Barrierefreies Schweden

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Ylvie
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Barrierefreies Schweden

Beitrag von Ylvie »

Da ich selbst eine Behinderung habe, interessiert es mich sehr wie Barrierefrei Schweden eigentlich ist?

Ich bin zwar kein Rollstuhlfahrer und nicht Blind, doch interessiert es mich sehr wie man mit den Menschen dort arbeitet, wie man mit ihnnen lebt. Wie integriert sind Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt, gibt es bestimmte Heime, Tagesstätten ?

Wie ist das wenn ein Behinderter mit Handycap Arbeit sucht, müssen die Firmen so wie in Deutschland nach einer auferlegten Quote den Menschen einstellen, oder zahlen Strafe bei nicht Einhaltung.

Damit meine ich, wenn zum Beispiel ein Rollstuhlfahrer so ganz alltägliche Dinge wie Behördengänge erledigen muss. Sind die Eingänge auch Rollstuhlgerecht ausgerichtet, können Rollstuhlfahrer Probllemlos in eien Straßenbahn einsteigen.

Hier bei uns in Erfurt haben wir jetzt seit kurzem eine spprechende Straßenbahn, dies ist besonndersd für Blinde Menschen geeignet. Die Straßenbahn sagt die aktuelle Station und die kommende Station an.

Ich glaube mir gehen bei diesem Thema zur Zeit ganz schön viele Fragen durch den Kopf

Liebe Grüße

Ylvie


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Yvonne
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Re: Barrierefreies Schweden

Beitrag von Yvonne »

Also als Rolltsuhlfahrer hat man kein Problem. Bei uns auf jeden Fall in der Gegend. Bei den Behörden gibt es Fahrstuehle oder Rampen wo Rollstuhlfahrer leicht hinkommen. Auch einige Restaurants haben Rampen fuer Rollstuhlfahrer.
Arbeiten tun die meisten Behinderten in der Kommune. Es gibt bei uns einen Second-Hand-Laden in der Nähe von hauptsächlich Behinderte arbeiten. Egal ob im Rollstuhl, Blind oder eine andere Behinderung. Zu dem arbeiten auch viele bei Skog och Park. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es bei uns aber die sind nicht behindertengerecht. Aber dafuer gibt es einen Fahrdienst. Den ruft man einige Tage vorher an und kannsich ueberall hinfahren lassen. Kostet genauso viel wie wenn man mit den öffentlichen Verkehrsmittel fahren wuerde.
Viele Behinderte habe hier ja persönliche Assistenten die ihnen im Alltag helfen. Schweden ist schon ein sehr behindertenfreundliches Land. Ich habe hier noch nie was Negatives erlebt. Ich arbeite selber als persönliche Assistentin hier.


Framsidan
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Re: Barrierefreies Schweden

Beitrag von Framsidan »

Es ist zwar schon viel geschehen aber noch vieles muss gemacht werden.

Das fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln z.B. Unsere Stadt kaufte ja die viel umschriebenen Strassenbahnen aus Italien. Wenn sie im einsatz sind (falls sie nicht eben mal wieder kaputt sind oder fast verrostet) dann wäre es einfacher für Behinderte da mitzufahren. Auch darf nicht unbeliebig viele Behinderte mitfahren. Bei uns sind halt nun wieder die alten Strassenbahnen im einsatz und da kann nur bei einigen 1 (!) Rosstuhlfahrer mitfahren.

Sicher es gibt den Behindertenfahrdienst/Färdtjänst. Aber auch da man fast immer nur eine begrenzte Anzahl Fahrten im Jahr (meistens sind es hier 120 Einzelfahrten). Hier ist es auch wesentlich teurer wie die öffentlichen Verkehrsmittel. Eine Fahrt innerhalb der Stadt kostet 80 Kr hin und zurück. Zum Arzt, Behandlung,Untersuchung und so dann das doppelte.

