Die Weichen stellen...

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Bugenhagen
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Die Weichen stellen...

Beitrag von Bugenhagen »

So, ich nochma!

Wie schon angekündingt haben meine Freundin und ich den Traum nach Schweden auszuwandern, wenn möglich in den nächsten 3-5 Jahren. Startkapital sieht mau aus, wenn dann müssten wir uns vorher beruflich absichern. Meine Freundin arbeitet als Heilerziehungspflegerin im Behindertenheim. Träger ist die Diakonie, einen schwedischen Ableger gibt es. Mit sprachlichen Vorkenntnissen (wir arbeiten dran :pfeif: ) auf jeden Fall eine Möglichkeit für sie. Ich für meine Teil bin gelernter Koch, kann aber aufgrund von Rückenproblemen in dieser Branche leider Vollzeit nicht mehr arbeiten. daher strebe ich eine passende Umschulung an. Nun zu meinen Fragen:

Inwieweit ist die schwedische Sprache essenziell? (wir sind beide des englischem mächtig)
Ist trotz Beruf Startkapital von Nöten?
Ab wann ist man schwedischer Staatsbürger?
Ist man für den Fall der Arbeitslosigkeit sozial abgesichert?
Wir besitzen einen VW-T4 Bus, inwieweit kann man den überführen und dort anmelden?
Wie ist es mit Krankenversicherung, EU-übergreifend?
In welchen Dimensionen bewegen sich schwedische Mieten bzw. Häuserkauf?

Sicher kann man das alles googeln, aber ich würde es gerne aus erster Hand von Euch erfahren.

Gruß


...you know it, it it, this could be a uh, a lot more uh, uh, uh, uh, complex, I mean it's not just, it might not be, just such a simple, uh--you know?
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ulwe
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von ulwe »

zur sprache wuerd ich sagen, dass schwedisch schon sehr wichtig ist. klar sprechen hier alle englisch, aber du willst in schweden leben nicht in england. also wuerd ich mich anpassen dann klappts auch mit dem nachbarn.

zum startkapital : wenn du einen job hast, ist es gut. hast du keinen, brauchst du startkapital. um einreisen und hier bleiben zu können mussten wir entweder genug geld oder einen arbeitsvertrag vorweisen.

sobald du in diesem land gemeldet bist, egal ob du arbeit hast oder nicht, bist du krankenversichert.

das auto ist auch kein problem. ist es ein neuwagen sollte er mindestens 7000km gelaufen haben. ansonsten holst du dir einen termin beim tuev. der wagen wird neu gewogen und durch den tuev gebracht. die schwedischen schilder gehen dir per post zu. ist es ein diesel wird es teuer vielleicht kannst du ihn zu einem lkw machen, ist etwas teurer lohnt sich aber.

wegen der häuser bzw mieten schaust du am besten unter http://www.hemnet.se da werden sie geholfen.

alle anderen fragen werden bestimmt noch beantwortet. vielleicht ist dir hiermit schon mal ein wenig geholfen.


Viele Gruesse

Ulwe

Du kannst Deinem Leben nicht mehr Tage geben, aber Deinem Tag mehr Leben
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Bugenhagen
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von Bugenhagen »

Hej ulwe, danke für die Infos!

Zu den einzelnen Punkten:

zur sprache wuerd ich sagen, dass schwedisch schon sehr wichtig ist. klar sprechen hier alle englisch, aber du willst in schweden leben nicht in england. also wuerd ich mich anpassen dann klappts auch mit dem nachbarn.
Vollkommen richtig, mir ging es mehr darum, dass man ja ne Sprache am besten in der Praxis lernt. Ohne jegliche Vorkenntisse, das wär uns viel zu anstrengend.
zum startkapital : wenn du einen job hast, ist es gut. hast du keinen, brauchst du startkapital. um einreisen und hier bleiben zu können mussten wir entweder genug geld oder einen arbeitsvertrag vorweisen.
Ja, das dachte ich mir bereits, daran solls im Endeffekt nicht scheitern.


sobald du in diesem land gemeldet bist, egal ob du arbeit hast oder nicht, bist du krankenversichert.

Und ab wann ist man nun Staatsbürger, ich weiß z. B. in Spanien wird man es nach 5 Jahren automatisch. Was für Nachteile ergeben sich als Nichtschwede?
das auto ist auch kein problem. ist es ein neuwagen sollte er mindestens 7000km gelaufen haben. ansonsten holst du dir einen termin beim tuev. der wagen wird neu gewogen und durch den tuev gebracht. die schwedischen schilder gehen dir per post zu. ist es ein diesel wird es teuer vielleicht kannst du ihn zu einem lkw machen, ist etwas teurer lohnt sich aber.
Puuh, da fällt mir ein Riesenbrocken vom Herzen, mein Vater ist der festen Meinung sowas sei schweineteuer und man soll sich lieber gleich dort ein Auto kaufen. Das LKW-Privilleg haben wir bereits. :thumbsup:
wegen der häuser bzw mieten schaust du am besten unter http://www.hemnet.se da werden sie geholfen.

