Diskussion: Jetzt Auswandern? Chance oder Dummheit?

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Thydyinglight
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Diskussion: Jetzt Auswandern? Chance oder Dummheit?

Beitrag von Thydyinglight »

Wie seht Ihr das?
Sinnvoll und Chance Nutzen?

oder Dummheit?


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Schulkind

jetzt?

Beitrag von Schulkind »

Das kann man doch pauschal nicht sagen. Jedenfalls ist es bedeutend schwerer inmitten einer globalen Krise sich im Ausland etwas aufzubauen. Winken einem feste Arbeitsverträge, oder man hat Erspartes dann wiederum kann man z.B. von den gesunkenen Immobilienpreisen profitieren und ein Schnäppchen machen.
Was die Anstellungen angeht so gilt jedenfalls momentan nicht mehr: Last in- first out. Ohne festen Job wuerde ich heute und morgen nicht nach Schweden gehen.


sysco
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Beitrag von sysco »

Das Problem in Deutschland ist auch vielfach die fast schon chronische Schlechtmacherei von allem und dauernde Meckerei. (Ich mag fast schon keine deutschen Nachrichten mehr lesen, weil alles so hochgespielt und fast schon zwangs-streitsuchend wirkt)
In Schweden sieht es auch nicht rosig aus, aber die Leute sind of nicht so anspruchsvoll, nehmen dadurch vieles lockerer und sind damit auch zufriedener...um es mal zu versuchen kurz zu fassen.


Framsidan
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Beitrag von Framsidan »

Ich verstehe ja nich twarum man immer abhauen will sobald ein Problem auftaucht....

Probleme gibt es auch in den anderen Ländern und da bist du noch dazu fremd. Da wird das Problem noch grösser.

Hierher auswandern würde ich erst wenn der Arbeitsmarknad wieder besser ist. Im Moment ist er nun mal schlecht.

Man jammert in Deutschland aber es ist nicht besser hier. Ich hab ja noch viel Kontakt zu Deutschland da meine Kinder auch dort leben.

Wenn z.B. gejammert wird über das Gesundheitswesen dann kann ich nur sagen, kommt hierher dann wisst ihr was schlecht ist. Hab schon mal 3 Jahre auf OP gewartet. Von der Überweisung zum Facharzt bis zur Operation waren es genau 5 Jahre.

Man sollte alles mal etwas nüchterner sehen, die rosa Brille abnehmen.

Und aufs geradewohl auswandern ist reine Dummheit.

Ich kam hierher vor 29 Jahren, hatte auch immer Arbeit. Aber man muss eben am Anfang seine Ansprüche etwas zurückschrauben.

Ich habe mich dem öffentlichem Leben hier angepasst. Was ich innerhalb meine r4 Wände mache, ja das geh tniemanden was an solange ich niemanden störe.

Und dann koch eich auch meine Semmelknödel :lol:

Was ich damit sagen will ist eigentlich dass man nicht erwarten soll dass man den roten Teppich ausrollt wenn ich komme. Leider sind meine Landleute etwas zu selbstbewusst und glauben jeder wartet auf sie. So nach dem Motto, hoppla jetzt komme ich und dann lange nichts mehr und dann ihr.

Hoffe dass ich keinem auf die Zehen getreten bin aber ich finde man sollte so etwas hier disskutieren können denn es ist eine Hilfe für diejenigen die nach schweden auswandern wollen.

framsidan


sysco
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Beitrag von sysco »

Framsidan hat geschrieben:Leider sind meine Landleute etwas zu selbstbewusst und glauben jeder wartet auf sie. So nach dem Motto, hoppla jetzt komme ich und dann lange nichts mehr und dann ihr.
Dazu fällt mir spontan ein: "Ich Chef, du nix."

Es wird von den Arbeitsämter auch vielfach gefordert Eigeninitiative zu ergreifen und dieses Handeln wird oft genug auch übertrieben, sprich nicht richtig durchdacht und dann kommen machmal die Negativ-Auswander-Meldungen zustande.

In diesem Forum sind schon viele Tipps und Erfahrungen verstreut gesammelt, die beim genauen Lesen schon vielen helfen werden. Es dauert eben nur ziemlich viel Zeit und viele "ich wander mal eben aus", nehmen sich diese Zeit nicht.


sysco
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Beitrag von sysco »

Als ich vor vielen Jahren in einer größeren holländischen Stadt beim Arbeitsamt war, um mich nach Arbeitsstellen zu erkundigen, weil in meinem weiteren Bekanntenkreis viele Arbeit in Holland gefunden haben, kam als Antwort: "Gibt´s in Deutschland denn keine Arbeit ?"

