Schweden soll islamischen Feiertag einführen

[Karsten]

Schweden sollte nach Ansicht der sozialdemokratischen Parteisekretärin Carin Jämtin einen islamischen Feiertag einführen. In einem Interview der Zeitung Svenska Dagbladet äußerte Jämtin, fast alle schwedischen Feiertage mit Ausnahme von Mittsommer und erstem Mai seien basierten auf dem christlichen Glauben. Heute sei Schweden aber ein multikulturelles Land, und deshalb müsse auch dieser Aspekt geprüft werden. So sei zu überlegen, ob das islamische Fest Eid am Ende des Fastenmonats Ramadan künftig ein schwedischer Feiertag sein sollte. Zum Ausgleich dafür müsste dann einer der bisherigen Feiertage gestrichen werden.

(Quelle: Radio Schweden)

[alter Schwede]

Ich habe noch nie gehört das ein islamistisch geprägtes Land die Einführung eines christlichen Feiertages erwägt hätte. Würde ein Politiker in einem solchen Land derartige Gedanken äußern, ich glaube ihm würde in alter Tradition die Zunge abgeschnitten werden. Um keinen falschen Eindruck zu erwecken, ich habe nichts gegen einen Glauben oder gläubige Menschen und die Praktizierung des Glaubens. Aber von staatlicher Seite in einem christlich geprägten Kulturkreis muslimische Feiertage zu verordnen, das geht nach meinem Geschmack ein wenig zu weit.
Gruß Andreas

[ulwe]

@alter schwede, ich bin ganz deiner meinung.

[vorstopper]

Mich würde intressieren wie hoch der Anteil der muslimischen Bevölkerung in Schweden ist.

Verlangen diesen Feiertag die Moslems ? oder falsch verstandene Toleranz ?

stelle gerade fest das ich eigentlich gegen ein budhistischen Feiertag nix einzuwenden hätte,,

ist schon ein Kreuz mit islamischen Feiertag

george

[helge]

die spinnen, die schwedischen Sozialdemokraten- das wird dann als Gegenreaktion eine erhebliche Stärkung der Schwedendemokraten zur Folge haben

aber machen wir uns nichts vor: wenn die Grünen bei uns jetzt an Einfluß auf Regierungsebene gewinnen, dann dauert das hier auch nicht mehr lange!

Helge

[Framsidan]

C. Jämtin hat ja ab und zu solche Schnapsiden.

Vor der Wahl im Herbst da wollte sie ja einen butler in Tunnelbanan in stokholm.

Sie hat wohl zu viel sonne erwischt an Ostern????

Mir ist es egal wer was glaubt, mich stört es auch nicht wenn man eine Moschee will. Aber dass man einen christlichen Feiertag wegtun will um einen islamischen Feiertag einzuführen, geht mir zu weit.

Warum zieht man in ein christliches Land wenn man es nicht akzeptieren kann wie es ist?

[Karsten]

Schweden wird keine neuen Feiertage einführen. Damit erteilt Justizministerin Beatrice Ask der Anregung von Carin Jämtin eine Absage. Sie hatte vorgeschlagen, über die Einführung des muslimischen Ramadanfestes Eid nachzudenken. Die konservative Justizministerin Ask sagte gegenüber der Tageszeitung Svenska Dagbladet, dass sie die jetzige Verteilung der Feiertage gut finde und die Einführung eines neuen freien Tages viel Geld koste. Auch komme es nicht in Frage, einen Feiertag für einen anderen einzutauschen.

(Quelle: Radio Schweden)

[alter Schwede]

Offenbar gibt es doch noch klare Köpfe, wie die Justizministerin zeigt.
Gruß Andreas

[Karsten]

Passend zum heutigen Ende des Ramadan hat der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Christen, Peter Weiderud, gefordert, Eid al-Fitr zum gesetzlichen Feiertag in Schweden zu machen. In einem Meinungsartikel der Tageszeitung Svenska Dagbladet betonte Weiderud, dass muslimische Feiertage noch immer zu wenig anerkannt seien. Davon legten viele Muslime in Schweden Zeugnis ab. Bei der Einführung von Eid al-Fitr handele es sich um die Achtung der Menschenrechte und es zeige ein tieferes Verständnis der Gesellschaft für die Wichtigkeit dieses Feiertages.

Weiderud ist nach der sozialdemokratischen Generalsekretärin Carin Jämtin bereits der zweite namhafte Sozialdemokrat, der sich für einen muslimischen Feiertag stark macht. Die damalige Forderung Jämtins fand jedoch bei Justizministerin Beatrice Ask kein Gehör. Ask zufolge komme es nicht in Frage, einen bestehenden Feiertag gegen einen neuen auszutauschen.

(Quelle: Radio Schweden)

[goteborgcity]

Peter Weiderud ist nicht nur der Sprecher der sozialdemokratischen Christen, einer kleineren Splittergruppe, die um Aufmerksamkeit ringt, sondern auch ein Journalist, der wieder veröffentlicht werden muss. Daher greift er eine alte Schnapsidee Jämtins auf, die völlig unrealistisch ist. Die Anzahl der Feiertage ist in Schweden festgelegt, also müsste dafür ein traditioneller Feiertag verschwinden. Wenn man nun aber einen islamischen Feiertag einführt, so muss man auch einen jüdischen einführen und unter Umständen auch die anderen Minderheiten Schwedens beachten. Danach bleiben wohl kaum noch schwedische Feiertage übrig. Vielleicht kann man ja Weihnachten oder Mittsommer retten ...

Diese Forderung ist erneut nur ein Vorstoss um in die Presse zu kommen und entbehrt jeder Grundlage. Hinzu kommt, dass man unter den über 9 Millionen Bewohnern Schwedens gegenwärtig etwa 120.000 gläubige Muslime findet, eine verschwindende Menge, selbst wenn es sich dabei um die zweitgrösste Religion des Landes handelt.