Schwedische Kitas bald rund um die Uhr geöffnet?

[Karsten]

Schwedens Städte und Gemeinden sollen künftig auch eine Kinderbetreuung außerhalb von üblichen Arbeitszeiten anbieten. Das hat der Reichstag gegen die Stimmen der bürgerlichen Minderheitsregierung beschlossen. Demnach sollen Kommunen eine staatliche Unterstützung dafür erhalten, die Betreuung vermehrt auch abends, nachts und an Wochenenden anzubieten. Nach dem bestehenden Schulgesetz sind Gemeinden nicht dazu verpflichtet, werden aber aufgefordert, den Bedürfnissen von Arbeitnehmern entgegen zu kommen. Nach der Abstimmung forderten Oppositionspolitiker die Regierung dazu auf, das Geld für die erweiterte Betreuung bereits in den nächsten Haushalt einzuarbeiten.

(Quelle: Radio Schweden)

[Ylvie]

Eine Rundumbetreuung in den Städten und Gemeinden in Deutschland und das in den Abendstunden das wäre doch mal ein Vorschlag für Deutschland, ich glaub die Politiker würden Sturm laufen.

Aber mal abgesehen von Deutschland, ich glaub da laufen auch die in Schweden sturm oder?

Aber wie sieht das mit der Kinderbetreuung in Schweden aus, wie teuer ist so ein Kindergartenplatz, und nach was richten sich die Kosten.

Ylvie

[filainu]

die Kosten richten sich nach Deinem Einkommen.

Naja unsere Deutscher Kindergarten hatte dann ab März auch bis 19 Uhr offen, da haben die Kinder sogar Abendbrot bekommen. Nur die Preise...... ob es sich da noch lohnt arbeiten zu gehen? Da kann man lieber eher aufhören und seine Kinder zu normalen Zeiten abholen.Aber es ist wohl sogar genutzt worden dieses Angebot.

Hier auf dem Land in Schweden braucht es meines Erachtens solche Zeiten nicht, aber in den großen Städten im Süden kann es durchaus auch Bedarf dafür geben

[Framsidan]

Es werden sicher nicht alle Kindergärten Betreuung auch nachts anbieten können aber einige mehr würde nicht schaden da es ja viele Leute gibt die spät Abends oder nachts arbeiten müssen.

[annie]

Nachtschicht in der Kindertagesstätte?

Oh je, das gab es ja nicht mal im totalitären "Ostdeutschland", hört sich russisch an.
Das sind doch wieder Hirngespinste zur Wählerbeeinflussung - wie sozial sind wir doch!
Bestimmt nicht gut fuer die Betroffenen.

Das meint dazu Annie,
im vergangenen Leben ein Kindergartenkind am Tage

[Framsidan]

Annie was ist denn nun schlimm an einem Kindergarten oder einem Kindergartenkind?

[Speedy]

Hallo,

als ich Erzieherin gelernt habe in Deutschland haben wir in Psychologie und Pädagogik gelernt, das die ersten 3 Lebensjahre fuer die Prägung des Kindes am wichtigsten sind. Z.B. angehend die Bindungsfähigkeit. Ich denke mal das hat auch heute noch seine Richtigkeit. Von daher wuerde ich, wenn ich die Möglichkeit hätte immer versuchen mein Kind die ersten drei Jahre selbst zu betreuen. Aber ich habe von meinem schwedischen Mann gelernt, das das hier in Schweden nicht erwuenscht ist. Noch ein Ueberbleibsel aus der Zeit da Schweden sozialistisch geprägt und regiert wurde.

Tut mir leid Framsidan, das passt Dir sicher wieder nicht....

Gruss Speedy

[Framsidan]

Speedy was mir passt oder nicht, überlass mal mir.

Schätze mal dass es schon einige Jahre her ist dass du Erzieherin gelernt hast und vieles ändert sich.....

Die meisten eltern sind hier 2 Jahre zuhause mit den Kindern.

Ich finde es gut wenn Kinder in den Kindergarten gehen (nicht kleine Baby´s ) denn so lernen sie auch mit anderen umzugehen, sich anzupassen, zu spielen und zu teilen usw. Nichts schlimmeres als ein Kind das nur zuhause und mit Erwachsenen ist und sich alle nach einem Kind richten müssen.

Nurhausfrauen gibt es hier halt selten, die meisten sind berufstätig.

Auch wenn die Mama (oder Papa) zuhause ist, finde ich es gut wenn die Kinder in den Kindergarten gehen.

Framsidan

[irni]