Auch sind da keine Spontanfahrten möglich, leider denn wer plant denn schon gerne ein Kaffee trinken gehen in der Stadt 2 Tage im voraus????
Will man ausserhalb wohin dann muss man Riksfärdtjänst beantragen und das dauert. Und an Feiertagen wie Weihnachten usw muss man die Fahrten auch schon lange vorher beantragen.

Ich finde bei allem was gepla<nt wird, sollten auch Behinderte mitplanen.

Z.B. haben sie hier im Stadtteil so eine Station mit Ilos für Altpapier, Glas, Metall usw. Die Iglos haben zwar auch einen Einwurf für Rollstuhlsfahrer(ist ja gut) aber dann haben sie die Iglos auf ein Podest gestellt. Das Podest ist auch nicht so breit dass jemand mit Rollstuhl oder Rollator drauffahren kann aber eben zu breit um von aussen an den einwurf zu kommen.

Aber aus der Sicht des Gesunden sind halt vieles anders aus.

Viele Behinderte arbeiten bei gemeinnützigen Einrichtungen. Sich im normalen/freien Arbeitsmarkt durchzuschlagen ist nicht einfach für Behinderte.

Aber ich glaube ein Behinderter ist hier weit mehr akzeptiert als in D (ist mein Gefühl) . Wie oft entsteht nicht ein Problem wenn man in ein Restaurant geht und dann aber zur Toilette müsste aber die ist oft im Keller.........
Ist nicht ganz einfach mit Rollator.

Auch werden ganz oft die Behindertenparkplätze von nicht berechtigten belegt (passiert zwar hier auch aber nicht ganz so üblich)

Aber wie gesagt, vieles muss noch geschehen damit alles zugänglich ist.

Framsidan


Ylvie
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Re: Barrierefreies Schweden

Beitrag von Ylvie »

Von einem Artikel den Karsten aufgegriffen hat, und wo ich sehr geschockt war, habe ich mich gefragt ob dies wirklich so ist, das schwedische Kommunen bzw Gemeinden die Behinderten vernachlässigen.

Was ich mir nicht vorstellen kann, da ich weiss das Schweden sehr sozial eingestellt ist, und sehr viel für seine Menschen tut, und die Schweden ein bißchen beneide.

Ich möchte Euch nicht verärgern, aber es interessiert mich wie Ihr so lebt in Schweden, wie man mit Behinderten arbeitet, und diese integriert sind.

Die Behinderten haben hier zum Beispiel Vergünstigungen, wie zum Beispiel ermäßigten Eintritt zu Veranstaltunge, in die Sporthalle, die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

sicherlich muss auch hier bei uns noch vieles getan werden, sei es die Integration von Behinderten in die Arbeitswelt, praktisch mehr behindertengerechte Arbeitplätze in allen Bereichen.

Aber ich glaube ein Behinderter ist hier weit mehr akzeptiert als in D (ist mein Gefühl) . Wie oft entsteht nicht ein Problem wenn man in ein Restaurant geht und dann aber zur Toilette müsste aber die ist oft im Keller.........
Ist nicht ganz einfach mit Rollator.


Ja da gebe ich Dir recht, die Toiletten sind in vielen Restaurants im Keller, aber man kann eine Eingabe an die Stadt machen, oder sich an die Behinderten Beauftragte wenden.Aber ob das etas hilft

ein weiteres großes Ärgernis, ist das sich Menschen mit ihrem Auto auf Behinderten Parkplätze stellen, und dafür gibt es bei uns noch nicht einmal Strafen. Gibt es bei Euch Strafen, und wenn wie hoch sind diese.

Gern möchte ich wissen was Ihr so Über Barrierefreiheit denkt, was Ihr Euch so wünscht, was Ihr arbeitet.

Für mich heiß Barrierefreiheit eine Welt ohne Barrieren, heißt das mannauch frei denken und quer denken kann.


Liebe Grüße Lesley


Framsidan
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Re: Barrierefreies Schweden

Beitrag von Framsidan »

Ylvie frei denken kannst du wirklich hier.

