Angebote nicht geheim?

loriraeumtauf
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Angebote nicht geheim?

Beitrag von loriraeumtauf »

Hallo,

wir wollten von Deutschland aus auf einnen Gård in Värmland bieten - natürlich nicht zu viel als nötig. Deswegen haben wir die Maklerin gefragt, welche Angebote schon vorliegen. Sie hat uns die konkrete Summe genannt. Ist das üblich? Habt Ihr Erfahrung?

loriraeumtauf


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svenskan
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Beitrag von svenskan »

Ja, denn sie wollen ja das du höher bietest! :-flagg


Sånt är livet.
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Aelve
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Beitrag von Aelve »

Hallo,

ich habe auch einmal an einem Bietverfahren teilgenommen. Ich bekam dann vom Maklerbüro Fastighetsbyra eine SMS geschickt, wie hoch das letzte Gebot war. Also es war alles transparent in dem Fall. Da wir dann nicht mehr weiter mitboten, bekamen wir auch danach keine neuen Informationen über die weitere Preisentwicklung.
Bei einem anderen Haus boten wir auch geringfügig mit, plötzlich informierte der Makler uns, dass das Bietverfahren gestopt sei, weil der Verkäufer keine höheren Angebote haben wollte. Danach wollte er das Haus praktisch einem Käufer für den genannten Preis geben, ohne dass wir die Chance hatten, noch ein weiteres Gebot abzugeben.
Der Verkäufer muß sein Haus also nicht dem höchsten Bieter geben, wenn er es nicht möchte.

Grüße Aelve
Zuletzt geändert von Aelve am 13. Januar 2009 20:06, insgesamt 2-mal geändert.


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sysco
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Beitrag von sysco »

Das finde ich sehr interssant (seltsam?). Hatte der Verkäufer keine Zeit mehr oder wollte er nicht mehr Geld haben ?


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Aelve
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Beitrag von Aelve »

Hallo Sysco,

das habe ich mich im nachherein auch oft gefragt.
Dabei hatten wir den Eigentümer noch selber gesprochen, als wir das Haus besichtigt haben. Der Makler war schon weggefahren und der Eigentümer zeigte uns dann das Haus. Die Gebote lagen noch unter dem Preis, den er sich gesetzt hatte. Da sagten wir, dass wie den geforderten Preis zu zahlen bereit seien. Es waren ca. 100.000 Euro für ein altes, sehr hübsches Bauernhaus mit 35.000 qm Grundstück, mit einem neu gebauten großen Gästehaus, welches im alten Blockhausstil erbaut war. Dann war noch eine große Scheune auf dem Grundstück, dort war noch ein alter Traktor drinnen, den wollte er für sehr wenig Geld mit abgeben, weiterhin Antiquitäten auch sehr billig, alles zusammen für 5.000 Euro. Das Haus hatte einen herrlichen alten Kachelofen, das Haus selber war vor 1900 gebaut.
Der Eigentümer war nach meinem Empfinden ein reicher Schwede, denn er hatte in Lysekil noch ein Haus. Dieses Haus hatte er aus Hobbygründen gekauft, wahrscheinlich nur um Urlaube dort zu verbringen.
Ich war zuerst sehr traurig, als ich später über den ursprünglich angesetzten Preis geboten habe und trotzdem stopte der Makler das Bietverfahren. Seine Aussage war, der Verkäufer will es nicht höher verkaufen, er hat das Bietverfahren gestopt.

Viele Grüße Aelve
Zuletzt geändert von Aelve am 13. Januar 2009 20:36, insgesamt 1-mal geändert.


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sysco
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Beitrag von sysco »

Hej Aelve,

nun ja, die Denkweise der Gewinnmaximierung wurde größtenteils von Bankern forciert.
Es soll aber auch Menschen geben, auch in Schweden (leichte Ironie), die nicht so denken oder zumindest nicht dauernd.

Hejdå
sysco


Framsidan
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Beitrag von Framsidan »

Es entscheidet immer der Verkäufer welches Angebot er nimmt.

Der Höchstbietende bekommt also nich tautomatisch das Objekt


loriraeumtauf
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Beitrag von loriraeumtauf »

Danke für Eure ausführlichen Infos. Ich kann mir nicht helfen: Ich finde das irgendwie komisch.


