Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Frapo
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von Frapo »

Hallo,
ich finde dieses Thema äußerst interessant, da wir, meine Frau unser z. Zeit 4 Hunde und ich als Renter nach Schweden auswandern wollen.
Ich bin schwerbehinder und kann ab 01/2014 in Rente gehen. Zur Zeit sparen wir noch für ein Haus mit Grundstück in Mittelschweden (auf Höhe Uppsala - Örebrö) und wegen unserer Hunde nicht zu nah am nächsten Nachbarn ;)
Da wir hier, Speckgürtel Berlins, nur ein Haus zur Miete haben, uns dies dann nicht mehr leisten können haben wir uns für Schweden entschieden. Durch unsere Hundezucht haben wir auch einige Bekannte in Schweden und sind des öfteren dort :-flagge2
Wenn wir dort sind geniessen wir die freundlichkeit der Schweden und auch die Ruhe, daß ist wohl so wenn man über 20 Jahre mitten in Berlin gewohnt hat :)
Liebe Grüße aus Berlins Speckgürtel Falkensee
Franz


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annie
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von annie »

Hallo Sue,

ich habe permanent Heimweh nach meiner Waldinsel, mit dem Einleben hatte ich nur die Freizeit und das Wohnen betreffend Probleme. Die habe ich ziemlich bewältigt.
Ich wollte damals nicht nach Schweden wei ich die Schweden liebe, sondern die nordische Natur. Im Gegensatz zu Dir finde ich die schwedische Sprache Wortarm, man muss vieles umschreiben und das kann dann auch mal in die Hose gehen.
Du hast im Norden gelebt, da sollen die Schweden offener sein. Wir haben im schwedischen Bayern gelebt, die sprechen da so schlechtes Schwedisch, dass sie in Stockholm schon nicht mehr verstanden werden. Auch vom mentalen ist man dort sehr eigen, wenn man nicht Johannsson, Carlsson, Andersson und natuerlich Svensson heisst wird es schwerer. Wir haben gute Bekannte unter den dortigen Schweden, Freunde haben wir nicht gefunden( findet man in Deutschland auch nicht mehr).
Ich liebe mehr als zuvor die schwedische Landschaft, die etwas ganz Tolles ausstrahlt. Mit den Einheimischen sieht das bei mir genau umgedreht aus. So ist das eben mit persönlichen Ansichten, die sind zum Glueck vielfältig.

Viele Gruesse von Annie


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Gislaveds Tjej
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von Gislaveds Tjej »

Das ist ja lustig! Ich bin von Berlin-Spandau nach Schweden "geflohen" :-flagge2

Die Frage nach dem "warum Schweden" ist eine sehr gute.

Für mich waren es immer die Berichte über das Land im Fernsehen, die Kinderfilme und Erzählungen von Bekannten, die mich neugierig machten. Bereits bei meinem ersten Kurzbesuch von paar Tagen in Schweden 2005 wurde ich richtig traurig als es zurück nach Deutschland ging. Ich wollte nicht. 2007 war ich dann mit meinem Freund in Schweden auf einen längeren Urlaub und da stand dann der Beschluss ganz schnell fest dorthin auszuwandern.

Wir hatten uns beide nicht mehr mit Deutschland identifizieren können, da wir bereits einmal die Heimat verloren hatten, nach der wir uns sehnten. Das war der eigentliche Grund, wie ich nun im Nachhinein herausfand, warum ich Deutschland den Rücken kehrte. Es ging uns gut in Deutschland, kein Zweifel, aber wenn das Land nicht zur Heimat wird, dann muss man ziehen, geht unter oder wird verrückt.