Socialer Staat? Was bedeutet das für dich? Ich hörte das ja auch immer bevor ich vor 33 Jahren hierher kam.

Aber kein Staat kann unendlich sizal sein und das auch bezahlen können. Auf Pumpe, wie das ja auch schon geschen ist hier, gehts natürlich immer. Aber wo das hinführt sieht man ja am besten in Griechenland. Wie gut hatten es da die Rentner früher.....

In schweden leben ja nur gut 9 Millionen Leute und beweiten nicht alle Steuerzahler. Und die Steuern müssen halt für so vieles reichen. Auch geht an uns nicht die Wirtschaftskrise vorbei.

Es wird überall gespart, in den Schulen, im gesamten Gesundheitswese, bei der Altenpflege und auch an den Behinderten. Aber es wird trotzdem noch viel getan, nur muss man vieles erkämpfen.

Eltern von behinderten Kindern können ein Lied davon singen.

Ich glaube dass der Behinderte in D mehr Vergünstigungen kriegt wie hier.

Die Eingliederung von Behinderten in die Arbeitswelt ist ein sehr schwieriges Kapitel und lässt noch viel zu wünschen übrig.

Dass es immer wieder mal Fälle gibt, swohl mit Behinderten, Gesundheitswesen und dder Altenpflege ist natürlich nicht schön. Aber die gibts hier wie dort.

Und die meisten Kommunen sind ja im Minus.
Sie tun sich auch oft schwer so viele Behindertengerechte Wohnungen zu haben wie notwendig. Früher wohnte ja die Behinderten bei den Eltern, heute wollen sie ihre eigene Wohnung mit Betreuern. Wir haben z.B. so ein betreutes wohnen (im neugebautem Haus) hier in der Nähe.

Wenn ich z.B. bei der Altenpflege sehe dass ein altenheim nach dem anderen zugemacht wird und die Leute alleine zuhause in der Wohnung sitzen müssen, dann kann ich auch die Krise kriegen. Was hilft es wenn schnell ma jemand vorbei kommt und nachschaut? Die Einsamkeit und die Angst bleibt. Anstatt dass man ihnen noch einige schöne Jahre macht.

Vom Gesundheitswesen reden wir mal lieber nicht, davon kann ich ein ganz dickes Buch schreiben.

Aber es gibt halt kein Land mit nur Vorteilen. Ich lebe nun schon so lange hier und mir gefällt es obwohl ich gerne einiges ändern würde.

Das parken auf dem Behindertenparkplatz ohne Ausweis kostet hier 600 oder 900 Kronen. Wir hatten vor einiger Zeit vergessen den ausweis ins Auto zu legen vor einem Einkaufscentrum und da hatten wir einen Strafzettel dran. GG verräumte den aber sehr schnell denn er war der Sünder ;)

Hier vor unserem Geschäft gibt es 2 Behindertenparkplätze und dort stellen sich gerne die jungen Leute hin, sie gehen ja "nur" ins Geschäft. Redete kürzlich einen jungen Mann an der dann auch noch glaubte patzig werden zu müssen aber da wurde GG dann sauer. Aber 3-4 Meter weiter zu gehen, ist halt schwer.......

Nun muss ich mich aber beeilen da GG wartet.....

Framsidan


Ylvie
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Re: Barrierefreies Schweden

Beitrag von Ylvie »

Framsidan nun bei dem Wort Spzialstaat da denke ich an allererstens, das der Statt sich um seine Bürger kümmert und diese nicht im Stich lässt, und zwar von der Geburt bis zum Tod.

Ich weiss das kein Staat unendlich Sozial sein kann, wie Du schon sagtest, aber jedoch klingt noch in meinen Ohren von einer Freundin, das Sie jede nur erdenkliche hilfe bekam als sie in Schweden war, das hat angefangen mit Papieren ausfüllen, bis hin zum Kindergrten und zur Schule, wo sie ganz schön überrascht war, das das Schulessen Koostenlos ist.

