Vergleich....

sommen
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Vergleich....

Beitrag von sommen »

Hallo!

Ich habe mal eine Frage zum Abgabenvergleich zwischen Schweden und Deutschland zwecks einer Geschäftsidee!

Wenn man in beiden Ländern Vergleicht...sagen wir mal 2000 Euro Brutto Verheiratet ohne Kinder....wo bleibt im verglichen mehr übrig?
Auf der schwedischen Seite oder auf der deutschen?
Also nur auf die Lohnberechnung!!!!!!!

Ich habe jeden Tag mit Zig Menschen zu tun und höre immer wieder......"hier kommt man zu nichts mehr"......."er arbeitet hat genauso wenig wie ein arbeitsloser"....
Ist das in Schweden auch so?


Mit schwedenbegeisterten Grüßen
Sommen


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hansbaer
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Re: Vergleich....

Beitrag von hansbaer »

sommen hat geschrieben:Wenn man in beiden Ländern Vergleicht...sagen wir mal 2000 Euro Brutto Verheiratet ohne Kinder....wo bleibt im verglichen mehr übrig?
So ein Vergleich muss aus meiner Sicht immer zu kurz greifen, weil er Vergleichbarkeit voraussetzt, die nicht gegeben ist. Das Beispiel ist deswegen schon nicht machbar, weil man in Deutschland wissen muss, was der Ehegatte verdient, in Schweden hingegen nicht. Aber auch ansonsten gehen so viele Variablen ein, dass man ein 100%ig exaktes Beispiel definieren müsste, was wiederum keine Aussage darüber zulässt, wie es allgemein steht.

Hier mal der Steurrechner des Skatteverket, um das mal zu illustrieren: http://www.skatteverket.se/webdav/files ... 9ink1.html

Und das schwedische Steuerrecht ist wohlgemerkt im Vergleich zum deutschen ein Genuss.

Aussagen wie "verdiene nicht mehr als Arbeitslose" sind zudem meist geprägt von subjektiver Wahrnehmung, was Lebenshaltungskosten und den eigenen Lebensstandard angeht.


Schwedenbåmbe
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Re: Vergleich....

Beitrag von Schwedenbåmbe »

Was mich in Schweden nach Auszahlung meines ersten Lohnes äusserst positiv ueberrascht hat:
Die Sozialversicherung zahlt hier der Arbeitgeber, kommt also in meinem Bruttolohn ueberhaupt nicht vor! In Ö besteht der Bruttolohn immer aus: Steuern + Sozialversicherung und der Rest geht auf mein Konto. D.h. fuer mich im Klartext: ich verdiene hier zwar brutto ein bisschen weniger, uebrig bleibt aber wesentlich mehr!


hansbaer
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Re: Vergleich....

Beitrag von hansbaer »

Schwedenbåmbe hat geschrieben: Die Sozialversicherung zahlt hier der Arbeitgeber, kommt also in meinem Bruttolohn ueberhaupt nicht vor! In Ö besteht der Bruttolohn immer aus: Steuern + Sozialversicherung und der Rest geht auf mein Konto.
Wie das mit den kommunalen Steuern verrechnet wird, ist mir noch nicht so ganz klar, aber man zahlt auch selbst Sozialabgaben.
Daher täuscht der Eindruck etwas. Die Sozialabgaben sind schlicht in den Steuern enthalten und werden erstmal pauschal abgeführt. In der Jahressteuerabrechnung des Skatteverket ist dann etwas genauer aufgeschlüsselt, welche Sozialbeiträge abgeführt wurden.

Hier sieht man, was so alles drin ist:
http://www.skatteverket.se/fordigsomar/ ... 05862.html


Schwedenbåmbe
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Re: Vergleich....

Beitrag von Schwedenbåmbe »

Ja, ist fuer mich auch noch etwas undurchsichtig, aber ich kann Dir versichern, dass mir hier ein paar Tausender (kr) mehr im Monat bleiben, als beim selben Gehalt in Ö. Mir kommt auch vor, dass ich viel weniger Steuern zahl.
Was ich weiss: von meinem Bruttogehalt in Schweden werden knappe 27% abgezogen (laut letztem Lohnzettel), in Ö waren es 48% (glaubt es oder nicht).
Ich habe das jetzt extra nachgerechnet.


sommen
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Re: Vergleich....

Beitrag von sommen »

Hallo!