Cooler Link, da werde ich mich gleich mal mit dem Wörterbuch durchkämpfen ^^


Nochmals danke! :bowler:


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Norrfan
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von Norrfan »

Hallo, wenn man registriert in S fünf Jahre gewohnt hat, kann man den Antrag auf die schwedische Staatsbürgerschaft stellen. Man kann die deutsche Staatsbürgerschaft behalten oder ablegen.
Gruß Norrfan


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Bugenhagen
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von Bugenhagen »

Norrfan hat geschrieben:Hallo, wenn man registriert in S fünf Jahre gewohnt hat, kann man den Antrag auf die schwedische Staatsbürgerschaft stellen. Man kann die deutsche Staatsbürgerschaft behalten oder ablegen.
Gruß Norrfan

Ah ok, also wie in Spananien, danke!


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Nicki
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von Nicki »

Hej!

Also zum Startkapital würde ich sagen, auch wenn man einen Jobb hat, sollte man doch auch ein wenig Startkapital haben, den im ersten Arbeitsjahr bekommst du in der Regel keinen bezahlten Urlaub und je nachdem was man arbeitet und ob die Firma evtl. unter der Urlaubszeit komplett schliesst hat man dann einige Wochen kein Einkommen.
Im Fall das man arbeitslos wird, hat jeder nach 6 Monaten Steuerzahlens, sprich Anstellung, Anspruch auf "Grundbelopp" das heißt man bekommt 320 Kronen pro Tag, allerdings wird mit einer 5 Tage Woche gerechnet...ist also zum Leben zu wenig und zum sterben zu viel...aber man hat auch Anspruch auf zusätzliche Sozialleistungen falls nötig, da man nach 6 Monaten Steuerzahlens in Schweden, auch als EU Bürger wie ein schwedischer Staatsbürger behandelt wird.
Man sollte mit der Arbeitsaufnahme auch einer A-Kassa beitreten, denn man muss sich hier selber Arbeitslosenversichern, dann hat man nach einem Jahr Anspruch auf Arbetslöshetsersättning(80% vom letzten Lohn).
Also man fällt im Fall des Falles nicht ins Bodenlosen!


LG
Nicki
··················
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Framsidan
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von Framsidan »

Bugenhagen die Sprache ist sehr wichtig. Verstehe nicht richtig warum so viele glauben hier würde englisch ausreichen?????
In Schweden spricht man schwedisch.

Auch ein finanzielles Polster ist wichtig. Auch wenn du eine Arbeit hast, hat man ja am Anfang meistens eine 6 monatige Probezeit und während der kann dir jederzeit gekündigt werden. Was dann?

Man sollte schon so viel haben, dass man ev. 1 Jahr über die Runden kommt.

Der Arbeitslöshetskassa bezutreten und seine Beiträge bezahlen, ist auch sehr wichtig.

Die Preise für Häuser sind ja sehr unterschiedlich. Im Norden kriegst du günstige Häuser aber was hilft das wenn du dort keine Arbeit findest?

Die Mieten sind ja mittlerweile auch hoch. Als ich vor 31 Jahren hierher kam, fand ich sie so billig aber die Zeit ist vorbei. Man muss ja immer davon ausgehen, wo kriege ich Arbeit

Framsidan


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Bugenhagen
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von Bugenhagen »

Ok, danke nochmals für die nützlichen Infos :thumbsup:
Jetzt sehen wir auf jeden Fall klarer. Abgesehen vom Startkapital wäre dann ja auch noch der Umzug zu finanzieren. Wir werden uns auf jeden Fall mit der Sprache befassen und dann kann man weiterschauen wegten Jobsuche.

Schade dass der Bekannte meines Vaters aus Göteborg weggezogen ist und ich nur noch den Namen habe. Kontakte wären ja auf jeden Fall Gold wert beim Thema Auswandern. Wie sieht es in Schweden mit dem Datenschutz aus, wie weit kommt man mit einem Namen bei der Aufenthaltsbestimmung?

Grüße


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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von skaanekille »

Hej, Bugenhagen

Wenn du den Namen hast, dann schau mal unter

http://www.Hitta.se

da müsstest du ihn finden.

Gruss, sk


Gruß, sk
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Bugenhagen
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von Bugenhagen »

skaanekille hat geschrieben:Hej, Bugenhagen

Wenn du den Namen hast, dann schau mal unter

http://www.Hitta.se

da müsstest du ihn finden.