Das war das Gespräch. Eine Frage und eine Antwort. Die Schweden (Arbetsförmedlingen) handhaben es wohl auch nicht viel anders, sind im Vergleich zu den Holländern aber fast schon erzogenermaßen höflich. Aber hinter der Fassade heißt es dann auch: "Go and find a job."

Bei all den Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt, weltweit, sollte es mindestens eine Person geben, die stabil und verlässlich ist und sich von äußeren Umständen nicht unterkriegen lässt: Man selbst. Selbstvertrauen und positive Einstellung und dann ist alles andere zweitrangig. Wohlgemerkt, selbstvertrauen, nicht arroganz.

Ob man nun nach Schweden auswandert oder in Deutschland bleibt, ist eine andere Karte.
Wobei auswandern irgendwo so endgültig klingt. Man kann doch wieder zurück nach Deutschland, wenn man sich in Schweden mit Haus, Hof und Familie nicht verankert hat. Die Sozialsysteme sind in beiden Ländern nach einem Jahr sozialversicherungspflichtiger Arbeit zugänglich. Die Rente kriegt man überall in Europa ausgezahlt, wenn man nur in Europa gearbeitet hat.

Edit: kleine Berechtigungen und Erweiterungen
Zuletzt geändert von sysco am 2. Februar 2009 00:05, insgesamt 1-mal geändert.


kallerö
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Beitrag von kallerö »

Was ich sehr interessant finden wuerde wäre wenn mal einige aus dem Forum, in in den letzten Monaten geschrieben haben, das sie kurz vor der Auswanderung stehen, berichten was draus geworden ist.
Es gab viele Fragen und sehr optimistische Zukunftsvisionen und plötzlich sind diese Forumsmitglieder mit ihren Beiträgen verschwunden.
Schreibt doch mal wie es euch ergangen ist, das ist bestimmt auch ziemlich hilfreich fuer diejenigen, die immer noch am Ueberlegen sind!


sysco
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Beitrag von sysco »

Fände ich auch interessant. Wobei ich immer mehr meide deutsch zu hören oder zu schreiben, weil mich das dann im Lernprozess des schwedischen stört.


kallerö
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Beitrag von kallerö »

Wo wohnst du denn, dass es kalt ist? Fuer schwedische Verhältnisse war dieser winter doch völlig anormal warm!(bis auf Lappland, aber selbst da sind heute, am 1. Februar, -5 bis 0 Grad vorhergesagt, das ist doch nicht kalt fuer die Jahreszeit!)


sysco
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Beitrag von sysco »

nightbow hat geschrieben:jepp das eine ist das meiden wegen lernen dann weil man seine ruhe haben will, und dann "beschwert" sich doch eh nur jemand wenn irgendwas schief läuft. oder anders, gesagt wird eher keiner schrieben "jippieh ich bin in schweden" sondern eher "mist habe immer noch keine id kort, etc.
Ich merke immer wieder wie ich mein Hirn aufs deutsche umstellen muss, wenn ich mich auf deutschen Seiten tummele. Mir bereitet es nicht allzu große Probleme zwischen Deutsch, Englisch und Schwedisch zu switchen. Aber es gibt genug Leute, die bei sowas völlig aus dem Rhythmus kommen. Und wenn man in der Welt außerhalb von bestimmten Foren nur mit Schwedisch umgeht, wir man Deutsch meiden, wie man kann.
Und man schreibt viel eher und schneller über Negatives als über Positives. Negatives will man viel eher loswerden und Negatives setzt sich im Hirn auch 5x stärker fest.
Außerdem, wenn ich an deutsche Foren denke, dann denke ich immer noch an ganz viel dummes Geschwätz und viel meckerei. Davon will man, wenn es einem in Schweden gut geht, irgendwann nichts mehr wissen.
Von daher gehe ich einfach davon aus, daß die, die schon länger als paar Monate in Schweden sind, einfach zufrieden sind und für Foren-Geschichten eher gar keine Zeit mehr haben, aus welchen Gründen auch immer.
So, und ich stelle mal langsam wieder schwedisch um. Jag måsta öva.


nightbow
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Beitrag von nightbow »

(gelöscht)
Zuletzt geändert von nightbow am 2. September 2009 13:43, insgesamt 1-mal geändert.


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Delias
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Beitrag von Delias »

diese "hoppla-jetzt-komm-ich" mentalität ist in meinen augen kontraproduktiv...selbst vorrübergehendes "auswandern" sollte gut überlegt und geplant sein....ich habe am anfang hier geschrieben, ich würd gern auswandern....ob das je passiert weiss ich nicht,ich sammle weiter infos lerne schwedisch und verfolge die situation...ich habe 4 kinder und einen mann der beamter ist....so dass auswandern nur mein traum bleiben wird, vermutlich...aber einfach losrennen und denken die ganze erde wartet nur auf deutsche ist in meinen augen dumm....dennoch denke ich, hat jeder seine eigenen erfahrungen beim auswandern gemacht und ich persönlich höre gern alle seiten....ich denke ,wie hier schon gesagt wurde, wer zuerst kleine brötchen backt, hat ne chance sich zurecht zu finden. wie ich hier schon las, kommts wohl auch sehr auf die gegend an, in der man sich niederlassen will,auch nicht anders als in deutschland :pfeif:

hier war doch mal ne familie,die sich ein schulgebäude gekauft hatte, was wohl aus denen geworden ist ????


