Ungesunde Häuser in Schweden

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goteborgcity
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Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von goteborgcity »

Obwohl seit 1979 bekannt ist, dass zahlreiche Häuser in Schweden wegen ihrem hohen Rodongehalt Krebs verursachen können, weiß man bis heute nicht wie viele Häuser davon wirklich betroffen sind. Man schätzt jedoch, dass mindestens 500.000 Schweden täglich einem Wert von über 200 Becquerel ausgesetzt sind und jedes Jahr 500 Krebsfälle auf das Gas zurückzuführen sind. Im Jahre 2015 soll nun ein Gesetz geschaffen werden, dass alle Häuser, bei denen mehr als nur 100 Becquerel gemessen werden, saniert werden müssen, was im günstigen Fall 40.000 Kronen pro Haus kosten wird.

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skaanekille
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von skaanekille »

Hej, Herbert

Im 1. Haus hatten wir auch Radon- Den Wert weiß ich nicht mehr, aber es wurde uns angeraten, das Kinderzimmer im Keller zu Räumen.

Wundert mich nur, das diese Häuser immer noch kräftig im Wert steigen.Scheint wohl nicht so viele zu interessieren,Über die Aufklärung ließt man auch nicht viel.

In der Siedlung,wo wir unseres hatten, müssten fast alle Häuser Radonbelastet sein, da sie hintereinander gebaut wurden.

40.000 Kronen scheint mir aber zu wenig für die Sanierung.

Gruß, Rico


Gruß, sk
goteborgcity
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von goteborgcity »

Hej Rico,

leider versucht man das Problem mit Radon völlig zu verschweigen, was völlig unsinnig ist. Na ja nicht ganz, denn bis Ende des Jahres gibt es noch Subventionen in Höhe von 15.000 Kronen für eine Sanierung.

Die 40.000 Kronen sind die Mindestkosten bei relativ geringer Belastung. In Gävle müssen 2015 einige der Häuser vermutlich ganz abgerissen werden, was zu ganz anderen Kosten führt, die von den Besitzern (bis auf 15.000 Kronen) selbst getragen werden müssen. Einige versuchen jetzt die Häuser noch rechtzeitig zu verkaufen, ohne natürlich von Radon zu sprechen, da man Radon ja nicht riecht und nicht sieht, sondern nur messen kann. Wenn der Käufer dann nicht beweisen kann, dass er vom Verkäufer betrogen wurde, sieht es echt schlecht für ihn aus.

Viele Grüsse aus Göteborg

Herbert


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skaanekille
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von skaanekille »

Nur wie kann man das auschließen, solch ein Haus zu kaufen ?
Kann ja nicht erst ne R-Messung vornehmen,die ca 6 Wochen dauert :pfeif:

Hab das gefunden

http://www.test.de/themen/gesundheit-ko ... 328-19328/


Gruß, sk
goteborgcity
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von goteborgcity »

Hej Rico,

ich wusste gar nicht, dass das Problem auch in Deutschland existiert. Wieder etwas dazugelernt!

Hier in Schweden kann man sich normalerweise die Messgeräte beim Umweltsamt leihen, in Fachgeschäften mieten oder natürlich für etwa 800 Euro kaufen. Das Problem ist natürlich, wie Du sagst, dass man während der Heizperiode messen muss, möglichst an zwei Stellen gleichzeitig und mindestens drei Monate (besser sechs) lang.

Ein guter Artikel, den Du da gefunden hast.

Viele Grüsse aus Göteborg

Herbert


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irenche
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von irenche »

hej ihr alle,
das ist das erste,was ich davon höre bzw.lese.Wo kommt denn das Radon her?Findet man das nur in älteren Häusern und wie gesundheitsschädlich soll denn das sein?

irenche


goteborgcity
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von goteborgcity »

Hej irenche,

die Links von TochterderStille haben Dir sicher schon etwas geholfen, wobei das Problem in Schweden nicht nur Radon im Gestein ist, sondern dass man sehr viele Häuser mit sogenanntem "blauen Beton" gebaut hat, Radon also künstlich in die Häuser gebracht wurde.