Ich muss sagen, dass ich hier in Schweden in einer sehr guten Ecke gelandet bin und hoffe auch, hier bleiben zu können. Ich habe unglaublich viele tolle Menschen kennengelernt, die einen wertschätzen, was ich (gerade in Berlin) vermisste. Sie gaben mir so viel Positives, so dass ich hoffe, dass ich dies halten werde und weitergeben kann. Ich merke hin und wieder selbst, wie sehr mich Deutschland bereits zerfressen hatte, aber gebe mir doch die Mühe, mir die schwedische Natürlichkeit abzuschauen. Das ist eigentlich das Meiste, was ich so an den Schweden mag. Ohne Hintergedanken, mit kindlicher Neugier und starker positiver Wertschätzung einen Menschen zu sehen. Auch das positive Erlebnis: "Ja, ich kann eine Sprache lernen" gab mir viele Möglichkeiten, die mir so in Deutschland verborgen geblieben wären. Ich dachte immer, dass ich "kein" Sprachgenie bin. Inzwischen weiss, dass man es nicht sein muss, sondern es nur auf das Erlebte ankommt, wie man eine Sprache vermittelt bekommt. Der Sfi-Unterricht war das Tollste, was ich überhaupt erleben durfte. Ich liebe es, schwedisch zu sprechen (habe auch kein deutsches TV) und lerne beinah jeden Tag ein neues Wort oder Ausdruck kennen. (Btw. die Schweden können auch sehr gut um- und beschreiben, sich blumig oder direkt ausdrücken. Was dieses Gefühl evtl. hervorrufen könnte ist, dass sie viele Wörter der Doppelbedeutung haben, was wir so in Deutschland nicht kennen. Das fühlt sich zunächst sehr befremdlich an und ich suche oft nach meinen "unnötigen" Fühlwörtern, die ich gerne anwende, wenn ich deutsch spreche. Umgekehrt kann es nur wieder positiv sein, sich nicht zu sehr zu verschachteln. ;) )

Natürlich ist nicht alles positiv und Schweden verändert sich auch wie sein soziales Miteinander. Das merkt man selbst in der kurzen Zeit (nach 1 1/2 Jahren), die man hier bisher lebte. Die Einstellung hatte ich gleich zu Beginn: jedes Land hat seine positive und negative Seite. Den Alltag gibt es ebenso überall. Aber ich schätze es sehr, dass Themen angesprochen und diskutiert werden, die in Deutschland ganz schnell wieder untergehen und dort nicht der Rede wert sind. Was viele Deutsche bemängeln ist das Gesundheitssystem, wo ich nur mit den Schultern zucken kann. Es ist weder in Deutschland oder in Schweden besser oder schlechter. Geschichten, die ich hier höre, kenne ich auch umgekehrt dort oder von dort nach hier.

Es ist eigentlich ganz allein die eigene Lebensgeschichte und die damit verbundenen eigenen persönlichen Erfahrungen, die ein Land entweder lebenswert macht oder nicht. Ich weiss noch nicht, ob ich auch in Zukunft darüber nachdenken werde, zurückzukehren oder nicht, aber vieles hängt wirklich davon ab, wie man sich selbst fühlt und diesem Gefühl sollte man folgen.

Für mich fühlt es sich falsch an, nach Deutschland zu reisen. Ich bin glücklich, wenn ich wieder zurück in Schweden bin. So sieht es für mich in diesem Augenblick aus.

Solltet ihr also zurückkehren, dann wünsche ich euch alles Gute dabei ;) Zu Hause ist man ja doch dort, wo man sich am Wohlsten fühlt - und das kann und darf überall auf der Welt sein. :bowler:


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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von vinbergssnäcka »

:thumbsup: schön beschrieben....


liebe Grüsse

Heike

meine Homepage: www.figeholm.jimdo.com
Sue239
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von Sue239 »

Gislaveds Tjej hat geschrieben:Das ist ja lustig! Ich bin von Berlin-Spandau nach Schweden "geflohen" :-flagge2

Die Frage nach dem "warum Schweden" ist eine sehr gute.

Für mich waren es immer die Berichte über das Land im Fernsehen, die Kinderfilme und Erzählungen von Bekannten, die mich neugierig machten. Bereits bei meinem ersten Kurzbesuch von paar Tagen in Schweden 2005 wurde ich richtig traurig als es zurück nach Deutschland ging. Ich wollte nicht. 2007 war ich dann mit meinem Freund in Schweden auf einen längeren Urlaub und da stand dann der Beschluss ganz schnell fest dorthin auszuwandern.