LG aus Lübeck von Heike



Träume nicht dein Leben, lebe Deinen Traum
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Aelve
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Beitrag von Aelve »

Hallo Heike,

die Familie, die sich ein Schulgebäude in Schweden sehr günstig gekauft hat, war erst vor kurzem wieder im Fernsehen. Die renovieren das Haus und haben auch schon viel geschafft. Ich kann mich erinnern, dass der Mann sehr viel arbeitet, teilweise hat er neben seiner normalen Arbeit noch Nebenarbeiten. Er muß auch weit fahren. Trotzdem hat er im Fernsehen gesagt, dass es ihnen dort in Schweden sehr gut gefällt, auch wenn er mehr arbeitet als vorher.
Und ich kenne ja einige deutsche Familien in dem Gebiet unserer Ferienäuser. Obwohl diese Familien auch ihre Alltagssorgen haben, zum Teil weite Fahrtwege zur Arbeit hinnehmen müssen, sind alle doch sehr zufrieden mit ihrer Wahl des Wohnorts in Schweden. Ein Pärchen konnte sich schon ein eigenes Haus kaufen, das hätten sie in Deutschland bestimmt noch nicht geschafft.
Man darf nicht erwarten, dass alles Gold ist was glänzt in Schweden, aber ich habe das Gefühl, dass sich für unsere Bekannten die Lebensqualität in Schweden erhöht hat durch ein besseres Arbeitsklima, bessere Arbeitsbedingungen und ein ruhigeres Leben.

Grüße Aelve :fahne:


So arbeiten, als könnte man ewig leben. So leben, als müsste man täglich sterben.
scandec
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Beitrag von scandec »

wenn du den richtigen job hast, bekommt du nach wie vor hier in schweden arbeit (zb narkosearzt). ich kenne einen, der regelmässig nach rostock fährt um deutsches medizinpersonal anzuwerben (irgend ne klinik in Huddinge bei Sthlm)


Emil als Gast

Verschwunden?... nicht doch!

Beitrag von Emil als Gast »

kallerö hat geschrieben:Was ich sehr interessant finden wuerde wäre wenn mal einige aus dem Forum, in in den letzten Monaten geschrieben haben, das sie kurz vor der Auswanderung stehen, berichten was draus geworden ist.
Es gab viele Fragen und sehr optimistische Zukunftsvisionen und plötzlich sind diese Forumsmitglieder mit ihren Beiträgen verschwunden.
Schreibt doch mal wie es euch ergangen ist, das ist bestimmt auch ziemlich hilfreich fuer diejenigen, die immer noch am Ueberlegen sind!
Hej!
Ich bin zwar nicht verschwunden, aber mache mal Zwischenmeldung.
Also ich war jetzt im Januar drei Wochen auf "Entfernungserlaubnis" in Schweden. Diese Zeit habe ich schon genutzt, um die neue Wohnung herzurichten, sowie einige Kontakte zu knüpfen.

Meine Personennummer habe ich schon erhalten. Hatte dank Vorantrag bei Migrationsverket auch nur ca 2 Wochen warten müssen. Ab März bin ich dauerhaft in Schweden. Jetzt muss ich noch meine Klausuren mit erfolg abschließen, damit ich mich schnell auf einen Berufseinstieg freuen kann. Vorher werde ich aber wohl versuchen drei Monate lang nur schwedisch in der Sprachschule zu lernen (dank E303). Danach gehts dann zur Arbeit.

Habe hier in meiner Wahlheimat wiederrum Deutsche gefunden, die ebenfalls seit Januar nach Schweden ausgewandert sind. Sie sind schon eifrig am lernen. Mein ehemaliger Arbeitskollege wurde auch bei der Firma angenommen und fängt ab Mai an. Zudem ist meine Frau tüchtig am arbeiten und unser Ungeborenes wächst und gedeit...

Arbetsformedlung berichtete mir, dass in unserer Kommune ein gegengesetzter Arbeitsmarkttrend zu verfolgen ist. Man sucht wie verrückt nach Fachkräfte in sämtlichen Branchen und man ist sehr froh darüber, dass man auch deutsche Fachkräfte vermitteln/einstellen kann.

Kurz gefasst: Zur Zeit läuft alles wie geplant.
Gruß
Emil


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