Ich wandere nach Schweden aus

[Sheerie]

Hallo zusammen,

ich werde gegen Juli bzw. Anfang August nach Schweden auswandern und zu meinem Freund ganz in die Nähe vom schönen Malmö ziehen.

Ich kann's kaum erwarten und freue mich auf diesen neuen Lebensabschnitt!
Dennoch bin ich sehr froh dieses Forum hier gefunden zu haben, denn ich habe natürliche viele, viele Fragen. Im Moment bin ich natürlich fleißig dabei bestehende Verträge zu kündigen. Wohnung ist bereits gekündigt und von der GEZ habe ich mich auch schon abmelden lassen.

Kurz zu meiner Person:
Ich bin 23 Jahre alt und mache momentan eine Fortbildung zur staatlich geprüften Handelsfachwirtin, welche ich voraussichtlich am 15. Juli abschließen werde. Danach soll es so bald wie möglich nach Schweden gehen.
Momentan bin ich dabei mich um eine Arbeitsstelle in Schweden zu kümmern. Ursprünglich sollte ich bei der selben Firma, für die ich momentan arbeite, auch in Schweden weiterarbeiten. Jedoch wurde ich ganz unerwartet "hängen gelassen" und mit für mich unvereinbaren Bedingungen konfrontiert... Doch ich lass mich nicht entmutigen. Das heißt also, ich schreibe gerade fleißig Bewerbungen.
Allerdings weiß ich nicht genau inwiefern meine Aus- und Fortbildung dort anerkannt und gewürdigt wird. Kurze Randinfo: Handelsfachwirt ist eine Qualifikation auf Bachelor-Niveau, die eine kaufmännische Ausbildung (z.B. Kauffrau im EH) voraussetzt. Ich habe quasi alles gelernt um ein Unternehmen zu führen und würde gern als Filialleiter irgendwo anfangen oder etwas in der Art, um erst einmal Fuß zu fassen.
Ich beherrsche Grundkenntnisse in der schwedischen Sprache, habe viel Spaß am Lernen, verbessere meine Kenntnisse täglich und habe keinerlei Angst mal etwas falsch zu sagen. Zudem spreche ich sehr gutes Englisch.
Ich hatte schon überlegt bei IKEA, ginatricot usw. mal anzurufen und mich umzuhören, um Infos zu bekommen.
Falls jemand vielleicht Tips hat, wie ich meine Qualifikationen am besten den Schweden erkläre oder eine Idee bzw. Erfahrungen hat, welche anderen Jobs ich mir anschauen könnte, kann diese gern mitteilen. Darüber wäre ich sehr dankbar!!!

Des weiteren stellt mich das Thema der Krankenversicherung vor ein Rätsel... Diese müsste ich ja zum 31. Juli kündigen. Mein Arbeitsvertrag läuft mit dem Bestehen meiner Prüfung am 15. Juli aus.
Jetzt weiß ich nicht so genau wie ich das handhaben soll... Natürlich möchte ich auch in Schweden abgesichert sein. Nur weiß ich ja leider noch nicht, ob es bis zum 01. August mit einem Job in Schweden schon klappt...
Mein Freund kann mir da leider nicht so wirklich weiterhelfen und das was er mir erzählt, finde ich sehr verwirrend.
Eventuell kann mir hier jemand einfach eine kurze Zusammenfassung geben wie ich das mit der Krankenkasse am besten löse?

Für das Kündigen meiner anderen Verträge (z.B. Internet) verlangen die alle einen Nachweis, den ich noch nicht habe. Ich habe mich umgehört und erfahren, dass ich eine Abmeldebestätigung frühestens 1 Woche vor meinem Umzug bekomme. Das erscheint mir für das Kündigen meiner ganzen Verträge sehr kurzfristig. Natürlich möchte ich nicht unnötig Geld zahlen für Dinge, die ich nicht mehr benötige...
Hat jemand hierzu vielleicht Tips?

Das sind zumindest die Sachen, die mich momentan sehr beschäftigen... Sicherlich ist da noch einiges mehr...
Ich bin wirklich über jeden einzelnen Tip und Ratschlag sehr, sehr dankbar!

Liebe Grüße!

[cawley]

Hej,

Du solltest auf jeden Fall deine Sprachkenntnisse noch verbessern. Denn sonst hast Du gegenüber schwedischen Bewerbern einen großen Nachteil. Denn Du wirst mit Kunden vor allem schwedisch sprechen müssen - auch wenn die meisten englisch oder auch manche deutsch können geht man wie hier in Deutschland davon aus, dass man sich in der jeweiligen Landessprache verständigen kann. Vor Ort solltest Du vielleicht erst einmal nachdem Du deine Personennummer hast einen Sprachkurs absolvieren.

[Framsidan]

Ich finde auch dass da viel Wunschdenken dabei ist und ich glaube du musst da noch umdenken.
Es ist zwar gut wenn ma<n ein gutes Selbstvertrauen hat aber man soll es auch nicht übertreiben

Erstens ist gutes schwedisch erforderlich und dann die Frage na<ch Berufserfahrenheit. Oder haST DU NUR DIE Ausbildung gemacht. Zur Leitung einer Firma gehört auch Praxis nicht nur Ausbildung.

Und so schnell kriegt man heute keinen Arbeitsplats. Du musst bedenken dass in vielen Einzelhalsfirmen Leute aus den eigenen Betrieben sich hocharbeiten.

Kündige deine Krankenkasse nicht denn das dauert6 bis du hier versichert bist.

Ich hoffe dass du deinen Freund schon länger kennst und das nicht nur eine Schnapsidee ist.
Viel Glück

Framsidan

[Sheerie]

Vielen lieben Dank zunächst mal für die zahlreichen Antworten bisher!

