Undichtes Eternitdach

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björnutanbyxor
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Undichtes Eternitdach

Beitrag von björnutanbyxor »

Hallo,
Das Eternitdach unseres Schuppens ist undicht und und ich will es durch ein Blechdach ersetzen. Muss ich dazu das alte Eternitdach runter nehmen, und dann das Blech neu aufdecken? Ich habe allerdings auch schon gesehen, dass auf den alten Eternit ein Blechdach drübergelegt wurde. Es hätte den Vorteil, dass es schneller ginge und man sich die Entsorgungskosten sparen könnte.
Der Schuppen stammt aus den 20er Jahren und hat eine Dachfläche von ca 220 qm. Als Unterdach wurde eine Holzschindelkonstruktion verwendet, keine Dachpappe.
Hat jemand Erfahrung damit?
Herzliche Grüße
bub


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Faxälva
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von Faxälva »

...wenn ich recht informiert bin, darf Eternit nicht selbst gehändelt werden, darum legen andere das neue Dach auf die Eternitplatten..... es war wohl so bei deinem Schuppen, daß zuerst das Holzschindeldach gelegt wurde und dann, als dieses undicht wurde, Eternit drauf kam...


Tyck inte illa om att bli gammal, var glad att du fått chansen.
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Abborre
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von Abborre »

Hej,
wenn es sich wirklich um Eternit handelt, so ist das Dach mit Sicherheit Asbest belastet.
In Deutschland ist eine Überdeckung von asbesthaltigen Dachabdeckungen streng verboten. Ich könnte mir vorstellen, daß dies in Schweden nicht anders ist. Bleibt Dir wohl nichts anderes übrig als das alte Dach von einer zertifizieten Fachfirma demontieren und entsorgen zu lassen.
Einfach Blech darüber zu legen macht auch keinen Sinn und ist Murks.

:-flagg Abborre


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Haro
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von Haro »

Hej Bub,

Du kannst Eternite in Schweden auch selbst entsorgen was auch wesentlich günstiger ist wie wenn eine Firma das entsorgt. Auf unserem Ferienhaus war auch ein altes, undichtes Eternite Dach drauf und auch Eternite Verkleidungen an den Aussenwänden. Der Chef des Dachdeckerbetriebes der das Dach und die Aussenwände abgerissen hat sagte mir dass das wenn er es als Firma entsorgt über 4.000 Sek/Tonne kostet und wenn ich wollte das selber entsorgen könne, was wesentlich billiger wäre. Dazu bin ich aber dann nicht mehr gekommen und weiß daher leider auch nicht was es gekostet hätte denn er hat auf einmal alles aufgeladen und gemeint er hätte wohl eine Stelle gefunden wo er es sehr billig entsorgen könne, hat mich jedenfalls nichts gekostet. :thumbsup:


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Abborre
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von Abborre »

Hej Haro,
die Entsorgung über Deinen Handwerker ist äußerst fragwürdig... :pfeif:
Habe selbst schon gesehen, daß alte Eternitplatten in Schweden zur Befestigung von Waldwegen benutzt wurden.
Das kann es doch nicht sein! Ich halte das für eine Riesen Sauerei.

Gruß Abborre


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Haro
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von Haro »

Hej Abborre,

wo der Handwerker das Eternite entsorgt hat entzieht sich leider meiner kenntnis. Aber was passiert denn mit dem astpesthaltigem Eternite selbst wenn es ordnungsgemäß entsorgt wird, richtig, es wird irgendwo auf einer Deponie verbuddelt und gut ist. Wir haben schon bei unserer Hausrenovierung in Deutschland Unmegen an Eternite ordnungsgemäß entsorgt und was sagte der gute Mann auf der Deponie, kipp alles da hinten hin das wird dann verbuddelt! Ich finde es eine riesen Sauerei dass man für die Entsorgung von astpesthaltigem Eternite so abgezockt wird und fast 800,- Euro die Tonne für die Entsorgung bezahlen muss und das Zeug wird dann an genau der gleichen Stelle verbuddelt wird wie der übrige Hausmüll.
Ich hab das zwar noch nicht gesehen dass damit Waldwege befestigt worden sind, was ich übrigens auch nicht schön finde aber verbuddeln sollte man das gesundheitsschädliche Zeug wenigstens. ;)