Und das in der Schule zwei Lehrerinen mit dabei sind und die Kinder unterstützen. An der Schule war auch eine Psychologin falls Schukinder probleme haben, was ich mir zum Beispiel auch für Deutschland wünschen würde.

Kinder lernen bereits schon im Vorschulalter schreiben und können dies bereits schon fast in der ersten Klasse, na ja jedenfalls ist der Füller nichts unbekanntes.

Villeicht aber habe ich ein anderes Bild von Schweden, deshalb bitte kläre mich auf.

Wie war denn das für Dich als Du nach Schweden gekommen bist.?


Framsidan
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Re: Barrierefreies Schweden

Beitrag von Framsidan »

Ylvie hat geschrieben:Framsidan nun bei dem Wort Spzialstaat da denke ich an allererstens, das der Statt sich um seine Bürger kümmert und diese nicht im Stich lässt, und zwar von der Geburt bis zum Tod.

Ich weiss das kein Staat unendlich Sozial sein kann, wie Du schon sagtest, aber jedoch klingt noch in meinen Ohren von einer Freundin, das Sie jede nur erdenkliche hilfe bekam als sie in Schweden war, das hat angefangen mit Papieren ausfüllen, bis hin zum Kindergrten und zur Schule, wo sie ganz schön überrascht war, das das Schulessen Koostenlos ist.

Und das in der Schule zwei Lehrerinen mit dabei sind und die Kinder unterstützen. An der Schule war auch eine Psychologin falls Schukinder probleme haben, was ich mir zum Beispiel auch für Deutschland wünschen würde.

Kinder lernen bereits schon im Vorschulalter schreiben und können dies bereits schon fast in der ersten Klasse, na ja jedenfalls ist der Füller nichts unbekanntes.

Villeicht aber habe ich ein anderes Bild von Schweden, deshalb bitte kläre mich auf.

Wie war denn das für Dich als Du nach Schweden gekommen bist.?

Nun hatte ich doch tatsächlich einen halbfertigen Beitrag in den Cyberhimmel geschickt ;)

Ylvie ich finde jeder Bürger hat aber auch die Pflicht sich um sein eigenes Leben zu kümmern man soll nicht immer erwarten dass Vater Staat das für mich macht.

2 Lehrer in einer Schulklasse ist Wuschdenken. man muss froh wein wenn immer 1 da ist....... Gibt ja schon Lehrerlose Unterrichtsstunden.

Problemkinder haben es nicht leicht und kriegen selten die Unterstützung die sie bräuchten. Da kämpfen so einige Eltern damit.
Schulpsyckologen gibt es nicht überall aber Skolsköterskan (Krankenschwester)

Dass viele Kinder schon lesen können bevor sie in die 1. Klasse gehen kommt ja daher dass sie die Förskola (Klasse 0 ) besuchen. Die erste Klasse fangen sie ja erst mit 7 an hier.

Ja Schulessen gibt es aber es gibt viele Eltern die da meckern und auch Kinder da halt nicht Hamburger und Pizza auf dem Speiseplan steht.
Kenne eine Schulköchin und die erzählt immer mit wenig Geld sie ein Essen auf den Tisch bringen sollen.

Wie es mir ging als ich herkam? Ja du einfach war es nicht aber ich habe es geschafft. Und alles aus eigener Kraft. Habe noch nie irgendwelche Hilfe oder Beitrag beantragt.
War auch nie in einem SFI kurs. Konnte etwas schwedisch als ich herkam und dann fand ich halt dass das meine Pflicht ist die Sprache zu lernen

Als meine Papiere klar waren, habe ich mir selber eine Frist von 2 Wochen gesetzt wann ich Arbeit haben muss. Vor dem 1. Gehalt musste man halt vom Erspartem leben denn ohne soll man nicht auswandern.

Es wird halt auch hier viel gespart überall. Und ganz egal wie der Staat das Geld verteilt so gibt es immer eine oder mehrere Gruppen die sich benachteiligt fühlen. Aber es gibt halt nirgendwo unbegrenzt Geld.