Gruss, sk
Danke, das hab ich gesucht :thumbsup:


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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von Bugenhagen »

Nach Rücksprache ist der verschollene Schwede gefunden, er wohnt in Svenljunga :-party51

Werd ich mir die nächsten Tage mal ein Herz fassen und ihn anrufen, manman 15 Jahre ists her.


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skaanekille
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von skaanekille »

na dann, wünsch dir ein angenehmes Gespräch,

Zeit ist doch relativ

u. alles gute für dein vorhaben

Mvh, sk


Gruß, sk
TochterderStille
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von TochterderStille »

"sobald du in diesem land gemeldet bist, egal ob du arbeit hast oder nicht, bist du krankenversichert"
....
Das stimmt so leider nicht ganz.
Du kannst Dich anmelden im Migrationsverket & Skatteverket, um eine Aufenthaltsgenehmigung/Personnenummer zu erhalten. Erst danach kannst Du Dich mit der Personennummer in der försäkringskassa anmelden. Dort wärest Du jetzt theoretisch versichert.

Variante 1)
Du benötigst jedoch im Migrationsamt einen Nachweis, dass Du Arbeit hast. Dann bist Du ab sofort nach der Anmeldung in der försäkringskassa über Schweden krankenversichert.

Variante 2)
Hast Du keine Arbeit, musst Du Dich als "Person mit genügend finanziellen Mitteln" anmelden, um Personnennummer und Aufenthaltsrecht zu bekommen. Zu den Nachweisen dafür gehört neben genügend Geld (Kontoauszug o.ä.) und der Nachweis einer Krankenversicherung! Diese musst Du also vorher abschliessen und selbst monatlich bezahlen.
Wnn Du später Arbeit hast, kannst Du die geänderten Umstände melden und bist dann über Schweden versichert.

Variante 3)
nach Schweden einreisen, 3 Monate (EU-Aufenthaltsrecht) bleiben und versuchen in der Zeit Arbeit zu finden. Wenn das geklappt hat, greift Variante 1 - Anmeldung mit Arbeit = über Schweden KV-versichert.

Wir haben Var.2 mit Nachweis von genügend finanziellen Mitteln gewählt. Man hat genügend Zeit die Sprache zu vertiefen, sich Arbeit zu suchen usw. Keiner drängt einen zeitlich. Den Nachweis über genügend Mittel haben wir in einer Erklärung an das Migrationsamt erledigt, in dem Kontoauszüge und Lohnnachweise enthalten waren. Wir haben jedoch auch die Variante Trennung - einer baut unsere Existenz in S auf, der andere arbeitet in der alten Heimat, um genügend finanzielle Mittel zu haben. Sicher nicht der einfachste Weg (wg. Trennung), aber doch der beste unserer Meinung nach, um niemandem auf der Tasche liegen zu müssen. Und dies kam beim Migrationsamt sehr gut an.

Zum Thema Sprache meine ich auch - SEHR WICHTIG.
Klar kommt man mit englisch recht weit, da die Jüngeren doch fast alle auch englisch sprechen. Aber eine Grundlage, um nach Schweden auszuwandern und dort zu leen, ist das sicher nicht.
Die Schweden empfangen einen ganz anders, wenn man schwedisch (wenn auch nicht perfekt) spricht. Wäre bei uns in Deutschland ja auch nicht anders...

Gruss & Viel Glück!


dana
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von dana »

Also, wir haben vor drei Jahren Variante 2 gewählt und waren dann automatisch hier
krankenversichert ohne Extrakosten.

Gruß Dana


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Nicki
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Re: Die Weichen stellen...

Beitrag von Nicki »

@TochterderStille
Es stimmt schon das man krankenversichert ist, sobald man in Schweden eine Personnummr hat.

Wir haben nämlich in etwa Variante 1 durch...mein Mann hat eine Anstellung und ich als Ehefrau habe natürlich somit das Recht hier zu leben.
Mein Mann kam sofort in die försäkringskassa, da er ja in Anstellung ist, allerdings hatte er erst ein halbes Jahr Probezeit und somit konnte ich nicht in die
f-kassa, da ich ja kein Einkommen habe, sondern zum SFI gehe und ich nur Anspruch habe selber in die f-kassa zu kommen wenn ich arbeite oder mein Mann einen Arbeitsvertrag vorlegt der länger als ein Jahr geht.
Also war meine Frage natürlich sofort...ICH BIN NICHT KRANKENVERSICHERT???....aber man beruhigte mich sofort bei der f-kassa.
Ich bin hier in Schweden krankenversichert, da man nicht über die f-kassa hier in Schweden krankenversichert ist, sondern über die landstinget und das ist jeder der hier eine Personnummer hat und folkbokföring ist.
Die försäkringskassa ist nur für Krankengeld und Auslandversicherung und sowas zuständig.
Man darf halt nur in der Zeit nicht nach Deutschland...oder zumindest dort nicht krank werden...dann wirds teuer :D


LG
Nicki
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