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Robur
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von Robur »

Abborre hat geschrieben:Habe selbst schon gesehen, daß alte Eternitplatten in Schweden zur Befestigung von Waldwegen benutzt wurden.
Das kann es doch nicht sein! Ich halte das für eine Riesen Sauerei.
Gruß Abborre
Wie "meiner Meinung nach in Schweden üblich" wird sowas entweder im Wald oder an der Grundstücksgrenze (wie bei mir) entsorgt.


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Abborre
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von Abborre »

Hej,
seit das Thema Asbest nicht mehr die Schlagzeilen beherrscht, macht sich eine zunehmende Sorglosigkeit breit. Asbest ist hochgradig gesundheitsschädlich, sobald es zerbricht werden die gefährlichen Fasern freigesetzt. Ich möchte dieses Zeug nicht hinterm Zaun an meiner Grundstücksgrenze oder sonstwo liegen haben wo vielleicht meine Kinder spielen.
Wenn es so einfach wäre, und Asbest auf einer Hausmülldeponie entsorgt werden kann- warum ist es dann verboten das Zeug über den Hausmüll zu entsorgen? Am besten vorher noch schön kleingeschnitten damit es auch in die Restmülltonne passt? Warum gibt wohl spezielle Entsorgungsvorschriften?
Wir haben gerade in unserem Betrieb eine Asbestsanierung hinter uns gebracht, und die Auflagen die wir von der Bezirksregierung bekommen haben waren sehr umfangreich und wurden regelmäßig kontrolliert. Dadurch entstehen sicherlich auch die hohen Entsorgungskosten, aber wer sich mal ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, wird feststellen daß nicht alles nur Geldmacherei und Schikane sondern durchaus berechtigt ist.

:wink: Abborre


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Haro
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von Haro »

Hej Abborre,

ich möchte Dir mal gerne was zu den ganzen Vorschriften und Erfahrungen erzählen die wir zum Thema asbesthaltigem Eternite entsorgen gemacht haben.
Als wir in Deutschland begonnen haben unser Haus mit Eternite Wandverkleidung und Eternite Dach zu renovieren haben wir uns vor versucht zu erkundigen was schon mal nicht so einfach war. Dann hat uns die Firma die die Wärmedämmung am Haus aufbringen sollte angeboten auch das alte Eternite vorschriftsmäßig abzureisen und zu entsorgen. Die Jungs haben dann angefangen mit Schutzanzügen, Atemschutz und allem was vorgeschrieben war die alten Platten vorsichtig abzumachen, haben alles in Plastiksäcke verpackt und vorsichtig vom Gerüst in den Container zu schaffen.
Kaum hatten sie angefangen stand das Ordnungsamt auf der Matte und hat gefragt ob sie den nötigen Nachweis hätten um diese Arbeiten durchführen zu dürfen. Diesen hatten sie leider nicht und durften deswegen nicht weiter machen. Ich hab daraufhin unseren Dachdecker angerufen der ja sowieso das Dach machen sollte ob er den Nachweis hat, er hatte den Nachweis und hat uns dann gegen einen „Horrorpreis“ den wir dann leider akzeptieren mussten auch die Wandverkleidungen entfernt.
Durch das was wir dann dabei erlebt haben standen uns die Haare zu berge. Die Mitarbeiter der Dachdeckerfirma die ja den Nachweis und die Ausbildung hatten rissen die alten Platten ohne Schutzanzüge und Atemschutz einfach ab und haben diese im hohen Bogen unverpackt vom Gerüst in einen offen Container. Das hat dermaßen gestaubt dass sich der Staub in der ganzen Straße ausgebreitet hat und es aussah wie in einer staubigen Wüste. Ich bin dann mit auf die Deponie gefahren weil ich auch noch was entsorgen musste und hab mitbekommen wie der Mitarbeiter dort zu dem LKW Fahrer gesagt hat kipp alles da hinten hin das wird dort verbuddelt. Diese Stelle war die gleiche wo auch der ganze normale Hausmüll gelandet ist. Da frage ich mich was das alles mit den Vorschriften soll und wofür man für die Entsorgung auf der Deponie mit fast 800,- Euro die Tonne über das 10 fache wie für normalen Müll bezahlen muss wenn das Zeug einfach zwischen den anderen Müll gekippt und dort verbuddelt wird. Wenn es gesondert behandelt und entsorgt würde hätte ich ja noch Verständnis für die Kosten. Für mich ist das alles nur Geldschneiderei, aber die Hauptsache ist man hat die nötigen Papiere um Umweltverschmutzung machen zu dürfen. So sieht leider sehr oft die Entsorgung von Sondermüll in der Praxis aus. Ich möchte auch nicht wissen wo der Asbesthaltige Müll von eurer Firma gelandet ist. Forsche da mal genau nach und es sollte mich nicht wundern wenn der auch einfach auf einer Deponie verbuddelt worden ist. Da wird vorne rum wer weiß was für ein Zirkus veranstaltet und hintenrum wird alles einfach verbuddelt. :?


