Seite 2 von 2

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 20. August 2015 10:42
von Framsidan
Wen ich mit uns meine? Natürlich meinen GG (Göttergatte) .
Was die Schweden zu deiner Kritik immer sagen, ja Karl ich glaube du willst das lieber nicht wissen.
Du hättest doch deine Schwedin auch mit nach Deutschland nehmen können.......

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 20. August 2015 10:53
von Framsidan
Skandinavienfreund deshalb versucht die Polizei immer die Leute für "Grannsamverkan" zu interessieren. Diese dunklen Gestalten in Wohngegenden oder Ferienhausgegenden haben es etwas schwerer wenn auch die Leute aufpassen.

Meine Nachbarn über mir geben mir z.B. immer Bescheid wenn sie wegfahren. Da hat man dann auch ein auge auf deren Wohnung. GG holt dann die Zeitung usw.
Ein paar Jahre kamen wir uns schon als die Briefkastenleerer vor hier ;) aber nun sind es weniger da einige ausgezogen sind.

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 20. August 2015 12:53
von Framsidan
Nun ist es ja nicht so dass mir alles in Schweden gut gefällt und ich habe auch schon im Laufe der vielen Jahre hier über einiges gemeckert aber ich meckere nicht nur.....

Wenn man so a<ngst vor dem Öffentlichkeitsprinzip hat, warum geh tman überhaupt ins Internet? Oder hat ein Handy? Überall wo du bist kannst du mit deinem Handy geortet werden.

Dass ma<n die Adresse des Fahrzeighalters erfahren kann, ist das so schlimm? Stellt euch vor euch streift ein anderes Auto z.B. und der/die haut ab. Reagiert man da schnell und merkt sich die Nummer so kann auf jeden Fall der Übeltäter erwischt werden. Oder wäre es euch lieber dass ihr selber für die Kosten aufkommen solltet?

Dass die Handelsbank wegen dem Geld fragte, ja das müssen sie ab einer bestimmten Summe. Schwarzgeld ist halt nicht so beliebt.
Denkt an das viele Schwarzgeld der Deutschen in der Schweiz und früher auch in Österreich.

Der deutsche spioniert auch ganz Europa aus, doe sind da um keinen Deut besser da als die Amerikaner.

Es gäbe da sooooo viele Beispiele über das was wir gut oder schlecht finden.

Framsidan

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 20. August 2015 17:14
von Gislaveds Tjej
karl69 hat geschrieben:Meine schwedische Frau wurde letztens bei Handelsbanken tatsächlich gefragt, woher das Geld kommt, als sie 4000 SEK auf ein Konto einzahlen wollte. Geht's noch ?!?
Wurde da nachgefragt, warum sie es wissen wollen? Ich würde jetzt darauf tippen, dass sie etwas angeben wollten, damit man später selbst weiss, woher das Geld kommt. Kann ja ab und an ganz praktisch sein.

Ansonsten gibt man doch in DTL bei einer Einzahlung auch immer an, für welchen Zweck das bestimmt ist resp. in welcher Verbindung das steht. Finde ich jetzt nicht so befremdlich.
Framsidan hat geschrieben:Oder hat ein Handy?
Aus Prinzip habe ich nie das Neueste vom Neuesten, sondern immer alte Modelle. Ich hatte es auch in DTL sehr oft aus. Hier in Schweden allerdings ist es immer an, weil es Dinge gibt, wo man erreichbar sein muss, ansonsten kann man wieder sehr lange auf etwas warten.

Im Gegensatz ruft auch nicht ständig der Chef an und verlangt, dass man zusätzlich zur Arbeit kommt wie es in DTL der Fall gewesen wäre. Es lebte sich dadurch viel ruhiger.