Meine Frage war ganz klar, was übrigbleibt von 2000 Euro im Monat wenn man Verheiratet ist(Alleinverdienend) und nicht was die Lebenshaltungskosten angeht oder wie das in Österreich ist....

Sorry, bitte genau Lesen!!


Framsidan
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Re: Vergleich....

Beitrag von Framsidan »

Kein Arbeitgeber zahlt Sozialabgaben sondern wir bezahlen das mit den Steuern.


Schwedenbåmbe
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Re: Vergleich....

Beitrag von Schwedenbåmbe »

@ sommen: Tip, wenn Dich Antworten in einem Forum nerven, bevor Du eine Frage stellst:

http://www.google.com" onclick="window.open(this.href);return false;

Herzliche Gruesse


hansbaer
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Re: Vergleich....

Beitrag von hansbaer »

Schwedenbåmbe hat geschrieben: Was ich weiss: von meinem Bruttogehalt in Schweden werden knappe 27% abgezogen (laut letztem Lohnzettel), in Ö waren es 48% (glaubt es oder nicht).
Das wundert mich auch als Deutscher nicht. Ich weiß nichts über das österreichische Steuersystem, aber das deutsche krankt nicht zuletzt daran, dass die Steuergrenzen nicht regelmäßig korrigiert werden, wodurch die Leute im Zuge von Lohnerhöhungen immer näher an den Spitzensteuersatz kommen und die kalte Progression dann die Erhöhung wegfrisst. Das System in Schweden kennt keine kalte Progression und die Steuerschwellen werden jedes Jahr angepasst, so dass die Nettogehälter passend zur Inflation mitwachsen können.

Bei der Steuerrechnerei sollte man aber bedenken (aus deutscher Sicht jetzt): die schwedische Mehrwertsteuer ist 6% höher als die deutsche, wodurch für den Verbraucher Abgaben in erheblicher Höhe abfallen, die sich letztendlich in den Haushaltskosten verstecken. Einkünfte durch Kapitalertrag werden in Schweden voll als Einnahmen angerechnet, was Freigrenzen etc. verschieben kann, während man in Deutschland alles pauschal mit der Abgeltungssteuer von 26,375% versteuert. Zudem bietet das deutsche Steuerrecht vielfältige Möglichkeiten, Ausgaben abzusetzen, das schwedische aber fast gar nicht.
Meine Frage war ganz klar, was übrigbleibt von 2000 Euro im Monat wenn man Verheiratet ist(Alleinverdienend) und nicht was die Lebenshaltungskosten angeht oder wie das in Österreich ist....
OK, wenn du eine unrealistische Rechnung haben willst, bitteschön:

Einkommen: 24000 € im Jahr = 247407,52 SEK
Kommunaler Einkommenssteuersatz: 30%
Begräbnisabgabe: 0,24%
Kein Kirchenmitglied
Keine Fahrtkosten zur Arbeit.

Steuern zu bezahlen: 54.706 SEK, also 22,1%
Bleiben übrig: 18761 €, also 1563 € im Monat.

Klingt vermeintlich gut, aber auch nur, wenn man das durch die deutsche Brille sieht, ohne zu verstehen, was dies in einem schwedischen Rahmen bedeutet. Genau deswegen habe ich gesagt, dass diese Beispiele zwangsläufig unrealistisch sein müssen, weil das alles mit realen Lebensverhältnissen nur sehr bedingt zu tun hat.


Framsidan
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Re: Vergleich....

Beitrag von Framsidan »

Eigentlich ist es doch ganz egal was übrig bleibt. Wichtig ist ja was kann ich mit dem übrig gebliebenem Geld anfangen, wi elange und wozu reicht es. Wie wird/ist mein Lebensstandard damit.

Und da kann man halt D und S mal nicht vergleichen.


Schwedenbåmbe
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Re: Vergleich....

Beitrag von Schwedenbåmbe »

@ hansbaer: ja, genau das ist mir in Ö passiert. Lohnerhöhung von 200 Euro brutto bekommen, bin damit in die Höchstbemessungsgrundlage gerutscht und am Konto hatte ich 50 weniger! Krank, oder?
Zuletzt geändert von Schwedenbåmbe am 3. September 2009 16:11, insgesamt 1-mal geändert.


sommen
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Re: Vergleich....