Ich glaube allerdings, dass ihr mich teilweise etwas missverstanden habt und ich mich vielleicht etwas ungenau ausgedrückt habe.

Ich mache seit einem halben Jahr bereits einen Online-Sprachkurs, bei dem ich mittlerweile sehr viel gelernt habe. Mit meinem Freund rede ich inzwischen sehr viel Schwedisch und habe schon öfter mit ihm "Kundengespräche" trainiert und dadurch viele Worte gelernt, die mich in meinem Arbeitsalltag begleiten.
Gemeinsame Freunde meinten erst vor Kurzem, dass ich sehr große und schnelle Fortschritte mache. Auch wenn die Grammatik sicher noch etwas holprig ist, kenne ich mittlerweile sehr viele Vokabeln. Dennoch wollte ich mir nicht anmaßen hier zu schreiben, dass ich bereits über "sehr gute" Sprachkenntnisse verfüge oder gar fließend spreche. Denn das ist noch nicht der Fall.
In meinem Beruf hatte ich schon mehrmals mit schwedischen Kunden zu tun, von denen ich für meine Sprachkenntnisse gelobt wurde.
Ich will nicht übermutig klingen, aber ich bin was das Lernen der Sprache angeht, sehr zuversichtlich und glaube, dass ich ein Talent für das Lernen neuer Sprachen habe. Zumal klemme ich mich ja wirklich dahinter und ich bin wirklich lernbereit.
Von meinen Kollegen und Freunden bekomme ich das sehr viel Zuspruch. Viele von ihnen sind damals selbst aus dem Ausland nach Deutschland gekommen und haben die Sprache hier erst gelernt.

Ich habe eine Ausbildung gemacht und danach eine Fortbildung. Das heißt, ich habe bereits Praxiserfahrung und in der Fortbildung direkt alles gelernt, was zum Führen eines Geschäftes dazugehört - sprich: Ich habe quasi alles gelernt, um mich selbstständig machen zu können. Denn das ist es, was man bei der Fortbildung zum Handelsfachwirt lernt - von der Buchführung bis hin zum Marketing, Finanzierungsmöglichkeiten, Mitarbeiterführung, Personalplanung, Kalkulation und Logistik war alles dabei. Ich habe in 6 großen Themengebieten diesbezüglich jeweils eine umfangreiche Prüfung erfolgreich abgelegt und sogar den Ausbilderschein gemacht.
Und dabei Vollzeit bei meiner bisherigen Firma gearbeitet und so neben der Theorie auch viel Praxiserfahrung gesammelt.
Das soll nicht abgehoben klingen, aber ich will mein Licht hier auch nicht unter den Scheffel stellen. Viele Menschen wissen nicht, was Handelsfachwirt bedeutet und stellen das mit einer beliebigen normalen Ausbildung gleich. Ist es aber nicht.
Natürlich würde ich mich auch damit abfinden zunächst auch als normale Angestellte irgendwo anzufangen, um Fuß zu fassen. Auch wenn ich dafür im Grunde "überqualifiziert" wäre.
Ich habe mich vor zwei Tagen bei 2 Unternehmen beworben, die aus Deutschland kommen aber in Schweden ebenfalls vertreten sind, sodass die auch auf jeden Fall wissen, wie meine Qualifikation einzuordnen ist, denke ich.

Hier ist auch das Ganze auch nochmals nachzulesen, dass es durch die Fortbildung im Grunde her wirklich gerechtfertigt ist mich als Filialleitung zu bewerben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Handelsfachwirt


Mit meinem Freund bin ich schon über 4 Jahre lang zusammen. Das Ganze ist gut durchdacht.
Das es jetzt etwas aussieht wie über's Knie gebrochen, liegt nur daran, dass ich sehr lange auf das Ergebnis meiner Prüfungen warten musste. Hätte ich diese nicht bestanden, hätte ich diese in jedem Fall noch in Deutschland nachholen wollen und das Ganze hätte sich um 6 Monate verzögert. Ich wollte also sicher sein, dass ich den Abschluss meiner Fortbildung in der Tasche habe.

[Sheerie]

Danke siltal.

Ich habe mich schon darauf eingestellt, dass ich mich wohl sehr dahinter klemmen muss den schwedischen Arbeitgebern genau zu erklären, was meine Aus- und Fortbildung beinhaltet.
Ich habe eine schwedische Bekannte, die ebenfalls Filialleitung in Schwedin ist. Von ihr habe ich schon einige Tips bekommen und sie ist auch der Ansicht, dass es einen vergleichbaren Abschluss nicht gibt, aber er auch dort im Einzelhandel als recht hochwertig angesehen werden könnte. Ich schätze, ich muss mich auf viele Erklärungen einstellen, was das angeht.

Ich dachte vielleicht, dass auch jemand hier ist, der aus dem kaufmännischen Bereich kommt und nach Schweden gegangen ist und noch zusätzlich ein paar Ideen, Tips oder Erfahrungen hat.

Als ich mit dem Chef meiner Firma gesprochen habe, der für die Geschäfte in Schweden zuständig ist, meinte der bei meiner Absage des Angebots, dass es mir in die Karten spielen könnte, dass in Schweden eine unheimlich joche Fluktuationsrate herrsche. Von mehreren Seiten habe ich jetzt bereits schon gehört, dass das Personal jährlich rolliert. Ein ständiges Kommen und Gehen der Mitarbeiter. Zumindest wohl im Einzelhandel.

Natürlich habe ich auch wie gesagt kein Problem als normale Angestellte irgendwo anzufangen und später aufzusteigen.