Selbstversorgerhof in Nordschweden?

mosis
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Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von mosis »

hallo zusammen,

unsere situation:

wir sind eine vierköpfige familie,die kinder derzeit 5 und 7 jahre alt.
ich bin 32,gelernter kfz-mechatroniker arbeite teilzeit in einer freien werkstatt,habe dazu eine eigene werkstatt wo ich oldtimer (speziel citroen)restauriere und bewirtschafte zudem mit meiner frau unseren kleinen selbstversorgerhof mit schweinen,schafen,hasen,hühner pferd und enten.

seit jahren (ca. 10)beschäftigen wir uns immer wieder mehr oder weniger mit dem thema auswanderung.nun ist es mal wieder mehr mit einem konkreten ziel.

in drei jahren wird die letzte rate für unseren hof fällig,damit sind wir dann finanziell entspannter und wollen somit einen start in nordschweden wagen.
das ganze gerne in dem stil,wie wir es gerade haben.sprich mit einem kleinen selbstversorgerhof und einer eigenen werkstatt.

dazu werfen sich aber nun einige fragen auf...
wie ist die hobbyviehhaltung in schweden geregelt,ist es ähnlich problemfrei wie in deutschland?wo kann man sich informieren gern auch auf schwedisch.
bis auf pferd hund und katze werden keine tiere mit umziehen,die werden recdhtzeitig aufgegessen...

eigene werkstatt,neben den üblichen auflagen,was gibt es da noch zu beachten?gibt es schwedenspeziefische besonderheiten?
und beißt sich der gedanke werkstatt vielleicht sogar mit dem wunsch einer relativen abgeschiedenheit?

wie sieht die arbeitsmarktsituation im hohen norden schwedens aus?


ich weiß,es sind viele fragen und sicher kann man auch einiges im netz nachlesen.für mich wären ganz besonders praktische erfahrungen interessant.und wenn ich nun fragen aufgeworfen haben sollte,nur zu...


viele grüße
marcel


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Faxälva
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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von Faxälva »

...wie hoch in den Norden hast du denn gedacht zu ziehen? ...ich wohne Ångermanlandinland, meine Schafe stehen von Septemberende bis oft Mitte Mai im Stall....man brauch also eine Unmenge Futter, da ich nicht selbst Traktor fahren will und all die Gerätschaften recht teuer sind, kaufe ich alle Heu-und Ensilageballen....ich kenne keinen Bauern hier, der nur von der Landwirtschaft lebt, auch die Austeigerselbstversorger versuchen irgendwie eine Arbeit zusätzlich zu haben und arbeiten z.b. in der
pflege als vikarie.....

http://www.jordbruksverket.se/ hier kann du alles lesen, was du brauchst , Gleichgesinnte findest du hier.... http://www.alternativ.nu/


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mosis
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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von mosis »

hej,

und schonmal vielen dank für die beiden links,die werd ich gleich mal studieren.
wie hoch in den norden?västerbotten wäre so die richtung....ich denke norrbotten wird für die viehhaltung dann definitiv zu nördlich.
das ich nicht von meinem hof leben kann,ist mir auch klar,das kann ich hier in deutschland auch nicht.deshalb hab ich neben meiner selbstständigkeit auch noch einen job in einer werkstatt.den job zur grundversorgung und den rest quasi als hobby ;-) und so soll es auch weiterhin sein.
mein traktor zieht natürlich mit um,neben den restlichen gerätschaften,die man so braucht.wieviel schafe hast du?
ob ich weiterhin schafe halte ist noch unklar,aber schweine müssen sein und das pferd bleibt ja auch.also heubedarf bleibt überschaubar.und mit haffentlich dann mal min. 3ha grund ist da sicher schon etwas zu machen...

många hälsningar
marcel


knut245
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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von knut245 »

Hej, ich kann leider nicht viel beitragen mangels Erfahrung in Viehhaltung etc., aber ich finde es spannend und würde mich freuen, wenn Du uns auf dem Laufenden hältst. So wie es klingt, hast Du den üblichen Selbstversorgerträumern mit Bullerby-Syndrom etwas wichtiges voraus: Erfahrung und eine realistische Einstellung. Dass die Tiere, die nicht mit umziehen, vorher aufgegessen werden, zeugt von Realismus :)

Und einen Selbstversorgerhof mit 32 auch konsequent abbezahlt zu haben - Respekt!

Also viel Glück von meiner Seite! Und vielleicht, das als einziger Tipp, schaust Du Dich für Deine Werkstatt mal nach anderen Marken um. Als Citroen-Spezialist wird Dein Kundenkreis überschaubar bleiben...


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Faxälva
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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von Faxälva »

....wir haben 15 Mutterschafe und 15 Lämmer...alle Böcke werden vor dem Winter geschlachtet....Heu kann man hier nur 1x pro Saison machen, darum gibt es so viel Ensilageballen... Wir rechnen mit mindestens 3 Ballen pro Schaf..... 3 ha reichen nicht weit...man muß mindestens vier haben, um bidrag zu bekommen.....viel Papierkram und EU-Richtlinien, die eingehalten werden müßen....


