Kampagne gegen kindlichen Elitesport

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Karsten
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Kampagne gegen kindlichen Elitesport

Beitrag von Karsten »

Viele Sportvereine drillen schon die ganz kleinen Mitglieder zu Bestleistungen. Wer nicht gut genug ist, darf, wenn es darauf ankommt, bei Wettkämpfen zum Beispiel, nicht mitmachen. Die Kinderhilfsorganisation Rädda Barnen, Save the Children, wendet sich in einem Projekt gegen diesen Kinder-Spitzensport. Unter der Rubrik „Ich will auch mitmachen" sollen die Sportvereine zu einem verstärkten Angebot an Breitensport angeregt werden.

„In vielen Vereinen werden schon bei den ganz kleinen Kindern bei Wettkämpfen die tüchtigsten Spieler ausgesucht und die anderen dürfen nur von der Reservebank aus zuschauen. Manche Vereine bieten den begabten Kindern spezielle Trainingsangebote an, auf Kosten der großen Masse", beschreibt Johan Larsson, der das Projekt leitet, die Situation in der Zeitung Dagens Nyheter. „Diese Methoden verstoßen gegen die Kinderkonvention der Vereinten Nationen." Sie verbietet jegliche Art der Diskriminierung von Kindern.

Hauptsache Spaß
Rädda Barnen, Save the Children, möchte den Sportvereinen ins Gedächtnis rufen, was der nationale Sportverband sich eigentlich selbst auf die Fahnen geschrieben hat, was so manche Vereine, und hier vor allem die bekannten Großstadtclubs, aber nicht einhalten: Bis zum Alter von 12 Jahren sollen beim Sport vor allem Spiel und Spaß im Vordergrund stehen.

Es gibt Vereine, die dies bereits praktizieren. In einigen Provinzen arbeiten die regionalen Sportdachverbände auch ganz gezielt darauf hin. So hat beispielsweise der Regiondachverband der Sportvereine in der Provinz Jämtland deutliche Richtlinien für die örtlichen Turnvereine ausgegeben. „Bis zum Alter von 12 Jahren sollen Spiel und Spaß gefördert werden, erst danach dürfen die Vereine parallel Spitzensport- und Breitensportangebote machen. Der wichtigste Faktor ist aber auch hierbei, dass die Vereine die Verantwortung für den Breitensport wirklich tragen", so Per Erik Rönnestrand, Sportchef des jämtländischen Verbandes, der den allgemeinen Gesundheitsaspekt von Sport und Bewegung in den Sportvereinen betont sehen möchte.

Auswahl begrenzt Nachwuchs
Rädda Barnen versucht die Vereine zudem mit dem reinen Eigennutz zu locken. Untersuchungen zufolge entwickeln sich Kinder und Jugendliche unterschiedlich schnell. Wer zu früh mit der Auswahl beginnt, begrenzt unter Umständen den eigenen Nachwuchs, so Johan Larsson: „Den Vereinen gehen die talentierten Spätenwickler durch die Lappen. Die haben, wenn es für sie soweit wäre, die Lust schon verloren und den Sport an den Nagel gehängt."

(Quelle: Radio Schweden)


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