Wir hatten uns beide nicht mehr mit Deutschland identifizieren können, da wir bereits einmal die Heimat verloren hatten, nach der wir uns sehnten. Das war der eigentliche Grund, wie ich nun im Nachhinein herausfand, warum ich Deutschland den Rücken kehrte. Es ging uns gut in Deutschland, kein Zweifel, aber wenn das Land nicht zur Heimat wird, dann muss man ziehen, geht unter oder wird verrückt.

Ich muss sagen, dass ich hier in Schweden in einer sehr guten Ecke gelandet bin und hoffe auch, hier bleiben zu können. Ich habe unglaublich viele tolle Menschen kennengelernt, die einen wertschätzen, was ich (gerade in Berlin) vermisste. Sie gaben mir so viel Positives, so dass ich hoffe, dass ich dies halten werde und weitergeben kann. Ich merke hin und wieder selbst, wie sehr mich Deutschland bereits zerfressen hatte, aber gebe mir doch die Mühe, mir die schwedische Natürlichkeit abzuschauen. Das ist eigentlich das Meiste, was ich so an den Schweden mag. Ohne Hintergedanken, mit kindlicher Neugier und starker positiver Wertschätzung einen Menschen zu sehen. Auch das positive Erlebnis: "Ja, ich kann eine Sprache lernen" gab mir viele Möglichkeiten, die mir so in Deutschland verborgen geblieben wären. Ich dachte immer, dass ich "kein" Sprachgenie bin. Inzwischen weiss, dass man es nicht sein muss, sondern es nur auf das Erlebte ankommt, wie man eine Sprache vermittelt bekommt. Der Sfi-Unterricht war das Tollste, was ich überhaupt erleben durfte. Ich liebe es, schwedisch zu sprechen (habe auch kein deutsches TV) und lerne beinah jeden Tag ein neues Wort oder Ausdruck kennen. (Btw. die Schweden können auch sehr gut um- und beschreiben, sich blumig oder direkt ausdrücken. Was dieses Gefühl evtl. hervorrufen könnte ist, dass sie viele Wörter der Doppelbedeutung haben, was wir so in Deutschland nicht kennen. Das fühlt sich zunächst sehr befremdlich an und ich suche oft nach meinen "unnötigen" Fühlwörtern, die ich gerne anwende, wenn ich deutsch spreche. Umgekehrt kann es nur wieder positiv sein, sich nicht zu sehr zu verschachteln. ;) )

Natürlich ist nicht alles positiv und Schweden verändert sich auch wie sein soziales Miteinander. Das merkt man selbst in der kurzen Zeit (nach 1 1/2 Jahren), die man hier bisher lebte. Die Einstellung hatte ich gleich zu Beginn: jedes Land hat seine positive und negative Seite. Den Alltag gibt es ebenso überall. Aber ich schätze es sehr, dass Themen angesprochen und diskutiert werden, die in Deutschland ganz schnell wieder untergehen und dort nicht der Rede wert sind. Was viele Deutsche bemängeln ist das Gesundheitssystem, wo ich nur mit den Schultern zucken kann. Es ist weder in Deutschland oder in Schweden besser oder schlechter. Geschichten, die ich hier höre, kenne ich auch umgekehrt dort oder von dort nach hier.

Es ist eigentlich ganz allein die eigene Lebensgeschichte und die damit verbundenen eigenen persönlichen Erfahrungen, die ein Land entweder lebenswert macht oder nicht. Ich weiss noch nicht, ob ich auch in Zukunft darüber nachdenken werde, zurückzukehren oder nicht, aber vieles hängt wirklich davon ab, wie man sich selbst fühlt und diesem Gefühl sollte man folgen.

Für mich fühlt es sich falsch an, nach Deutschland zu reisen. Ich bin glücklich, wenn ich wieder zurück in Schweden bin. So sieht es für mich in diesem Augenblick aus.