Ich finde es gut, dass diese Frage endlich ernst genommen wird! Nachtbetreuung im Kiga ist einfach notwendig und hätte es das vor 20 Jahren gegeben, hätte ich mir und den Kindern viel Unannehmlichkeiten und Stress gespart. Es funktionierte ja ganz gut mit der Schichtarbeit meines Mannes und meiner Arbeit im Büro mit Gleitzeit. Allerdings konnte ich manchmal eben nicht an wichtigen Kursen und Ausbildungen teilnehmen und der Urlaub wurde oft tageweise genommen, was dann wieder Probleme im Sommer schuf, wenn erwartet wird, dass jeder mindestens 4 Wochen zu Hause ist. Ich glaube auch, dass diese Situation dazu geführt hat, dass ich nur zeitbegrenzt angestellt wurde. Die feste Stelle bekam ich erst als die Kinder aus dem Kintergartenalter raus waren. Die Schichtarbeit hat auch dazu geführt, dass meine Kinder sehr viel mehr zu Hause sein konnten als die meisten ihrer Altersgenossen. Im Schnitt kamen wir mit 15 Stunden Kiga pro Woche gut zurecht und da arbeiteten wir beide Vollzeit.
Ein Beispiel aus meiner nächsten Umgebung: Papa, Schichtarbeiter in der Kartonfabrik, Mama Teilzeitkrankenschwester ebenfalls auf einer Art Schichtbasis. Jede 6. Woche überlappt sich das Schema! Drei Kinder im Alter 5-10. Bisher lösten sie das Problem mit den Grosseltern, die sind aber auch noch berufstätig und arbeiten beide ganztägig und wohnen zum Glück in der Nähe. Wie leicht könnte man das Leben für diese Familie machen, wenn man sicher sein könnte bei Bedarf einen Nachtplatz zu haben und nicht jede 6. Woche eine Lösung aus dem Ärmel schütteln und völlig von den Grosseltern abhängig sein zu müssen. Wir diskutierten die Frage letztens und da sagte die Oma, dass es selbstverständlich sei, dass sie mithelfe, sich aber manchmal doch überfordert fühle und immer den Zwang spüre die eigene Arbeit, Freizeit, Urlaub usw anzupassen. Zur Sache gehört auch, dass diese Frau vier Kinder hat und drei davon auf regelmässige "Grossmutterdienste" angewiesen sind.
Eine Alternative zu Nachtkindergärten wäre, dass man Eltern ein gesetzliches Recht auf Tagzeitarbeit gäbe, genauso wie man heute schon ein gesetzliches Recht auf Teilzeitarbeit hat. Ich glaube das wäre schwerer durchzuführen als Nachtkigas zu schaffen.
Und schlussendlich handelt es sich ja nicht darum, dass alle Kinder jeden Tag zum Nachtkiga sollen, sondern darum, dass man das Arbeit- und Familenpuzzle legen kann, ohne dass jemand auf der Strecke bleibt.

[annie]

Ich bin alles andere als ein Kenner der heutigen Kinderpsychologie.
Framsidan, Du hast mich falsch verstanden. Ich habe natuerlich nichts gegen Kindergärten und die kleinen "Racker". Richtig gefuehrt, können die Luetten viel lernen und trotzdem Spass haben.
Als ich in den Kindergarten kam, war ich 3 Jahre alt- das war da, wo ich herkomme, das Einstiegsalter.
Aber nachts dort bleiben, wenn die anderen nach Hause gehen? Das hört sich fuer mich wie Aufbewahrung an, denn was macht man nachts?
Zugegeben, das aufgeweckte schwedische Kind sieht man auch bei Feiern nach 24.00 in Aktion.
Was das betriff, bin ich ein konventionelles Auslaufmodell mit anderen Wertvorstellungen.

Gruesse Annie

[irni]

Ich glaube für die Kinder ist eine Nacht im Kiga so ungefähr dasselbe wie eine Nacht bei den Grosseltern. Das ist ganz normal, dass man auswärts schläft, wenn die Eltern arbeiten. Man kennt die Lokale, das Personal, hat vielleicht sogar Freunde in derselben Situation, jemanden, der eine Gutenachtgeschichte lesen kann und jemanden, der einen tröstet falls man Alpträume hat. Wenn dann Papa und Mama ausgeschlafen sind darf man nach Hause gehen, vor allen anderen!
Ausserdem glaube ich nicht, dass die Kinder im Normalfall sämtliche Nächte im Kiga verbringen. Die meisten Eltern machen alles, um die Kinderbetreung zum Besten der Kinder zu lösen. Der Nachtkiga ist eben eine Alternative, wenn alle anderen
Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

[Framsidan]

Die Kinder sind nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht im Kindergarten. Sie gehen dorthin wenn Mama oder Papa arbeitet.

Und wie Irni schrieb sie werden dort nicht nur verwahrt sondern am Abend betreut.

Es ist eine gute Lösung für die Leute die abends oder nachts arbeiten müssen, und davon gibts ja immerhin einige. Gibt ja viele alleinerziehende die nicht ihren Beruf wieder aufnehmen können weils sie nicht wissen wohin mit den Kindern.

Annie Auslaufmodell ist gut

Framsidan

[calle]

Merkwürdig, manche Schreiber scheinen zu vergessen, das sich dieses Angebot an Eltern richtet um sie zu entlasten, es ist völlig freiwillig --- Staun ---- das man sein Kind mal über Nacht abgeben kann. Und ----- man braucht es nicht!!! ---- am allerwenigsten die, die in Deutschland sitzen ----- keine Kindergartenkinder haben oder ---- sie selber betreuen möchten.
Einfach toll nicht
Ich bin doch immer wieder verblüft wie wir andere, die gaaaanz weit weg sind vom Thema mit selbst entworfener Moral Betroffene vorführen möchten.

[Mona-Linnea]

Auf welchen in Deutschland lebenden Schreiber beziehst du dich denn? (Der Austausch auch kontroverser Meinungen u Gedanken würde mitunter friedlicher vonstatten gehen, wenn vorurteilsfreier u gründlicher gelesen u zugehört würde :-)

[calle]

Nachtschicht in der Kindertagesstätte?

Oh je, das gab es ja nicht mal im totalitären "Ostdeutschland", hört sich russisch an.
Das sind doch wieder Hirngespinste zur Wählerbeeinflussung - wie sozial sind wir doch!
Bestimmt nicht gut fuer die Betroffenen.

Das meint dazu Annie,
im vergangenen Leben ein Kindergartenkind am Tage

Doooch mein Beitrag war schon bezogen und was in meinem vorigen Beitrag stand, war eben ----- meine Meinung.
Totalitäres Ostdeutschland, ein Hirngespinst, Wählerbeeinflussung und nicht gut für die Betroffenen sind für mich recht konkret und unmissverständlich.