Gast

Beitrag von Gast »

loriraeumtauf hat geschrieben:Danke für Eure ausführlichen Infos. Ich kann mir nicht helfen: Ich finde das irgendwie komisch.
was ist denn daran komisch?

Bei jeder Auktion erfährst Du den Preis den andere bieten. Das ist dich weder komisch noch ungewöhnlich.

Jemand der etwas verkauft ohne ein noch höheres angebot abzuwarten oder das Höchstgebot ignoriert wird seine Gründe haben. Vielleicht will er nur nicht zu viel Gewinn machne damit er nicht zu viel Steuern an des Finanzamt zahlen muss


sysco
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Beitrag von sysco »

"weniger Stress" oder andere Verallgemeinerungen von deutschem Verhalten scheinen uns mit Rückenwind vorauszueilen.
Aber nun gut, es gibt grundsätzliche Kulturunterschiede und das kann selbst ein mehr an Geld nicht wettmachen.
Und: Ich weiß nicht, wie es Steuermäßig aussieht.


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Aelve
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Beitrag von Aelve »

Hallo Ihr Lieben,

ja, da kann man nur spekulieren, warum der Verkäufer nicht noch ein wenig abgewartet hat, so dass unser höheres Gebot nicht erfolgreich war.
Da wir mit ihm selbst verhandelt hatten, er uns auch bereitwillig das Haus und Grundstück zeigte, glauben wir eigentlich nicht, dass der Verkäufer deutschfeindlich war. Es kann aber sein, dass der Käufer ihm mehr lag, weil es evtl. ein Schwede war, der dort hinziehen wollte. Wir hatten ja erzählt, dass wir erst in wenigen Jahren dort hinziehen möchten. Vielleicht hatte er Furcht, dass das schöne alte Haus dann nicht so gepflegt wird. Oder er wollte einfach dem Schweden es eher gönnen als Lebensgrundlage. Es kann theoretisch auch so gewesen sein, dass der Makler ihm zu dem Käufer zugeraten hat, z.B. gemeint hat, dass es mit unserer Finanzierung zu lange dauern würde und evtl. ungewiß ist.
Das ist oft ein Grund, warum einem ein Objekt vor der Nase weggeschnappt wird, der am meisten Eigenkapital nachweisen kann, der wird ja als solventer eingestuft, denn ein Verkäufer weiß ja nicht, ob er es mit Schaumschlägern zu tun hat, die das Objekt nachher gar nicht bezahlen können. Dann hat er sich den anderen Interessenten vergrault, also nimmt er den Spatz in der Hand anstatt die Taube auf dem Dach.

Letztendlich war es für uns nur zum Vorteil, dass wir das Bauernhaus nicht bekamen. Denn 1/4 Jahr später haben wir dann unser Traumobjekt gefunden mit vollem Seeblick und derart gepflegt, wie wir vorher noch kein anderes Objekt besichtigt haben. Ich sage oft, es sollte wohl das andere Haus nicht sein, da das Haus Karlsson noch viel, viel besser ist und wir das dann nicht bekommen hätten, wenn wir den Bauernhof erworben hätten
Bild


Grüße Euch Aelve


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sysco
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Beitrag von sysco »

Wie hat Einstein mal so schön gesagt: Gott würfelt nicht. Man kann zwar versuchen etwas zu beeinflussen, aber...
Man kann es auch abkürzen: fate bzw. Vorsehung.


Framsidan
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Beitrag von Framsidan »

Aelve schön dass ihr euer Tramhaus bekommen habt. Das andere hätte nicht sollen sein.....

Kommt hierher, mietet ein Sommerhaus, nicht nach 2 Wochen Urlaub bestimmen dass ihr hier wohnen wollt. Schaut euch das Leben hie ran, lernt die normalen Gänge kennnen und dann nach einigen Urlauben hier, entscheidet euch.


Ich glaube nicht , dass ein Schwede prinzipiellt keinen Deutschen nimmt als Käufer. Kann ioch mir nicht vorstellen.
Aber leider hat der Deutsche nicht den besten Ruf hier. Das hoppla jetzt komm ich, versteht man hier nicht.