:bowler:

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 20. August 2015 22:10
von calle
Sozialer Neid, kann natürlich auch sozialer Ansporn sein. Bei einer Volksbefragung hier in Schweden hat man überraschend festgestellt, dass auch den wohlhabenden Schweden weniger Ihre Geldpräsens (in Form von Vorzeigeatribute) wichtig war sondern vielmehr die Zugehörigkeit und Annerkennung betont nicht Ausgrenzung aus der übrigen Gesellschaft. Neureichamüren sind hier nicht so üblich wie in anderen Ländern, vielleicht trägt da wirklich eine gewisse Jahrelange sozialistische Erziehung Früchte. Vielleicht empfindet man sich auch als peinlich, wenn man wie in etlichen Ländern üblich mit seinem Vermögen protzt. Eine gewisse entschuldigen Geste bei der Oberschicht ist nicht ungewöhnlich. Darum wird es aber auch nicht als schlimm empfunden, wenn jemand wiess, wie es hinter den Kulissen aussieht. Ausserdem soooo wie hier dagestellt stimmt es übrigens nicht. Man ist nämlich in Wirklichkeit garnicht transparent im Internet. Jede Kreditauskunft kostet Geld und Du wirst als "Erkundeter" auch benachrichtigt, wer was wissen wollte. Da gibt es nämlich die billigen wenig ausagenden Auskünfte und die teueren ausführlichen. Warum diese Kreditauskünfte ist auch leicht zu erklären: leider sind Geschäftspraktiken vieler Käufer egal ob Privat oder Firma inzwischen so dubios das dem Verkäufer nicht mehr sichergestellt ist, das er sein Geld bekommt, einfacht, weil der Geschäftspartner völlig überschuldet ist. Und das kommt viel!! häufiger vor als man vielleicht denkt. Durch eine Auskunft ist es recht einfach abzuschätzen, ob man sein Geld sehen wird, oder ob die Forderung vor dem Gerichtsvollzieher landen wird. Ich muss auch sagen, ich habe noch nie!!! eine Auskunft über mich von einem nur Neugierigen einfordern sehen. Ob ich meine Steuer bezahle kann man auch nur in meiner Aktienbolag sehen, nicht in meinem privaten Firmenteil. Mich würden ja wirklich mal diese ständig zitierten Internetzugänge interessieren, wo ich nur so, meine Mitmenschen bis aufs Unterhemd ausspionieren kann. Wer schickt mir mal so einen Link?

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 21. August 2015 07:10
von Gislaveds Tjej
siltal hat geschrieben:Um zum Thema des THRAEDS zurückzukommen: Der schwedische Staat ermöglicht es allen Leuten an private staatliche Daten zu kommen, gegen deren Weitergabe/Verkauf und Veröffentlichung die Betroffenen keine Möglcihkeiten haben diese zu verhindern. Und der (Zwangs-)Datenerheber macht damit auch noch Profit!!!
Man kann auch dagegen widersprechen. Wer keine Werbung haben will, wird sie auch nicht bekommen.

Mich wundert es, dass ich mehr Phishingsmails auf deutsch bekomme neben englisch und so gar keine auf schwedisch!

Ja, ich weiss, weil ja die Notwendigkeit gar nicht besteht, da man ja alles einfach so aus dem Internet haben kann. Jedoch ist es nicht so einfach, alles haargenau zu erfahren, wenn man selbst keine Personnummer hat resp. in einem Verein Mitglied ist. Man erfährt nur Teile, aber nicht alles. Zumindest ist es bei mir so, wo ich mich mal auf die Suche machte. Aber diese Teile sind nichts weltbewegendes.
siltal hat geschrieben:was machst du denn wenn du weisst wer dich da umbringen wollte? Selbstjustiz???? oder polizei melden???
Definitiv der Polizei melden! Bin ich lebensmüde? Okej, dann könnte das auch mit der Selbstjustiz klappen. Nein, Spass beiseite. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Zu jedem Nachteil in Schweden wird sich auch ein Nachteil in Deutschland finden lassen. Die "Anonymität" des Täters kann ihn doch erst zum Täter werden lassen anstatt die Kenntnis um seine Person. Somit wäre dies auch wieder "schützend". Man denke da, wie viele Streiche es bei Lausbuben gab, die aber aufgedeckt wurden, weil die Dorfgemeinschaft sich kannte. Da brach keiner beim Nachbarn einfach mal so ein.