Solltet ihr also zurückkehren, dann wünsche ich euch alles Gute dabei ;) Zu Hause ist man ja doch dort, wo man sich am Wohlsten fühlt - und das kann und darf überall auf der Welt sein. :bowler:
Hej Gislaved tjej!!!
Das zu lesen, bereitet mir Gänsehaut. Wie schön Du es dort gefunden hast! Ich wünsch Dir alles Gute! Mach das Beste draus. Vielleicht treffen wir uns mal, im Sommer? Wir sind immer in der Nähe von Bursryd in Urlaub!
Ha en bra dag!


kedi
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von kedi »

Bei mir sind es noch keine 26 Jahre, sondern erst 3 Jahre und ich denke schon an eine Rückkehr nach Deutschland. Unterm Strich hat mich Schweden enttäuscht. Was vielleicht daran liegt, dass ich auf dem Land wohne, kaum Nac hbarn habe, somit wenig Gelegenheit Kontakte zu knüpfen. Allerdings machen es die Schweden einem auch nicht gerade leicht. Diese eingeschworenen Land/Dorfgemeinschaften lassen einem Fremden kaum Zutritt. Das Gesundheitssystem ist eine Katastrophe. Mir fehlen viele Dinge hier.
Ich kann nur jedem raten sich sehr genau zu überlegen ob er wirklich in Schweden leben möchte. Das Pippi Langstrumpf Bild ist leider nicht alles.
Um jedem Besserwisser gleich mal den Wind aus den Segeln zu nehmen: ich musste hierher kommen, da mein Mann aus berúflichen Gründen in Schweden leben "darf"!


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Knäckebröd:)
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von Knäckebröd:) »

Dass Dorfgemeinschaften Fremde nicht aufnehmen ist in Deutschland genauso (zumindestens hier)...


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Abborre
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von Abborre »

Hej,
ich fahre seit meiner Kindheit ab 1979 regelmäßig nach Schweden, meine Frau seit 1990.
Wir haben unzählige wunderschöne Wochen und Tage dort verbracht, und sind durch unserer Ferienhaus dort auch ein Stück zu Hause.
Wir geniessen es jedesmal dort zu sein und nach Hause zu kommen- in erster Linie die Natur und die Ruhe. Wir glauben aber daß es sehr schwer ist, in Schweden wirkliche Freunde zu finden. Jeder der bei uns vorbeikommt grüßt und winkt freundlich- man wechselt ein paar belanglose Worte- das war`s. Hin und wieder haben wir auch Schweden zu uns eingeladen, nur sehr selten kam eine Einladung zurück.
Das passt auch zu dem, was wir von ausgewanderten Deutschen in Schweden erfahren haben. Alle sind oberflächlich nett und auch sehr hilfsbereit- aber abends sitzt dann wieder jeder für sich alleine in seiner Hütte.
Das wäre einer der Gründe, warum für uns eine Auswanderung ausgeschlossen ist. Wir sind jetzt beide Mitte 40, haben in Deutschland gute Jobs, noch ein paar Jahre zu arbeiten bis zur Rente und einen großen Freundeskreis. Wir fühlen uns hier wohl, denn Deutschland ist ein schönes Land mit einer kulturellen Vielfalt die seinesgleichen sucht.
Wir könnten uns vorstellen im Rentenalter den Sommer in Schweden zu verbringen- aber unsere deutsche Heimat würden wir niemals aufgeben. Trotzdem ist es gut zu wissen, daß man dort oben noch einen Rückzugsort hat. Denn man weiß ja ohnehin nicht wie das Leben mit einem umspielt.

:flagge3: Jörg und Sandra


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Bohuslän
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von Bohuslän »

Hallo an alle hier im Forum
Als erstes möchte ich mich für das grosse Interesse an diesem Tread bedanken. Selber hatte ich lange überlegt,
ob es wirklich klug ist, in einem Forum, das Schweden oft als das grosse Vorbild für den Rest der Welt erscheinen lässt, auch mal etwas weniger positives zu erzählen.
Der Sinn war ja nicht, das Land und seine Menschen weniger schön und vorbildlich erscheinen zu lassen, sondern mit unseren persöhnlichen Erfahrungen hervor zu treten.

Glücklicherweise waren meine Befürchtungen grundlos.

Meinen Respekt ebenfalls an diejenigen hier, die über ihre persöhnlichen Erfahrungen schreiben.
Der Wunsch, zurück zu kommen wird grosser und grösser.
Ich glaube, man nennt das Heimweh...