Kommt hierher, mietet ein Sommerhaus, nicht nach 2 Wochen Urlaub bestimmen dass ihr hier wohnen wollt. Schaut euch das Leben hie ran, lernt die normalen Gänge kennnen und dann nach einigen Urlauben hier, entscheidet euch.

Här tar vi det lugnt.

Aber sehr viel spielt ja auch das auftreten des Kaufinteressanten eine rolle.

Meckert einer hie rund dort, meint so kann es nicht sein da es bei uns so und so ist usw, ja dann bekommt er das Objekt nie.

Man muss immer daran denken dass ich im ausland bin. Ich muss die Gepflogenheiten des Landes annehmen. Ich kann nich terwarten dass sich das andere Land mir anpasst, nur weil ich das so will. Auch wenn ich dieses und jenes von zuhause gewöhnt bin, kann ich das nicht verlangen im ausland.

Ich bin ja vor 29 Jahren ausgewandert. War nicht einfach aber ich hab mich angepasst. ( obwohl ich imme rnoch Semmelknödeln koche...)

Loriraeumtauf hast du vielleicht schon dem Verkäufer oder dem Makler gesagt dass du einiges komisch findest? Tu das nich tmehr denn sonst kommst du nie an ein Haus hier.

Elisabeth


WhiteMoose
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Beitrag von WhiteMoose »

Wir haben vor ein paar Jahren ein Haus gefunden an dem wir sehr interessiert waren. Der Makler sagte uns dann einen Termin zu dem wir dann auch hingefahren sind. Was wir nicht wussten war das der Termin noch einer anderen deutschen Familie gegeben wurde mit den wir uns das Haus zusammen anschauen sollten.

Als es dann ins Haus ging mit dem Makler fing das ganze Schauspiel ja schon an. Die Fasade sah aus nach Holz war aber Aluminium. Die andere deutsche Famlie konnte das gar nicht begreifen und versuchte dann die Verkleidung etwas umzubiegen um es sich genauer anschauen zu können, um danach dann laut zu verkünden wie enttäuscht sie doch sind da sie alles aus Holz haben wollen. Im Haus ging es dann weiter vom Tapete entfernen, PVC hoch, etc. nur um zu sehen ob Holz dahinter ist. Uns war es ehrlich gesagt viel zu Peinlich worauf wir nur kurz das Haus besichtigt haben und uns dann bereits verabschiedet haben. Vor allem weil der Makler denen gesagt hatte wo Holz drunter ist, die es einfach nur nicht verstanden haben.

Als wir dann wegfuhren kamen ein paar Auto Schweden an die dann einen reinen Termin für Schweden bekommen hatten. Als wir dann am nächsten Tag anriefen und ein Gebot abgeben wollten (da bereits Gebote vorlagen) erklärte uns der Makler dass das alte Ehepaar nicht an die deutschen Verkaufen möchte, weil denen das verhalten nicht gefallen hat. Wo drauf der Makler sagte das er dem alten Ehepaar gesagt hätte das wir zusammen gehört hatten!

Also trotz eines höheren Gebotes ging das Haus dann für weniger an ein Schwedisches Ehepaar mit kleinem Kind (weil das alte Ehepaar wollte das eine Familie mit Kind ihr Haus kauft).

ich glaube wenn ich mich noch richtig erinnere war der Startpreis 165.000 SEK, unser Gebot 235.000 SEK und verkauft wurde es dann für 195.000 SEK.


sysco
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Beitrag von sysco »

Ich hätte mir den Stress mit den Deutschen auch gespart. Stress ist mit Geld nicht aufzuwiegen und jetzt jeden einzelnen Deutschen zu prüfen, ob er denn anders als die Masse ist, ich glaube, da machen es sich die Schweden einfach und unkompliziert.

Manchmal ist es wirklich besser sich in Schweden von anderen Deutschen fern zu halten, wegen dem Verhalten.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich auf dem höchsten Aussichtsturm in Göteborg war (neben der Oper am Hafen). Da waren auch 3 andere Deutsche noch dabei, aber kaum haben die ihren Mund geöffnet kam schon irgendwas meckriges raus.
Ich war in dem Augenblick froh in Schweden zu sein und nicht noch mehr von solchen Exemplaren hören zu müssen. Ich habe mich irgendwann entschlossen zeitiger als geplant wieder vom Turm zu gehen, weil ich ganz schnell genug von denen hatte.


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