Zwei Jahre Zeit - wir planen...

[magilon]

Auswandern war schon immer ein Thema. Zunächst waren die USA geplant, dann Kanada über Spanien und mittlerweile haben wir uns in Schweden verliebt. Landschaftlich bekommt man in Schweden so ziemlich alles, was man in den Staaten liebt, und das Klima ist sehr viel erträglicher als in Spanien. Wir haben uns ca. zwei Jahre für die Planung gegeben. Jetzt wird gespart und vor allem die Sprache gelernt. Unser Plan sieht so aus, dass ich mit meinem Sohn (24 J.) "vorangehe", wir uns nach einem Haus mit viell. 2 Gästehäusern umschauen, welche wir dann vermieten möchten, und bis alles läuft gehen wir nebenher arbeiten. Meine Frage ist nun, wie die Chancen für meinen Sohn stehen, dort Arbeit zu finden. Momentan arbeitet er im Verkauf, er wäre aber auch bereit, etwas anderes zu machen, benötigt er doch - die von mir mittlerweile gefürchtete - Personennummer. Mein Mann würde noch in D bleiben, um das Ganze finanziell zu unterstützen. Es beschäftigt mich ebenfalls die Frage, ob ich, wenn ich den überwiegenden Teil des Jahres in Schweden verbringe, ebenfalls eine Personennummer benötige, oder kann man die Vermietung der Gästehäuser über meinen Mann in D laufen lassen? Krankenversichert wäre ich ja weiterhin über meinen Mann, aber auch dann, wenn ich mich überwiegend in Schweden aufhalte und mein Mann in D?
Ach ja, wir haben vor, für Gäste welche mit Hunden anreisen, eine Betreuung anzubieten, sollten Gäste mal lange Wanderungen, Städtetouren oder Kanufahrten machen wollen. Ist für solch ein Angebot überhaupt Bedarf vorhanden?
Vielleicht kann mir ja jemand helfen, Tipps oder Anregungen geben. Freue mich schon darauf....

[Dalsländer]

Hej und gutes Gelingen

das mit den Hunden lohnt sich sicher wenn ihr eure Ferienhäuser dann auch explizit Hundebesitzern anbietet.
Die meisten Häuser in Schweden sind nämlich für Haustiere tabu.

In Stockholm z.B. gibt es extra eine Seite im Netz die auf Hundefreundliche Restaurants und sonstige Orte und Dienstleistungen hinweist.

http://www.hundvanliga-stockholm.se

[calle]

Keine Angst vor der Personennummer, das ist nur ein Papiertieger, wenn Du wie geplant nebenbei arbeitest, hast Du die sowieso gleich mit. Bist dann auch Krankenversichert. Die Hundeidee ist gut und bestimmt noch eine Marktlücke. Viel Glück.

[Peter1234]

Wo soll es denn hingehen?

Wenn ihr vor allem vom Tourismus leben wollte wird das schwierig, denn die Urlaubssaison ist gerade einmal 2, höchstens 3 Monate lang. Den Rest des Jahres sind in zahlreichen Tourismusbetrieben die Rollläden runter und der Tourismus steht dann fast überall so gut wie still! Macht also besser einen vernünftigen Businessplan, bevor ihr dann später enttäuscht seid.

[magilon]

Wir dachten entweder an Smaland, oder Värmland, was mir persönlich besser gefallen würde. Weiß allerdings nicht, wie es dort um den Tourismus steht.
Wir möchten nicht komplett von der Gästehausvermietung leben. Mein Mann wird das ganze finanziell von Deutschland aus unterstützen. Die Einnahmen aus der Vermietung der Gästehäuser sollte nur zur Finanzierung der selbigen beitragen.... bekomme ich dann überhaupt die Personennummer? Bekomme ich die Personennummer denn auch, wenn ich nicht arbeite in Schweden, da mich mein Ehemann unterhält? Und wie kann man so etwas "nachweisen". So ganz bis ins kleinste Detail sind unsere Pläne noch nicht ausgearbeitet. Da gibt es noch ziemlich viele offene Fragen die mich beschäftigen, wie z.B. die Frage, ob das ganze Steuerpflichtig in Schweden ist, wenn die Vermittlung von Deutschland aus getätigt wird. Wie wir das handhaben sollen, wenn mein Ehemann in Deutschland lebt und ich in Schweden? Melde ich in Schweden ein Gewerbe an, oder in Deutschland? Kenne mich in solchen Dingen nicht mal wirklich in Deutschland aus, deshalb muss ich mich da noch intensiv damit beschäftigen. Hab ja aber noch ein wenig Zeit, und hoffe deshalb hier im Forum ein paar Tipps und/oder Anregungen zu bekommen. Vielleicht gibt es ja jemand der ein solches Modell (ein Partner in Deutschland, einer in Schweden) schon einmal gelebt hat?

[calle]

Es ist nicht sooo kompliziert: bleibst Du länger als die berühmten drei Monate, was Du ja willst, musst Du Dich beim Skatteverket anmelden. Wenn Du keinen Arbeitsvertrag hast, was Du scheinbar dann nicht hast, musst Du nachweisen, wie Du Dich für ein Jahr versorgen willst; Geldrücklagen, oder Nachweis über laufendes Einkommen Deines Mannes und einen Schrieb, dass er Dich versorgen wird. Dann wirst Du, wenn es nicht zu windig klingt Deine Personennummer mit den dazugehörigen Rechten, wie z.B. eine Krankenversicherung bekommen. Du bist dann hier in Schweden steuerpfichtig, weil Du Deinen Wohnsitz hier hast, Dein Mann muss Deine Situation in Deutschland extra mit Euren Steuerberater klären, ob Ihr für Deutschland irgendwie sparen könnt, das ist aber ein anderes Kapitel. Vermietungen werden auch von Dir in Schweden versteuert.