Nach WHO gilt ein Grenzwert von 100 Bq/m3, in Schweden sind bisher 200 Bq zugelassen, wobei in Häusern aber schon Werte von über 1400 Bq gemessen wurden. Man kann davon ausgehen, dass jeder Wert über 200 Bq krebserregend sein kann, aber ab 500 Bq die Gefahr extrem hoch ist. In Schweden liegt im Moment ein Gesetzesvorschlag vor, der vorschreibt, dass ab 2015 jedes Haus saniert werden muss, oder eben als unbewohnbar erklärt wird. Nachdem gleichzeitig ein Gesetz zum Wärmeschutz auf dem Tisch liegt, so kann das für einige Hausbesitzter und Hauskäufer (vor allem die glauben ein günstiges Geschäft zu machen) bald sehr, sehr teuer werden. Hinzu kommen noch die Kontrollen der Abwasser, die im vorigen Jahr begonnen haben, denn sehr viele Kläranlagen in kleinen Häusern sind veraltet oder unzureichend, da sie nur für eine Bewohnung im Urlaub gedacht waren.

Viele Grüsse

Herbert


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Framsidan
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von Framsidan »

In Göteborg gibt es ja viele Mietshäuser die viel zu hohen Radongehalt aufweisen


goteborgcity
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von goteborgcity »

Hej Framsidan,

sicher, wobei Göteborg noch relativ "harmlos" ist, da die Werte im Boden zumindest innerhalb der Norm liegen, was vor allem in Mittel- und Nordschweden ein grosses Problem ist. In Göteborg haben nur Häuser mit Blaubeton zu hohe Werte und, am Rande der Stadt, natürlich Wasser aus selbstgebohrten Brunnen, etwas an das sehr wenige denken. In Mittel- und Nordschweden wird Wasser aus Brunnen bisher nicht einmal nach Radon getestet, denn das ist Aufgabe desjenigen, der die Bohrung beauftragt. Gar nicht auszudenken, wie viele Personen dort täglich einige Schlucke "Krebsgefahr" zu sich nehmen, ohne die Gefahr zu ahnen.

Viele Grüsse

Herbert


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irenche
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von irenche »

is ja interessant und danke an herbert und tochter der stille.
muß ich mir da nun sorgen machen,wir hatten neu gebaut,massiver keller und ein holzhaus obendrauf?

irenche


goteborgcity
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von goteborgcity »

Hej irenche,

ich denke nicht, denn Blaubeton wird seit den 90er Jahren nicht mehr verwendet. Ein Problem könnte daher nur durch die Bodenbelastung entstehen, aber der bergige Untergrund im Småland hat einen relativ geringen Radongehalt. Ein Problem könnte nur sein, wenn das Grundstück sehr feucht ist oder Ihr einen eigenen Brunnen habt.

Viele Grüsse

Herbert


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irenche
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von irenche »

Ach da bin ich ja sowas von beruhigt.Hier ist es ziemlich steinig,sandig und extrem feucht ist es eigentlich auch nicht.Und einen eigenen Brunnen haben wir auch nicht.Ich denke,das wir relativ gesund hier leben im Kronoberg Län.
DANKE!!!
irenche


calle
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Re: Ungesunde Häuser in Schweden

Beitrag von calle »

Eine relativ leichte Sanierung bei leichter Radonbelastung kann schon bei älteren Häusern darin bestehen, eine alterungsbeständige Folie unter dem losen Fundament auszubreiten. ( also einem Fundament bei welchem die Hausbalken mit einem Abstand zum Erdreich auf Beton oder Naturstein gelegt wurden)
Eine übliche Methode, die man inzwischen bei Neubauten schon präventiv in den Fundamentbeton des Hauses einarbeitet.
Calle


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