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Harald

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Knäckebröd:)
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von Knäckebröd:) »

Ein Verwandter von mir, er war Maurer, ist wegen Aspest an Lungenkrebs gestorben..


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björnutanbyxor
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von björnutanbyxor »

Ich bedanke mich bei euch für eure zahlreichen Beiträge. Dass mit Asbest versetztes Eternit wirklich gefährlich ist, weiß ich seit meiner Jugend. Wenn ich also damit hantieren muss, dann nur unter größter Vorsicht.
In Schweden gehen die Behörden anders um, als in Deutschland. Ich richte mich nach den schwedischen Vorschriften. Denn dort steht das Haus.
Ich habe im Internet Systeme gefunden, die auf Eternitdächer ein neues Dach drauf decken (z.B. http://kami.se/filer/renovering-av-eter ... tering.pdf). Außerdem kann man schadhafte Platten durch moderne Fiberzementplatten ersetzen. (siehe z.B.: https://www.byggahus.se/renovera/224532 ... er-kpa-nya; oder: http://www.swisspearl.se/takskivor/diagonal).


Dalsland-Getaway
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Re: Undichtes Eternitdach

Beitrag von Dalsland-Getaway »

Hej,

die Vorschriften für Asbestentsorgung sind EU-Richtlinien, gelten im Normalfall also auch in Schweden.
Im Falle eines Eternitdaches greift die TRGS 519. Wenn man sich an diese Richtlinie hält, macht man nichts falsch.

Ich würde das Dach auf jeden Fall demontieren und dann z.B. ein neues Blech auflegen - alles andere ist normalerweise Murks, denn:
- wenn das Dach undicht ist, sieht man dann auch die durch evtl. eindringendes Wasser entstandenen Schäden an der Unterkonstruktion nicht
- die Statik würde man nachrechnen müssen, wenn man das Dach drauf lässt
- man verschiebt die Entsorgung eigentlich nur in die Zukunft.
- Ich bezweifle auch, dass ein "System zum Drauflegen" kostengünstiger ist.

Das alte Material wird nach der Demontage in BigBags verpackt und auf einer Deponie vergraben.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, bis 100m² darf man auch privat entsorgen, ansonsten muss das wohl ein Unternehmen machen. Auf jeden Fall muss es beim Abbau windstill sein (sonst Schutzmaßnahmen!) und jeder Arbeiter muß Anzug und Maske tragen!

Gruß aus S-H
Ingo


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