Viele Fragen

[splitty]

Hallo Leute

vielleicht kann mir jemand weiterhelfen:

und zwar beginnt mein Mann mit seinem Job in Schweden mitte Juni, zuerst 6 Monate auf Probe
und danach hoffen wir, dass daraus eine Festanstellung wird. Die Chancen stehen ziemlich gut.
Ich werde mit nach Schweden ziehen, aber weiterhin für eine Schweizer Firma arbeiten.
Müssen wir uns somit beide separat beim Einwohneramt anmelden und eine PN beantragen oder
wie sieht das aus?

Danke für eure Hilfe

PS: ist alles Neuland für uns

[goteborgcity]

Wer sich länger als drei Monate in Schweden aufhält und hier seinen festen Wohnsitz hat (egal wo und für wen er arbeitet) muss beim Skatteverket eine PN beantragen, sagt zumindest das schwedische Gesetz.

Hier das etwas schwer verständliche Gesetz: http://www.notisum.se/rnp/sls/lag/19910481.htm


Aber selbst mit einer Ausnahmegenehmigung, die unter Umständen möglich ist, ist eine PN in Schweden nötig, da man sie nahezu täglich braucht: Für ein Bankkonto, für das Abonnement eines Handys usw.

[karl69]

Hallo, wenn Du weiter für das Schwezer Unternehmen mit Firmensitz in der Schweiz arbeitest, bist Du in der Schweiz steuerpflichtig und auch dort weiter sozislversichert.Es gilt das Prinzip, dass man in dem Land das Einkommen versteuert, aus dem man es bezieht.

Sorry, aber genau das ist *falsch*
Man bezahlt dort seine Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, wo man angemeldet ist, sprich wo man mehr als die Hälfte des Jahres wohnt. Wenn Du für ein Schweizer Unternehmen in Schweden arbeitest und dieses Unternehmen keinen Sitz bzw. Dependance in Schweden hat, dann musst Du alle Steuern inkl. Arbeitgeberanteile selbst an das schwedische Finanzamt abführen. Du wärst dann natürlich auch in Schweden sozialversichert.
Wenn Du Dich für diesen Schritt entscheidest, dann erkundige Dich vorher beim schwedischen Finanzamt genau, wieviel von deinem Bruttogehalt am Ende übrig bleibt.
Da Du, wie bereits erwähnt, in einem solchen Fall die Arbeitgeberanteile selbst zahlen musst, müsstest Du dann vermutlich das Bruttogehalt mit deinem Arbeitgeber neu verhandeln.

Karl

[filainu]

Also, ich kenne es so, vom Steuerberater erfahren, wenn man in D arbeitet, zahlt man in D steuern, muß aber in S dann auch eine erklärung machen und die in D gezahlten Steuern werden verrechnet, also man muß entweder noch die Differenz zahlen, wenn der Satz in S höher wäre oder man bekommt etwas wieder

[aStrangeWorld]

@Karl: Genauso kenne ich das auch. Ich arbeite für eine schwedische Firma, wohne aber in DE, da habe ich das Problem umgekehrt... Und das zu regeln war definitiv nicht einfach und auch nicht günstiger
@splitty: Es geht ja nicht nur um das Bruttogehalt, sondern auch den Arbeitgeberanteil. Vielleicht kann es ja Deine Schweizer Firma für Dich klären?

Wünsche Euch auf jeden Fall viel Erfolg!

[splitty]

Irgendwie scheint niemand darüber wirklich Bescheid zu wissen....
Nicht einmal die zuständigen Leute in der Schweiz oder Schweden....
Und die Personalabteilung bei unserer Firma ist damit wohl überfordert....
Das kann ja ein richtiges Abenteuer werden.
Vielleicht kennt ihr ja jemanden an den ich mich wenden kann?

Es wäre nämlich auch noch entscheiden - finanziell und auch von den sozialen Abgaben her...

[filainu]

habt ihr in der schweiz so etwas wie steuerberater? die sollten es doch wissen

[Framsidan]

Hast du dich schon beim Finanzamt in Schweden erkundigt?

[splitty]

Ja, ans Finanzamt in Schweden habe ich mal geschrieben... warte auf Antwort

Und in der Schweiz habe ich jetzt nochmals etwas Druck gemacht und hoffe, dass ich nun
eine Anwort bekomme, welche auch richtig ist...