Framsidan


Annika+Jonas
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Re: Barrierefreies Schweden

Beitrag von Annika+Jonas »

Hallo!

Ich erlebe Schweden als Land, in dem wesentlich mehr Wert auf Barrierefreiheit gelegt wird als in Deutschland. Sicher kann man immer etwas verbessern, aber mein Eindruck ist der, dass auch Menschen, die in ihrem Alltag keinen regelmäßigen Umgang mit Menschen mit Behinderung haben, wesentlich sensibler auf das Thema reagieren, als die meisten Leute in Deutschland.
Das fängt bei baulichen Maßnahmen an, dass deutlich mehr Gebäude barrierefrei oder zumindest barrierereduziert sind (Rampen, sprechende Fahrstühle, große Toiletten, Blindenleitlinien, Brailleschrift an Türschildern...). Gerade öffentliche Gebäude/Behörden sind eigentlich immer so ausgestattet.

Eigentlich darf man das gar nicht laut sagen, aber in Deutschland habe ich an einer (staatlichen!) Hochschule studiert, in der ein Mensch im Rollstuhl keine Chance gehabt hätte, irgendwo zur Toilette zu gehen. Kommentar des Kanzlers: "Bei uns studiert ja auch niemand, der im Rollstuhl sitzt." - Tja... warum wohl? So etwas wäre hier in Schweden unvorstellbar.
(Das ist ungefähr sechs Jahre her, ich weiß nicht, ob da inzwischen mal umgebaut wurde.)

Kürzlich wurde ich von von meinem Arbeitgeber auf eine Fortbildung geschickt, um die kommunale Homepage redigieren zu können und gefühlte 90% der Fortbildung bestanden aus Hinweisen zu barrierefreiem Webdesign.

Was die Schulen angeht, so kann ich aus meinem Alltag berichten, dass Klassen ab etwa 14 Kindern meist zwei Lehrkräfte haben, einen Klassenlehrer, der den ganzen Tag bei der Klasse ist und dann wechselnde Fachlehrer (zumindest in den Klassen 1-6, über die älteren kann ich nichts sagen).
Ebenfalls nichts ungewöhnliches ist es, dass Kinder "mit Diagnose", wie z.B. ADS, Hyperaktivität, Asperger- oder auch Downsyndrom in die "normale", d.h. nächstliegende Grundschule gehen und ihnen ein persönlicher Assistent zur Seite gestellt wird, der dem Kind beim Bewältigen des Schulalltages hilft. Ich habe z.B. ein Kind, das kommt immer mit Gebärdendolmetscher in den Unterricht.

Außerdem gibt es an allen Schulen, an denen ich unterrichte(t habe) ein elevhälsoteam - ein Schülergesundheitsteam - immer bestehend aus Schulkrankenschwester, Sozialpedagoge, Schulpsychologe und Sonderpädagoge.
Gerade bei kleineren Dorfschulen kann es sein, dass sich mehrere Schulen ein solches Team teilen, aber auch dann ist noch jeder der vier Spezialisten an mindestens 1-2 Tagen pro Woche an jeder der Schulen.

Was die Busse hier angeht, so werden alle Haltestellen angesagt, jeweils die nächste und übernächste. Die Busse, die in die Käffer fahre,n sind meist auf einen Rollstuhl hin konzipiert, die Busse, die in der Stadt rumkurven, fassen teilweise bis zu vier Rollstühle.

Ich möchte nicht postulieren, dass das überall in Schweden so ist, meine Beobachtungen beziehen sich auf drei Kommunen unterschiedlicher Größe in Västra Götaland. Und wo immer man hinkommt, klagt man über fehlende Mittel. Aber ich möchte behaupten, man klagt auf hohem Niveau.

Ylvie, nun sehe ich die Welt als Mensch ohne Einschränkungen. Gibt es aus Deiner Sicht etwas bestimmtes, worauf ich in nächster Zeit mal achten soll, um dir davon zu berichten?

Viele Grüße, A.


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