Beitrag von sommen »

hallo hansbaer!

danke für die antwort!
genau das habe ich benötigt!
klasse!
vielen dank!

schwedenbambe.....
es ist zwar ein anderes thema wie von mir eingeleitet...aber da ich die antwort nun habe sage ich dir mal was...

vorgekommen in meiner verwandschaft!!
achtung.....mann arbeitet als chefredakteur einer kreiszeitung...brutto 48OO euro...4 kinder....frau arbeitet an der uni mit 50%....
dann ging die frau arbeiten.....100%... lohnsteuerklasse 5 für die frau,3 für den mann....
der mann hatte mit lohnsteuerklasse insgesammt 2000 euro abzug, also 2800 netto...un ddie frau bei 100% insgedamt 174 euro weniger als bei 50%!!!!!!!
gibts das?

absurd....man muß vorsichtig sein, aber ich wundere mich, das von den politiker noch niemans...sagen wir höflich..."entsorgt" wurde....
lange dauert es nimmer!!

ich sags deutlich ....wer arbeitet ist der dumme...

die nehmen einen noch alles!
wie ist es in österreich??


Schwedenbåmbe
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Re: Vergleich....

Beitrag von Schwedenbåmbe »

Genauso schlimm. Der Mittelstand wird ausgerottet, die Schwere zwischen arm und reich wird immer grösser. Ich bin wegen 50 euro in die sogenannte "Höchstbemessungsgrundlage" gerutscht und habe damit genau gleich viel Sozialabgaben (ca. 700 Euro/Monat - ein Hammer gell?) gezahlt, wie jemand, der 15.000 oder 1 mio. Euro verdient. DAZU kamen dann noch die Steuern - insgesamt 48% meines Bruttolohnes.

Ich sag ja, fuer mich ist das hier wirklich besser.


sommen
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Re: Vergleich....

Beitrag von sommen »

hi schwedenbame!

krass....und dir geht es nun besser in schweden?
meinst du, die politiker wissen, das der arbeiter immer weniger hat oder meinst du, die sind zu weit"weg" von den leuten?

ich glaube, die holen noch mehr ....nach den wahlen in deutschland kommt de rhammer...dann werden die hosen runtergelassen!!!!!!!!!!

meine freunde in schweden warten schon bis ich komme...sie sind schwede...
mhhh....ich könnte mit teilzeit auswanderer vorstellen!
in deutschland auf teilzeit gehen, da verdiene ich genauso viel wie vollzeit...und viell. öfters urlaub im jahr machen...viell ja auch was aufbauen geschäftlich...


hansbaer
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Re: Vergleich....

Beitrag von hansbaer »

sommen hat geschrieben: achtung.....mann arbeitet als chefredakteur einer kreiszeitung...brutto 48OO euro...4 kinder....frau arbeitet an der uni mit 50%....
dann ging die frau arbeiten.....100%... lohnsteuerklasse 5 für die frau,3 für den mann....
der mann hatte mit lohnsteuerklasse insgesammt 2000 euro abzug, also 2800 netto...un ddie frau bei 100% insgedamt 174 euro weniger als bei 50%!!!!!!!
gibts das?
Die Frage ist eher, wie es letzten Endes nach dem Lohnsteuerausgleich aussieht. Auch in Schweden wird einem erst mehr abgezogen, und im Folgejahr dann die Abrechnung gemacht. Was "im laufenden Betrieb" abgezogen wird, ist ja nur eine grobe Annäherung.

Das deutsche Steuerrecht hat weniger das Problem der zu hohen Steuern - mit irgendwas muss sich der Staat finanzieren, und auch wenn es viele nicht glauben wollen: mehr als die Hälfte der Steuern wird von den oberen 10% des Einkommensspektrums bezahlt. Das Problem liegt eher darin, dass es unglaublich kompliziert ist und es für jeden Mist eine Sonderregelung gibt. Selbst Steuerberater müssen sich blind auf ihre Computerprogramme verlassen, denn eine akkurate Berechnung der Steuern mit einschlägiger Literatur und einem Taschenrechner ist praktisch unmöglich.
Außerdem sollte man nicht vergessen: Rente und Krankenversicherung sind zwar Abzüge, aber keine Steuern.

Man müsste die Quadratur des Kreises schaffen: das deutsche Steuerrecht reformieren, die Rente von der Umlagefinanzierung wegbringen und dabei die Krankenversicherung so zu verbessern, dass sie weniger kostet, aber besser ist als die schwedische :-)

Dafür bräuchte es Politiker mit Visionen, aber die sind mittlerweile ein rares Gut.


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