Frank


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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von Framsidan »

Bohuslän hat geschrieben:Hallo an alle hier im Forum
Als erstes möchte ich mich für das grosse Interesse an diesem Tread bedanken. Selber hatte ich lange überlegt,
ob es wirklich klug ist, in einem Forum, das Schweden oft als das grosse Vorbild für den Rest der Welt erscheinen lässt, auch mal etwas weniger positives zu erzählen.
Der Sinn war ja nicht, das Land und seine Menschen weniger schön und vorbildlich erscheinen zu lassen, sondern mit unseren persöhnlichen Erfahrungen hervor zu treten.

Glücklicherweise waren meine Befürchtungen grundlos.

Meinen Respekt ebenfalls an diejenigen hier, die über ihre persöhnlichen Erfahrungen schreiben.
Der Wunsch, zurück zu kommen wird grosser und grösser.
Ich glaube, man nennt das Heimweh...

Frank
Genau Frank das Heimweh kommt dann immer mehr umso älter man wird. Wenn dann noch Kinder oder Enkelkinder da sind in der alten Heimat dann wirds noch schlimmer.

Ich habe jetzt nicht mehr alles nachgelesen, ursäkta mig för det. Ich bin jetzt im 36. Jahr in Schweden und es ist meine Heimat geworden. Habe nur positive Erfahrung gemacht ausser beim Gesundheitswesen das ich leider in Anspruch nehmen musste und muss.

Aber meine ursprüngliche Heimat sitzt tief im Herzen. ;)

Also tu das was du glaubst ist für dein Wohlbefinden das beste.

Framsidan


ZEITSPRUNG
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von ZEITSPRUNG »

Ja - alle Gründe, die hier angesprochen werden kann ich gut nachvollziehen - die andere Mentalität - ganz besonders hier im hohen Norden - ist gewöhnungsbedürftig - Fettnäpfchen für ahnungslose - oder gar temperamentvolle "Deutschsüdländer" stehen reichlich bereit - reintrampeln - staunen - lernen ! Abgesehen von seltenen Erfahrungen mit Ablehnung durch Schweden innerhalb acht Jahren seit meiner Einwanderung, hatte ich eher Probleme mit Deutschen und deren kuriose Vorstellung von großer Freiheit in Schweden - die sie in Deutschland wohl nicht ausleben konnten. Fluchtwechsel in die Schwedenwildnis ? Klar - das ist mein ganz persönliches Problem, denn ich leide unter dem Helfersyndrom - selber Schuld kleine Eva ! Nun stecke ich bis zum Hals in großen Schwierigkeiten, da mein Partner nach genau 25 Ehejahren anfing mich plötzlich brutal zu schlagen und mental zu tyrannisieren - zu isolieren und durch Rufmord zu diskreditieren ! Von einer Anzeige wegen mehrfacher brutaler Körperverletzung habe ich bis heute abgesehen, weil ich in Sorge um acht Hund bin und nicht weiß, was geschieht, wenn ich das tue ! Sieben Hunde sind in verantwortungsloser Weise zusätzlich ( wir kamen mit vier Hunden 2006 nach Schweden ) ein Jahr nach der Einwanderung ohne Absprache hinter meinem Rücken angeschafft worden - das war damals ein Schock für mich und um endlos nervende Streits zu vermeiden, gab ich nach - nichtsahnend auf was ich mich da einließ. Ich versuche mal hier jetzt abzukürzen : zwei Hunde starben inzwischen durch "Vergesslichkeit" und Wut - ich suche ein Haus um mit den Tieren endlich in Sicherheit und Frieden leben zu können - es sind meine Kinder - und ich werde sie nicht im Stich lassen ! Ich habe die Hoffnung dann auch endlich Schweden - Land und Leute - wirklich kennen zu lernen - ich habe bis jetzt sehr vereinsamt und verunglimpft nur für ein Überleben existiert. Zurück nach Deutschland mit acht Hunden ? Das wäre ein unerschwingliches Projekt !!! Bitte drückt mir die Daumen, daß ich nun endlich ein geeignetes Haus finde und helfende Hände für diese Rettungsaktion . Ich grüße Euch


calle
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von calle »

