man als Arbeiter keine Rechte mehr hat. Selbst Kraftfahrer in Vollzeit werden immer öfters nur auf 400 Euro-Basis gesucht. Wenn man Glück hat bekommt man ne Stelle wo man knapp 1000 bis 1200 Netto verdient. Das reicht hier kaum noch zum Leben.
Klar ist mir bewust das auch in Schweden nicht alles Gold ist was glänzt. Zu lesen gibt es hier ja genug dazu. Aber schlimmer als hier in D kann es nicht mehr werden. Wenn ich von meinem Erlebten ausgehe.
Nun nutze ich meine Zeit und lerne fleisig die Sprache und schau ab und an schon mal nach Jobs in Schweden. Am liebsten als Kraftfahrer.
So. Das soll erstmal reichen zum Anfang. Gruß Ralf
Diese frage kann ich eigentlich mit einem Satz beantworten. Ich hab die Schnauze voll von Deutschland! Bevor jetzt andere sich sofort Urteil über den Satz erlauben mal die Hintergründe wieso ich zu dieser Aussage komme.
Erstmal zu meiner Person. Ich bin 42 jahre alt und gelernter und gelebter Ossi (Magdeburger Raum).
Gelernt habe ich zu DDR Zeiten Betonwerker. Also Bauberuf. Als die Wende kam war ich meinen Job innerhalb weniger Wochen los. Ok. Kein Problem. Also Umschulung zum Datenverarbeitungs Kaufmann (heute aufgeteilt in IT Kaufmann und IT Systemelektroniker). Habe auch lange ohne nennswerter Arbeitslosikkeit in dem Beruf gearbeitet. So um die 15 Jahre.
Dann die erste Insolvens eines Arbeitgebers. Ok dachte ich. mit meiner Berufserfahrung kein Problem. Denkste! Zu alt, fehlende Zertifikate (MCSE usw.) obwohl ich das alles auch ohne Zettelchen kann. Dann hies es "ausgebrannt" kein Bedarf. Ende vom Lied 4,5 Jahre Arbeitslos. Hunderte von Bewerbungen geschrieben!! Mittlerweile Hartz 4! Vom Amt keinerlei Hilfe ausser ein Bewerbungstraining nach dem anderen (Hirnlos). Also dachte ich mir Umschulung, Neuorientierung. Pustekuchen. Das Amt war der Meinung mit meinen Qualifikationen würde ich mühelos einen neuen Job finden. Nachweislich lag die Liste mit den mehreren Hundert vergeblichen Bewerbungen beim Amt!!!
Nach dem ich 1,5 Jahre um die gewünschte Weiterbildung gekämpft hatte bekam ich sie dann. Aber auch nur weil ich sämtliche Hirnlosen Forderungen des Amtes erfühlt hatte und denen nichts mehr einfiel. Ich durfte meinen Berufskraftfahrer machen. Zu dem Zeitpunkt als ich den beantragte wurden mehr als 40.000 Fahrer! in Deutschland gesucht. Jetzt nicht mehr. Egal. Ich hatte mein Ziel erreicht. Als auf zur Job suche. Erstmal Praktikum um Erfahriung zu sammeln. Leider stellte sich herraus das es bei den meisten Arbeitgebern nur per Praktikum geht (billige Arbeitskräft).
Nach langer suche und vielen Praktikas fand ich endlich einen Job als Brotkutscher. Nicht mein Traumjob aber ok. Mein Ziel war und ist der Fernverkehr. Letztes Jahr hatte ich meine Stelle als Fernfahrer endlich gefunden. Super!!! Denkste!!! 3 Monate kein Gehalt bekommen!!! Hilfe vom Staat? Fehlanzeige. Arbeitgeber ist ja nicht in Insolvenz, sieh also zu wie du klar kommst! Ohne meine Eltern wäre ich in der Zeit verreckt. Als ich dann wegen akuter Unterernährung (ich wog nur noch 57kg) zum Arzt bin kam 2 tage später prompt meine Kündigung. Stütze vom Amt? Fehlanzeige weil fristlose Kündigung. Selber Kündigen durfte ich übrigens auch nicht weil sonst ebenfalls keine Stütze vom Amt.
Im Dezember bekam ich dann endlich Hartz4 bewilligt. Genau 33 Euro für den ganzen Monat. Das Amt hatte meine noch zu erwartenen Gehälter voll mit angerechnet. Super!!!! Mittlerweile habe ich mein Geld erfolgreich eingeklagt. Was macht das Amt?? Kürzung von Hartz4 wegen Zufluss Vermögen!! Super!!!!! 3 mal bestraft dafür das ich hier arbeiten gegangen bin!!! Klagen vor dem Sozialgericht gegen den Staat deswegen laufen bereits. Kann sich aber nur noch um Jahre handeln bios sich da was entscheidet.
Gerade diese vorfälle der letzten Monate veranlassen mich dazu Deutschland den Rücken zu kehren. Deutschland verkommt immer mehr zu einem Billiglohnland wo man als Arbeiter keine Rechte mehr hat. Selbst Kraftfahrer in Vollzeit werden immer öfters nur auf 400 Euro-Basis gesucht. Wenn man Glück hat bekommt man ne Stelle wo man knapp 1000 bis 1200 Netto verdient. Das reicht hier kaum noch zum Leben.
Klar ist mir bewust das auch in Schweden nicht alles Gold ist was glänzt. Zu lesen gibt es hier ja genug dazu. Aber schlimmer als hier in D kann es nicht mehr werden. Wenn ich von meinem Erlebten ausgehe.
Nun nutze ich meine Zeit und lerne fleisig die Sprache und schau ab und an schon mal nach Jobs in Schweden. Am liebsten als Kraftfahrer.
So. Das soll erstmal reichen zum Anfang. Gruß Ralf