[Dalsländer]

Steuerberater, Skatteverket, Revisor, Advokatbyrå, osv....

falls du / ihr professionelle Beratung lauter gutgemeinten Tips vorzieht

halte das versteuern in Schweden für einfacher als in Deutschland, ist aber nur meine Meinung.
Wenn dein Mann in Deutschland vermittelt und dadurch Einnahmen hat muß er die in Deutschland versteuern.
Die Mieteinnahmen für die schwedischen Immobilien sind dann in Schweden zu versteuern.
Du sprichst von Finanzierung der Gästehäuser, Leben in Schweden, Vermittlung nur in Deutschland,
versichert über Ehemann, Geld vom Ehemann usw.

Arbeiten in den eigenen Ferienhäusern ist wohl eher keine Beschäftigung für die man sofort die PN bekommt.
Eher schon die abgeschwächte Form ohne Versicherung wenn du nachweisen kannst das du deine Lebenshaltungskosten für min. ein oder zwei Jahre selber tragen kannst. Dazu brauchst du auch eine Bestätigung deiner deutschen KV.

[Peter1234]

Nochmals Hallo: Weder Smaland, oder Värmland sind große touristische Zentren wie die Westküste oder Dalarna. Aber so ist eben Schweden - sehr, sehr ruhig und die größte Zeit des Jahres verschlafen (ich lebe hier seit fast 5 Jahren).

Da ich auf Grund eines Stellenangebotes zufällig in Schweden gelandet bin, habe ich mir damals keine Gedanken über die Personalnummer gemacht. Die erhielt ich einfach als eines der ersten Dinge. Wegen Gästehaus: Sie müssen dazu natürlich erst in Schweden und nicht in Deutschland ein Gewerbe anmelden. Damit sind die Einkünfte aus diesem (schwedischen) Gewerbe natürlich in Schweden steuerpflichtig. Wenn sie ihre Ferienhäuser aber in Deutschland verkaufen wollen, dann müssen Sie jedoch vermutlich in Deutschland ein weiteres Gewerbe, nämlich eine Vermittlungsagentur/Reisebüro o.ä. anmelden. Die Einkünfte aus ihrem schwedischen Gewerbe (Ferienhausvermietung) sind jedenfalls in Schweden steuerpflichtig, jene aus der Vermittlung in Deutschland sind in Deutschland steuerpflichtig. Der "Export" der schwedischen Dienstleistung nach Deutschland (Verkauf in D) kann natürlich dank EU und Doppelbesteuerungsabkommen in Deutschland nicht nochmals versteuert werden.

Mit der Gewebeausübung müssen sie natürlich auch alle schwedischen Gesetze einhalten, von Hygiene über Bau-, Brandschutz- und Fluchtordnung bis zu Arbeitnehmerrechten. Auch deshalb natürlich die Anmeldung in Schweden!

Ich nehme an, dass sie EU-Bürger sind - womit sie für ihre Aufenthaltsgenehmigung lediglich eine ausreichende Beschäftigung bzw. ausreichende finanzielle Mittel nachweisen müssen: In ihrem Fall also die finanzielle Unterstützung durch ihren Partner. Betreffend Nachweis wird es höchstwahrscheinlich Fragen geben, wie denn ihr Partner die erforderlichen Mittel aufbringt (ev. benötigt: Arbeits- und Lohnbestätigung, Kontoauszug, etc.)

http://www.migrationsverket.se/English/ ... dents.html

Ich nehme daher stark an, dass die Personalnummer für Sie kein Problem sein wird. Mit dieser Nummer und einer schwedischen Adresse sind ihnen dann ziemlich alle Tore geöffnet.

Klingt alles kompliziert, deshalb besser einfach einmal mit den Behörden in Deutschland und Schweden telefonieren, wie das am besten zu regeln ist, was es kostet und wie lange es dauern kann.

Professionelle Rechts- und Steuerberatung wäre die Alternative - doch sicher teuer - viele Punkte (wenn nicht alle) sollten bei etwas Genauigkeit und Sorgfalt jedenfalls auch ohne Anwälte und Steuerberater abklärbar sein.

[Missemore]

Hej, habe hier etwas bzgl. der 3 Monats Frist.
Staatsangehörige von EU-Mitgliedstaaten, die sich länger als drei Monate in Schweden aufhalten wollen (beispielsweise aufgrund einer Arbeit oder von Studien), brauchen ihr Aufenthaltsrecht seit dem 1. Mai 2014 nicht länger beim schwedischen Migrationsamt (Migrationsverket) anzumelden.

EU-Bürger haben das Recht, ohne Aufenthaltsgenehmigung in Schweden zu arbeiten, zu studieren und zu leben. Für Familienmitglieder, die keine EU-Bürger sind, stellt das schwedische Migrationsamt weiterhin Aufenthaltskarten aus, ebenso wie Dokumente zum unbefristeten Aufenthaltsrecht und unbefristete Aufenthaltskarten. Damit der Familie Aufenthaltskarten bewilligt werden, muss sie nachweisen können, dass sie sich in Schweden durch Arbeit, Studien oder andere finanzielle Mittel in ausreichendem Umfang versorgen kann. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Migrationsamtes:
> www.migrationsverket.se

Vielleicht hilfts

Gruß Missemore

[calle]

Ja es geht bei den drei Monaten aber wohl nur ums Migrationsverk, beim Skatteverket sollte man vorsprechen sonst gibs auch keine Personennummer und man ist eigendlich immer "nur" im Turistenstatus