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insa
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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von insa »

HEj

willst du denn auch gemüse anbauen,für eure grundversorgung?.ich denke das gehört dazu. da werdet ihr euch dann aber gehörig einschränken müssen.denn es wächst nicht alles hier in norrland.und der sommer ist kurz und oftmals nicht warm und verregnet.


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Fräknar
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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von Fräknar »

Oldtimer sieht man in Schweden sehr viele.


Hälsningar Beate
mosis
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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von mosis »

hejsan,
erstmal vielen dank für die beteiligung!

zuerstmal @knut:

von dieser ganzen aussteigerromantik halte ich nicht viel.
was ich davon bisher immer mitbekommen habe,war diese "gute idee aber schlecht durchdacht" - szenarie...will heißen,wenn ein haufen träumer mit guten ideen einen hof gründen aber kein einziger prakmatiker dabei ist,ist das ganze projekt in meinen augen zum scheitern verurteilt.
was wir hier haben ist ein hof mit 1700 qm und ca. 1ha gepachtetes land.aber für die komplette selbstversorgung reicht das natürlich nicht.wir machen unser eigenes fleisch,wurst,käse und gemüse.kaufen aber immer noch ein wenig milchprodukte zu .dazu muss ich auch noch arbeiten,da ja noch ein paar nebenkosten gedeckt werden müssen.das wasserwerk lässt sich einfach nicht mit wurst und brot bezahlen... ;-)
mein arbeitstag beginnt morgens um 8.00 und endet meißtens um 22.30,eine sache,was viele "aussteiger" im vorfeld nicht ahnen.aber ich bin auch keiner, der nach acht stunden arbeit die füße hoch legen kann.

aber ich denke es ist gut in diesem punkt eine routine zu haben um die neuen unbekannten dinge mit energie anzupacken...und ich halte euch gerne auf dem laufenden.


zur werkstatt,ich weiß,dass es in schweden eine gut funktionierende enten-szene gibt,was aber sicher nicht meinen lebensunterhalt sichern kann.citroen HY,der alte wellblechbomber durfte ja leider nie nach schweden geliefert werden...wobei es davon auch ein paar in schweden gibt.aber da ich ja hauptsächlich karosseriearbeiten mache und auch erfahrungen bei den us-cars habe (ich nenne unter anderem einen 72er impala mein eigen) denke ich auch da gibt es möglichkeiten.die frage ist halt,wie weit fahren die schweden für eine werkstatt?


@insa:

ja,gemüse gehört dazu.dass wir mit dem gemüseanbau im norrland eine umstellung eingehen müssen ist uns auch bewusst.zumal wir hier in rheinhessen wettertechnisch von der sonne geküsst sind.meine frau erwähnte schon,dass ich dann wohl auf meine kosten komme,da es mehr fleisch geben wird. :-)


@faxälva:

auf beihife spekuliere ich garnicht,zumal ich das ganze wie gewohnt nicht kommerziell sondern nur zur eigenen versorgung betreiben möchte.der gedanke entstand ja vor jahren daraus,die industrielle erzeugung von tierprodukten nicht mehr unterstützen zu wollen.also geb es zwei möglichkeiten...vegetarier werden oder meine eigenen tiere zu halten.aber da ich zu gerne fleisch esse...
aber die heusituation ist in der tat nicht zu unterschätzen.zumal hier in deutschland wenn es gut läuft dreimal heu gemacht werden kann.wie sieht die heuversorgung in schweden insgesammt aus?ist es schwierig welches zu bekommen?

betreibst du deine schäferei kommerziel oder als hobbyhaltung und wird da in schweden wie in deutschland überhaupt ein unterschied gemacht?



sorry,leider viel text geworden...dabei hab ich mich schon kurz gefasst. ;-)

hälsningar
marcel


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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von insa »

mit dem gemüseanbau muß man echt experimentieren,was wächst und was nicht.

wir wohnen jetzt 9 jahre hier in jämtland und ich habe mich bei beginn des projektes eigenes gemüse an meine heimat,ostfriesland gerichtet. dort wächst auch nicht alles.

aber jeder standort hier in norrland ist jedesmal anders. es dauert wirklich einige zeit,bis man genau weiß,was man anpflanzen kann.

auch ob man einige sachen vorziehen sollte oder nicht.

ich kenne einen deutschen hier oben,der züchtet angus rinder.und das seit 7 jahren.

lg aus jämtland


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Faxälva
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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von Faxälva »