:bowler:

P.S. Dagegen finde ich die Schufa-Sache in DTL krimineller. Ich wurde dazu genötigt(! es gibt keinen Rechtsanspruch darauf), eine Auskunft zu geben, als ich eine Wohnung mieten wollte, ansonsten hätte ich sie nicht bekommen. Zudem überwacht keiner die Schufa, sondern sie arbeiten privat und bestimmen, wie lange dort etwas zu stehen hat!!! Auch wenn es falsch und zu deinem Nachteil ist! Du musst dann beweisen, dass dem nicht so ist und sie geben dir keine Garantie, auch die Fehler zu beheben. Man sollte darauf stets ein Auge haben, was sie da einschreiben! Denen werden auch einfach so die Daten gegeben - ohne deine Zustimmung - weil die Firmen an zahlungsfähigen Kunden interessiert sind.

@ calle

http://www.upplysning.se/vanliga-fragor ... rsonnummer
http://personnummer.se/

Ansonsten einfach dich mal selbst im Internet suchen ;)

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 21. August 2015 12:29
von Framsidan
Mich würde auch interessieren wo du alle privaten Daten erfährst?

Und wenn sich jemand über mich Auskunft einholt dann kriege ich auch Bescheid. Und das ist in meinem fast 36 jährigem a<ufenthalt nicht oft passiert. Ausser man tätigt einen grösseren Einkauf, wie z.B. Womo oder wenn man ein Abo bestellt.

Aber ich frage mich auch welche Nachbarn oder Bekannte du hast die alles nachfragen? Ich habe das Gefühl dass du überall was siehst, auch dort wo nix ist.
Siltal hast du eigentlich schon was positives entdeckt in Schweden?

Framsidan

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 21. August 2015 23:52
von calle
Danke für den Link wenn das alle Daten über Mitmenschen sind, dann weiss ich wirklich nicht, wo eigendlich ein Problem zu finden ist. Ich dachte bei dieser langen Diskussion ginge es um was spannendes.

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 12. Juli 2018 03:28
von maxe1
Hallo Leute, tolles Thema, wenn auch schon etwas älter der Thread :- )
Ganz erlich gesagt, mich stört es auch etwas das jeder Hansel, alles ( oder zumindest viel ) via Internet über einen ansässigen Bürger erfahren kann. In anderen Ländern völlig undenkbar, aber in Schweden voll normal. Ich frage mich, warum setzt Schweden seine Bürger einer derartigen Gefahr so leichtfertig aus ?
Nach 2 Einbrüchen bei uns habe ich mir die Mühe gemacht und Hitta, Eniro, Ratsit und Merinfo angeschrieben - mit der Bitte meine Daten nicht zu veröffentlichen.Hat dann auch bei fast allen geklappt, bis auf Merinfo, die sind zäh....sagen Dir das Sie die Daten von Staatlichen Einrichtungen bekommen und ich soll sie dort zuerst löschen lassen. Dann Skatte angeschrieben - die antworteten und verweisen auf das Statens Personadressregister ( SPAR ). Dann SPAR angeschrieben und die sagen Skatteverket ist zuständig :- ))
Nun muss ich sagen ich liebe ja Schweden, aber bei den Behörden müsste mal jemand mit dem Knüppel durchgehen damit sie aufwachen....
Ist alles schon eine Weile her. Nun gibt es ja seit Kurzem die neue EU Datenschutzverordnung.
Wundere mich ob die was ändern wird ???

Interessant mal über Eure Erfahrungen zu lesen ....

