torsten1 hat geschrieben:Dies könnte man aber durchaus vertiefen
Dann vertiefe. Es ist einfach, mich als stromlinienförmig abzuspeisen.
Die Theorien, die du da nämlich skizziert hast, werden in Kreisen verwendet, zu denen du dich sicher nicht rechnen willst.
kleine und selbstständige Onlinemagazine wie vor allem Telepolis aus dem Heise-Verlag. Dank Internet lässt sich ja Information heute nur noch schwer unterdrücken. Und so gelang es mir eben auch, zwei Berichte über die amerikanische Hochfinanz resp. besonders auch die FED zu finden, die m.E. recht aufschlussreich sind:
Telepolis ist in der Tat ein tolles Magazin.
Ich sehe bei solchen Dingen immer die Gefahr, dass man aus der Vermutung, es gäbe mehr, als die "Mainstream"-Medien berichten, schließt, "alternative" Medien wären automatisch besser. Alternativ wird dann zu der eigentlichen Wahrheit geadelt, selbst wenn es schwerwiegende Mängel hat.
Eine interessante Beilage. Was mir auffällt, ist die häufige Erwähnung des jüdischen Hintergrunds einiger Akteure. Ben Bernankes zweiten Vornamen "Shalom" zu erwähnen dient wohl einzig diesem Zweck. Wolfang Freisleben, der anscheinend die ganze Beilage praktisch alleine geschrieben hat, ist wohl nicht ganz zufällig ein profilierter Kritiker Israels. Über seine Recherchequalitäten kann man streiten. Es ist interessant, dass er auf Zeitungsartikel verweist, die fast 30 Jahre alt sind, und diese dann zu Kronzeugen seiner These macht. Eine Methodik, die man bei den Skeptiker-Bewegungen immer wieder sieht, und die sich vortrefflich eignet, aus vermeintlich seriösen Stücke das Bild zu formen, das man sowieso schon hat.
Abgesehen davon ist aber der Abschnitt "Eigentümer" offenkundig mangelhaft.
Zum Einen geht es davon aus, dass es sowas wie einen Eigentümer einer Zentralbank eines Staates überhaupt gibt. Das ist so nicht richtig, denn die Bank hat schließlich das alleinige Recht, Geld auszugeben - diese Bank zu besitzen, zu kaufen oder verkaufen wäre so, als würde man eine Brauerei aufkaufen, indem man ihnen eine gewisse Menge ihres eigenen Bieres verspricht.
Es handelt sich wohl schlicht um ein Missverständnis, und zwar um ein lausig recherchiertes. Die Mitgliedsbanken lagern dort Geld ein, wie das ein Privatmann bei seiner Bank tut. Deswegen gehört dem Privatmann seine Bank noch lange nicht. Auch gibt es so etwas wie einen Bankensicherungsfonds, den man in Deutschland ja auch hat. Es gibt fast 8000 Mitgliedsbanken und -institutionen. Die Mitgliedsbanken ernennen in den einzelnen Federal Reserve Banks 6 der 9 Board-Mitglieder, welche wiederum ein Beratungsgremium wählen, das das Board der gesamten Fed berät. Dieses Board wiederum wird aber vom US-Präsidenten mit Bestätigung des Senats eingesetzt. Es muss die Führung der einzelnen Federal Reserve Banks bestätigen.
Es klingt zwar herrlich mysteriös, dass die Eigentümer "im Verborgenen" blieben - die Illuminaten lassen grüßen - jedoch hat das wohl keiner nachgeprüft, denn die Liste aller Mitgliedsbanken lässt sich hier finden:
http://www2.fdic.gov/idasp/index.asp - und zwar mit Suchfunktion.
Ums kurz zu machen: es handelt sich um ein modernes Zentralbanksystem, wie es auch in anderen Ländern der westlichen Welt zu finden ist.
Was haben diese Fakten mit den Besitzverhältnissen der FED zu tun? Es ist die Geschichte von Zockern und Rettern, von verschwendeten Steuergeldern und der Neueröffnung des Casinos direkt nach der Ausbombung.
Diese Geschichte hat Telepolis schon öfter erzählt - viele Mainstream-Medien allerdings auch.