Selber habe ich keinen Steuerberater und ehrlich gesagt, bin mir nicht sicher, ob der
mehr weiss, als ich unterdessen

Ist eine verzwickte Lage und irgendwie sagt jeder etwas anderes... ach ist das Leben schön

[aStrangeWorld]

Ein Steuerberater sollte es schon wissen, sie werden ja ordentlich bezahlt dafür
Ich bin damals recht weit vorangekommen ohne Steuerberater, aber irgendwann habe ich es aufgegeben. Ist besser als mit einem Konstrukt zu leben, von dem man nicht weiss, ob es hält.

[karl69]

Irgendwie scheint niemand darüber wirklich Bescheid zu wissen....
Nicht einmal die zuständigen Leute in der Schweiz oder Schweden....
Und die Personalabteilung bei unserer Firma ist damit wohl überfordert....
Das kann ja ein richtiges Abenteuer werden.
Vielleicht kennt ihr ja jemanden an den ich mich wenden kann?
Es wäre nämlich auch noch entscheiden - finanziell und auch von den sozialen Abgaben her...

Hallo splitty,

ich kann Dir nur sagen, wie ich es seit zwei Jahren mache... Ich wohne in Schweden und arbeite hier für eine deutsche Firma die keinen offiziellen Sitz in Schweden hat.
Ich habe, bevor ich hier entgültig hergezogen bin, mir einen Termin beim schwedischen Finanzamt geben lassen und dort wurde mir folgendes verklickert:
Wenn ich hier in Schweden angemeldet bin und wohne, dann muss ich hier auch Steuern zahlen. Dazu gehört auch, dass ich die Arbeitgeberanteile an das Finanzamt abführen muss. Anhand dieser Infos konnte ich mir dann ungefähr ausrechnen, wieviel bei einem Bruttogehalt von X übrig bleibt.
Am Anfang jedes Jahres muss ich dem Finanzamt mitteilen, wieviel ich im Jahr verdienen werde. Das ist leider notwendig, da ich von meinem Arbeitgeber mein Gehalt in Euro ausgezahlt bekomme. In diesem Fall muss der Wechselkurs für die kommenden 12 Monate (pi mal Daumen) vorausgesehen werden, was in diesen Zeiten leider nicht ganz so einfach ist.
Ich würde Dir daher raten, falls dein Arbeitgeber das mitmacht, dein Gehalt in SEK festzusetzen, anstatt in CHF. Dann hat zwar dein Arbeitgeber das Wechselkursrisiko, aber für Dich macht es den ganzen Steuerkram wirklich einiges leichter.

Mein Arbeitgeber in D verlangt von mir, dass ich einmal im Jahr den schwedischen Steuerbescheid einschicke, damit er überprüfen kann, ob ich meine Steuern auch wirklich zahle. Des Weiteren muss er natürlich diese Belege vorlegen können, falls eine Steuerüberprüfung stattfindet.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen. Mein Tipp: Mach auf jeden Fall vor deinem Umzug einen Abstecher in den Ort in den Du ziehen wirst und lass Dir einen Termin beim lokalen Finanzamt geben. Erkläre am besten schon vorab telefonisch wie deine Situation aussieht. Finanzämter haben teilweise Mitarbeiter, die auf komplexere Sachverhalte wie diese spezialisiert sind, so stellst Du sicher, dass Du an dem Tag auch den richtigen Ansprechpartner bzw. -partnerin bekommst.

Mich würde auf jeden Fall interessieren, was das Finanzamt Dir erzählt. Sollte es doch anders sein, als ich oben beschrieben habe, dann sei bitte so nett und melde Dich bitte unbedingt hier nochmal zu diesem Thema. Ich bin sicher, dass das hier einige interessieren dürfte.

Alles Gute!

Karl

[goteborgcity]

Du oder dein Arbeitger, egal, muss die Steuer in Schweden bezahlen, da führt kein Weg vorbei. Hier die Erklärung des Skatteverkets:
http://www.skatteverket.se/privat/skatt ... 01233.html
Du musst auch jedes Jahr im Voraus erklären wieviel Du verdienen wirst und dies auf der Preliminär självdeklaration (SKV 4314) angeben.

[splitty]

Hallo zusammen

also, nach vielen Abklärungen weiss ich nun Bescheid.
Ich muss die Arbeitgeberanteile und Steuern hier in Schweden bezahlen...
Leider ist dies die Hälfte meines Lohnes - da bleibt nicht mehr so viel übrig zum Leben..

Meine Firma meinte dann och, ich könnte mich ja selbständig machen und Ihnen jeden
Monat eine Rechnung senden...
Ich denke aber, dass dies aufs Gleiche rauskommt - oder?
Weiss jemand mehr darüber?

Vielen Dank für die Hilfe bis jetzt und für weiter Tipps

splitty