Grüße Euch !... der Maxe

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 12. Juli 2018 03:47
von maxe1
Hallo Leute, tolles Thema, wenn auch schon etwas älter der Thread :- )
Ganz erlich gesagt, mich stört es auch etwas das jeder Hansel, alles ( oder zumindest viel ) via Internet über einen ansässigen Bürger erfahren kann. In anderen Ländern völlig undenkbar, aber in Schweden voll normal. Ich frage mich, warum setzt Schweden seine Bürger einer derartigen Gefahr so leichtfertig aus ?
Nach 2 Einbrüchen bei uns habe ich mir die Mühe gemacht und Hitta, Eniro, Ratsit und Merinfo angeschrieben - mit der Bitte meine Daten nicht zu veröffentlichen.Hat dann auch bei fast allen geklappt, bis auf Merinfo, die sind zäh....sagen Dir das Sie die Daten von Staatlichen Einrichtungen bekommen und ich soll sie dort zuerst löschen lassen. Dann Skatte angeschrieben - die antworteten und verweisen auf das Statens Personadressregister ( SPAR ). Dann SPAR angeschrieben und die sagen Skatteverket ist zuständig :- ))
Nun muss ich sagen ich liebe ja Schweden, aber bei den Behörden müsste mal jemand mit dem Knüppel durchgehen damit sie aufwachen....
Ist alles schon eine Weile her. Nun gibt es ja seit Kurzem die neue EU Datenschutzverordnung.
Wundere mich ob die was ändern wird ???

Interessant mal über Eure Erfahrungen zu lesen ....

Grüße Euch !... der Maxe

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 12. Juli 2018 03:55
von maxe1
Hallo Leute, tolles Thema, wenn auch schon etwas älter der Thread :- )
Ganz erlich gesagt, mich stört es auch etwas das jeder Hansel, alles ( oder zumindest viel ) via Internet über einen ansässigen Bürger erfahren kann. In anderen Ländern völlig undenkbar, aber in Schweden voll normal. Ich frage mich, warum setzt Schweden seine Bürger einer derartigen Gefahr so leichtfertig aus ?
Nach 2 Einbrüchen bei uns habe ich mir die Mühe gemacht und Hitta, Eniro, Ratsit und Merinfo angeschrieben - mit der Bitte meine Daten nicht zu veröffentlichen.Hat dann auch bei fast allen geklappt, bis auf Merinfo, die sind zäh....sagen Dir das Sie die Daten von Staatlichen Einrichtungen bekommen und ich soll sie dort zuerst löschen lassen. Dann Skatte angeschrieben - die antworteten und verweisen auf das Statens Personadressregister ( SPAR ). Dann SPAR angeschrieben und die sagen Skatteverket ist zuständig :- ))
Nun muss ich sagen ich liebe ja Schweden, aber bei den Behörden müsste mal jemand mit dem Knüppel durchgehen damit sie aufwachen....
Ist alles schon eine Weile her. Nun gibt es ja seit Kurzem die neue EU Datenschutzverordnung.
Wundere mich ob die was ändern wird ???

Interessant mal über Eure Erfahrungen zu lesen ....

Grüße Euch !... der Maxe

Re: Die dunkle Seite des Öffentlichkeitsprinzips in Schweden

Verfasst: 12. Juli 2018 12:14
von Ulf h
... bis Behörden was ändern, muss seeeehr viel passieren ... überall ...

... ändern ist mir zu mühsam, das hab ich früher mal versucht ... wenn ich nicht damit leben kann, muss ich eben weiter ziehen ... und wenn ich damit leben kann, brauch ich auch nicht drüber meckern ...

... wo kann ich erfahren, was mein Nachbar verdient ... die Personnummer weiss ich nicht, aber Vor- und Nachname sowie die Adresse ...

... was ist das in Deutschland immer für eine Geheimniskrämerei um das Gehalt,wie soll man da herausfinden was man an Gehalt fordern soll ... diverse Internetjobportale bieten ja zum Teil kostenpflichtig Gehaltsvergleiche an, aber was da an von bis Summen rauskommt ist doch sehr ungenau ... vom Nachbarn weiss ich nach längerem Kennenlernen Ausbildung und Arbeitsaufgabe, kann also von da aus rüberpeilen, was ich verdienen würde ...

... wäre zudem sehr informativ um abschätzen zu können, wieviel Geld man für welchen Lebensstandard braucht ...

Gruss Nyborgare Ulf