Hej Zeitsprung,

das hört sich ja ganz gruselig an und sollte eigendlich für uns Europäer langsam der Geschichte angehören.Scheidungen sind hier in Schweden ganz einfach!!! Kümmere Dich am besten sofort darum!!! Die Scheidung reichst Du beim Amsgericht ein. Einfach Ansuchen formlos unterschreiben. Dein Mann muss in die Scheidung einwilligen. Notfalls wird die Kenntnisnahme von der Polizei eingeholt. Danach bleibt alles weiterhin ganz einfach Euer Bisitz wird halbiert, wenn Ihr Euch nicht einig werdet über einen neutralen Anwalt, die Kosten werden von dem Bestand abgezogen. Es gibt da wenige Ausnahmen unter die Du wahrscheinlich nicht fällst. (Das betrifft mehr die ausklügelnden Reichen :) ) Hast Du keine Kinder unter 16 Jahren seid Ihr nach einem viertel Jahr auseinander, mit Kinder musst Du ein halbes Jahr warten und dann wieder bestätigen, dass Du Dich scheiden lassen willst. Sorgerecht für die Kinder wird gewöhnlich halbiert. Ich führe das hier nur deshalb ein wenig näher aus, damit vor allem Frauen begreifen, dass man hier in Schweden weder Recht- noch Mittellos aus einer Scheidung geht! Hundemisshandlungen werden hier auch gar nicht gern gesehen und sind ein Fall für den Tierschutzverein, kurzer Tipp von Dir reicht völlig.
Du wirst sehen, nächstes Jahr scheint Dir die Sonne schon freundlicher im Leben.
Schreib notfalls an meine PN, wenn Du noch etwas Konkretes wissen musst.


ZEITSPRUNG
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Re: Nach 26 Jahren zurück nach Deutschland ?

Beitrag von ZEITSPRUNG »

Bohuslän hat geschrieben:Hallo
Ich möchte hier keinen Thread eröffnen, der wieder mal bei einigen Forenteilnehmern einen "Beissreflex" auslöst oder einfach nur "langweilig oder lustig " ist.
Ich würde gerne mit Euch in diesem Forum Erfahrungen austauschen, die sich ernsthaft mit dem Gedanken, wieder zurück zu gehen oder schon wieder in Deutschland oder in einem anderen Land leben.
Da dieses Thema anscheinend eine Provokation für einige Forenmitglieder darstellt, braucht Ihr nicht hier in aller Öffentlichkeit alles ausbreiten.
Ihr könnt mir auch eine private Nachricht senden.

Schönen Gruss
Bohuslän
Hallo,
gut dass dieses Thema einmal angesprochen wird. Nachdem, was ich hier in über neun Jahren in der engeren Umgebung an Rückflucht erlebt habe, kann ich immer wieder erkennen, dass Auswanderungen wohl oft zu unüberlegt und uninformiert stattfinden. Oder als eine Flucht vor Deutschland aus irgendwelchen Gründen. Ferien in Schweden - wunderbar ! Leben mit allen Konsequenzen in Schweden ist schon eine ganz andere Sache - vor allem im hohen Norden. Die sehr langen harten Winter werden meistens unterschätzt - die Romantik verschwindet wenn Weihnachtsschnee zu lange nachlegt und dann anstrengend und lästig zu werden beginnt. Menschen denen das nicht liegt laufen Gefahr totunglücklich zu werden, wenn sie dann wegen irgend einem Umstand gezwungen sind weiterhin im Land bleiben zu müssen ! Das harte Leben im Norden wird zur Folter wenn man angekettet ist und eine Rückkehr nicht durchführbar . Arbeitslosigkeit trotz bester Aussichten am Anfang - Persönlichkeitsveränderung beim Partner - sozialer Absturz - Partnerverlust oder Krankheiten können dann aus dem Traumland eine Hölle machen. Viele traurige Geschichten habe ich mit bekommen und meine eigene ist auch nicht besser - nur - Köfferchen packen und ab ins Auto - weg - geht nicht wenn man aus Liebe zum Tier die Verantwortung für leichtsinnig ins Leben gesetzte Hunde übernommen hat - da heißt es durch halten und das Beste daraus machen ! Allein !!! Grüße aus dem hohen Norden und an alle Tierschützer da draussen - Anastasia


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