Als Arzt nach Schweden

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LH806
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Als Arzt nach Schweden

Beitrag von LH806 »

Hej!

Mein Name ist Max und ich bin neu hier
Vor einigen Jahren habe ich das erste mal Schweden, genau genommen (wie so viele auch) Stockholm, besucht. Damals habe ich mir direkt in das Land und die Leute verliebt.

Seither war ich immer wieder mal dort und lerne nebenbei ein wenig Schwedisch, auch im Austausch mit Muttersprachlern.
In den nächsten Jahren möchte ich in Form von Urlaub immer neue Regionen und Städte des Landes kennenlernen, mich unters Volk mischen und vor allem mal den berüchtigten Winter kennenlernen ;-)
Kurzum: Ich will ich das Land so gut das als Tourist eben geht kennenlernen. Falls möglich möchte ich auch noch ein Auslandssemester in meinem Studium einlegen, um einen längerfristigen Eindruck zu bekommen.

Zu meiner Situation:
Ich studiere Medizin und strebe somit meinen Traumberuf Arzt an. Da ich mich, wie oben erwähnt, ein wenig in das Land verguckt habe, wäre es schon eine Traumvorstellung, dort mal zu leben und zu arbeiten.
Um das noch klarzustellen: ich gehöre nicht zu denen, die auf Biegen und Brechen Deutschland den Rücken kehren wollen.
Dennoch keimt dieser Gedanke (irgendwann mal nach Schweden zu ziehen) recht stark in mir.

Ich bin mir dessen bewusst, dass viele unserer Probleme hierzulande in Schweden in genau der selben Form existieren, dass dort niemand auf mich wartet und dass sicher nicht alles wie im Bilderbuch ist.
Trotzdem empfand ich die Mentalität der Schweden, gerade das offene und gesellige Verhalten, bisher immer als sehr angenehm.
Auch die schwedische Natur finde ich einfach umwerfend schön.
Mir schwebt auch keine bestimmte Region oder Stadt vor, in der ich mal leben möchte. Natürlich wäre Stockholm schon so eine Traumvorstellung, aber angesichts der verzwickten Wohnungssituation und der Tatsache, dass es in Schweden noch so viele andere schöne Orte zum Sesshaft werden gibt, versteife ich mich sicher nicht darauf und bin da total offen. Und außerdem bin ich wie gesagt ja selbst noch am Erkunden des Landes :-)

Da ich in Schweden selbstverständlich auch meinen zukünftigen Beruf ausüben möchte, hängt die Frage des Auswanderns auch sehr vom dem Berufsbild dort ab. Meine Fragen richten sich demnach in erster Linie an ausgewanderte Ärzte, natürlich freue ich mich aber auch über (sinnvolle) Antworten von allen anderen!

1. Wie ist das mit der Fachsprache in Schweden? Nutzt man dort den selben lateinischen Terminus wie in Deutschland, England usw. oder gibt es dort eine ''Fachsprache für sich''? Da habe ich leider nichts zu gefunden.

2. Da ich schon vor meinem Studium in viele Fachrichtungen zahlreiche Einblicke erhalten habe, bin ich mir schon sehr sicher, welche Fachärzte für mich in Frage kommen. Neben dem FA für Innere Medizin und Kardiologie hat es mir vor allem die Pädiatrie angetan, allerdings möchte ich dort unbedingt den Weiterbildungszweig Kinderkardiologie wählen.
Existiert letzterer in Schweden in dieser Form? Also Innere Medizin und Kardiologie ist klar, aber was Kinderkardiologie betrifft tappe ich noch im Dunkeln...

3. Ich habe schon gelesen, dass wie hierzulande auch im Norden vor allem Internisten gesucht werden.
Wie ist die Stellensituation in der Pädiatrie? Wie stehen die Möglichkeiten, auch schon als Assistenzarzt eine Stelle zu bekommen?
Falls Auswandern, dann möchte ich eigentlich nicht ewig damit warten. Daher ziehe ich auch schon die FA-Ausbildung in Schweden in Betracht.

Viel Text für nur drei Fragen :-D
Mir war es aber wichtig, meine Situation klar darzustellen und auch zu verdeutlichen, dass ich nicht blauäugig an den ''Schwedentraum'' herangehe.

In diesem Sinne, ich bin gespannt auf eure Antworten!

Hej då!

Max


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Re: Als Arzt nach Schweden

Beitrag von Grizzly2 »

Hej Max,
ich bin zwar nur ein aus einer deutschen Hausarztpraxis in Rente gegangener Doc, kann aber Deine Pläne durchaus nachvollziehen. Wär ich jünger, wären die vielleicht ähnlich.
An Deiner Stelle würde ich es erstmal mit einem Praktikum in einer Klinik oder Vårdstation (wenn das geht) versuchen.
Und am wichtigsten ist natürlich die Sprache. Nordschwedisch ohne Zähne hört sich sicher anders an als Göteborg mit, und Schonisch ist ähnlich different von dem was wir als Schwedisch kennen wie Bairisch für Hamburger.
Aus gelegentlichen Arztbriefen zieh ich den Schluss, dass die Fachsprache das kleinere Problem ist - ich bitte mich im Zweifelsfall zu korrigieren.
Vielleicht gibt's ja hier noch fachkundige Foristen, wenn sie nicht grad ohne Smartphon an der südlichen Sonne weilen.
Lycka till !
Grizzly alias Ernst.


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Re: Als Arzt nach Schweden

Beitrag von LH806 »

Hej Ernst,

sorry für meine späte Antwort.

Danke für die Infos! Das ist schon mal ein Anfang.
Ja, am besten werde ich das ein oder andere Praktikum absolvieren, um mal einen Einblick zu bekommen.

Doch zuerst muss noch die Sprache auf einen ordentlichen Stand gebracht werden - was neben dem Studium ehrlich gesagt eine Herausforderung ist.. aber wird schon klappen!

Hej då!

Max


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Re: Als Arzt nach Schweden

Beitrag von Grizzly2 »

Hej Max,
wenn Du irgendwann mal ein Praktikum in S absolviert hast oder mehr, fände ich einen kleinen Bericht sehr interessant.
Herzliche Grüße,
Ernst.


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Re: Als Arzt nach Schweden

Beitrag von scandec »

Hi Max,
ich arbeite zwar in einer anderen Branche, weiss aber dass Ärzte aller Culör händeringend gesucht werden. Man liest immer wieder von dem eklatanten Mangel gerade an Spezialkräften. Wenn du interessiert bist, ich kenne jemanden, der in Richtung Arbeitskräfte-Rekrutierung im medizinischen Bereich arbeitet, der fährt auch regelmässig nach Deutschland, um Leute anzuwerben, soviel ich weiss.
Dann gibt es ja auch verschiedene Hochschulen, wo man nachfragen kann.
Viel Glück!
Jörg


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Re: Als Arzt nach Schweden

Beitrag von Grizzly2 »

Hej Max,
zum Thema schwedische Fachausdrücke und Abkürzungen hab ich grad was für Dich gefunden:
http://medicinskordbok.se/
Und noch ein kleiner Tipp:
In Schweden benutzt man für medizinische Maßeinheiten die sogenannten SI-Einheiten, wie in der früheren DDR (auch heute noch) und nicht die in Westdeutschland üblichen. Ein noch normaler Blutzucker wäre in Westdeutschland zB 100 mg/dl, der gleiche Wert in Schweden (wahrscheinlich ganz Skandinavien), Frankreich, Ostdeutschland 5.5 mmol/l.
Lycka till !


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