..hallo mosis... wir betreiben die Schafhaltung nur als Hobby zur eigenen Fleischversorgung und als Wolllieferant für meine anderen Hobbys....im Nachbardorf hat eine neue genossenschaftlich betriebene Kleinschlachterei seit einem Jahr den Betrieb aufgenommen...durch das Projekt "öppen landskap" kommen wir auch recht günstig an Sommerweide....Ensilage und Heu kann man in Großballen á 500 bis 800 kg kaufen, hängt aber auch sehr von der Wetterlage ab, Stroh gibt es hier oben nicht,wer das unbedingt haben will, muß in Finnland oder Südschweden kaufen und da kauft man einen ganzen Tieflader voll- teures Vergnügen ....Pferde haben hier daher Späne als Einstreu... Hühner und anderes Geflügel erfordern Schutz von allen Seiten und von oben und im Winter einen warmen fuchs-,luchs-,mardersicheren Stall.... beim Weidezaum ist es auch sicherer, wenn er bei abseitiger Lage, 5 trådig gebaut wird, oder man hat etwas wehrhaftigere Tiere mit auf der Weide wie Fjällkuh, Esel oder Lamahengst.... bis jetzt hatten wir keinen Raubtierschaden, aber unsere Schafe laufen auch zusammen mit Rindern... die Vegetationswachstumsaison ist manchmal unglaublich kurz ...im letzen Jahr lag zwischen letztem und erstem Frost gerade mal eine Woche.... :pfeif:
:-winker


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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von mosis »

das ist dann schonmal einer der nachteile,hier kenne ich meine bauern wo ich günstig an heu,gerste,stroh usw. komme.
der schutz vor raubtieren kommt auch noch dazu,stimmt.wobei es da zu überlegen wäre herdenschutzhunde einzusetzen.einer liegt ja hier bei mir gerade arbeitslos im flur...unsere kangaldame.

ja die gemüsezeit wird dann ja echt kurz.positiv für mich:ich muss dann keine zuccinis mehr essen... :doppelwink: aber ich denke mit vorziehen und gewächshaus sollte da ja noch einiges gehen...


kein stroh in nordschweden?gut,da gibt es ja auch keine kornfelder.was machen die schweinehalter im norden?
stroh hat ja auch den wärmenden vorteil.sind die ställe eigentlich beheizt,oder die tiere abgehärtet?

ich sehe schon,trotz erfahrungen in der viehhaltung muss man doch in vielen sachen umdenken.


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Faxälva
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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von Faxälva »

...ich kenne hier keine profesionelle größere Schweinemastanlage...wenn ich Schwein kaufe, bestelle ich ein halbes oder ein ganzes bei einem Hobbylandwirt, und das wird ja geschlachtet wenn es kalt wird....ansonsten sind hier Kühe (natürlich keine Milchkühe) und Schafe das ganze Jahr über draußen, auch bei -30 Grad....kannst mal hier ein wenig lesen: http://www.norrbete.se/ hier von unserem Schlachthof http://www.rafnaslakt.se/ ....übrigens Karnickel sind in Schweden hauptsächlich Spielzeug, du triffst auf Unverständnis und Abscheu wenn du erzählst, daß du die Viecher ißt...


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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von insa »

brigens Karnickel sind in Schweden hauptsächlich Spielzeug, du triffst auf Unverständnis und Abscheu wenn du erzählst, daß du die Viecher ißt...

das haben wir auch schon bemerkt.

@faxi kennst du trotzdem jemanden ,wo man karnickel kaufen kann? nicht zum spielen

lg nach .......


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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von Faxälva »

..in welcher Gegend wohnst du denn insa? In Südschweden gibt es einen glühenden Kämpfer für Karnickelschlacht, der auch einige rättegånger durchgestanden hat,da das schwedische Recht die Haltung und Schlachtung von Kaninchen nicht vorgesehen hat. ...z.b. müssen alle Tiere (tamdjur) gekennzeichnet sein....nun wurden extrakleine Ohrenmarken geschaffen, ebenso angepaßte kleine Bolzenschußgeräte... nach langen Gerichtsverhandlungen.....das steht noch auf meiner Wunschliste, Kaninchenzucht zur Schlacht...


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Re: Selbstversorgerhof in Nordschweden?

Beitrag von mosis »

nun hier in deutschland erhalten amerikaner und britten die selbe reaktion,wenn sie erzählen wie lecker eichhörnchen sind.

gibt es denn in schweden schon probleme wenn ich mir drei kaninchen zum eigenverbrauch halte?
hier in deutschland könnte ich,wenn ich wöllte auch eichhörnchen halten und essen,solange sie artgerecht gehalten sind.wobei artgerecht ja imme so eine sache ist...

bolzenschußgeräte für hasen gibt es aber,die hätten nicht entwickelt werden müssen?
die sind dann kleiner und mit feder anstatt platzpatrone,auch verwendbar für hühner.


wie sehen eigentlich die schlachtbedingungen in schweden aus?
darf man kleintiere,sprich hühner überhaupt selbst schlachten?
sind in schweden hausschlachtungen zum eigenbedarf erlaubt?

wenn wir unsere schweine schlachten,kommt ein ausgebildeter metzger,der auch das vetamt informiert.die kommen dann zur fleischbeschau vorbei.
würden wir fleisch und wurst verkaufen,ginge das aber auch nicht.dann müssten wir unsere schweine durch den schlachthof prügeln lassen müssen.


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