Schwedenforum

Immer weniger Schweden wollen den Euro. Nach einer jüngsten Umfrage sprechen sich knapp zwei Drittel der Befragten gegen die Einführung der europäischen Währung aus. Knapp ein Viertel ist laut einer Umfrage des Statistischen Zentralamtsdem Euro gegenüber positiv eingestellt. Auch die Zahl der EU-Befürworter ist rückläufig. Lediglich 52 Prozent befürworten die schwedische EU-Mitgliedschaft. Der Anteil der EU-Gegner liegt bei 21 Prozent.

(Quelle: Radio Schweden)

recht haben die Schweden, sollen den dreck verneinen !!
repekt vor denen , die Eier in der Hose haben und NEIN sagen
Gratulation

Hej, hej

Natürlich, es hat alles seine Vor- und Nachteile. Es heißt genau abwägen und dann urteilen. Und selbst dann kann das Urteil in einem Jahr auf dieselbe Sache bezogen, ganz anders ausfallen als heute.
Also immer langsam mit den Pferden....

Gruß
Wuschi

Vermutlich entwickelt sich die Beliebtheit des Euro parallel zu seinem Kurs, das kann ich jedenfalls gut verstehen... In der letzten Rezession ging zuerst die schwedische Krone ziemlich schnell nach unten, und zur Europawahl hingen dann Plakate "Ja zum Euro". Inzwischen ist es ja wieder umgekehrt.
Für international arbeitende Firmen hat eine einheitliche Währung jedenfalls deutliche Vorteile. Und ein gemeinsamer Wirtschaftsraum erst recht!

Zur Zeit wäre es für jeden Staat mit geordneten Finanzen tödlich, dem Euro beizutreten. Schweden hat knapp 40% des BIP als Staatsschulden, Griechenland über 120%. So "gering" verschuldet wie Schweden ist kaum ein Staat im Euroraum. Wenn sie jetzt beiträten, wären sie der Zahlmeister par excellence.

Und da sich der Euro auch nicht mehr verbessern wird, kann man die Rückkehr der Eurostaaten zu ihren traditionellen Währungen oder zu einem kleineren Zusammenschluss gleichstarker Volkswirtschaften gelassen abwarten.

Man darf bei der Diskussion eines nicht vergessen: die Währungssysteme der westlichen Welt sind auf Verschuldung angelegt. Kein Geld ohne Schulden - und keine Schulden ohne Zinsen, die die Verschuldung weiter in die Höhe treiben. Was wir mit dem Euro erleben - und die USA mit dem Dollar - ist kein Betriebsunfall oder schlechtes Management, sondern der sich aus der Konstruktion heraus ergebende Normalfall, der zu erwarten ist. Die Lage spitzt sich logischerweise immer mehr zu, da Zins und Zinseszins kein lineares, sondern exponentielles Wachstum sind, das ganz natürlich zum Kollaps führen muss. Bisher haben nur alle gehofft, dass sie es nicht mehr erleben. Diese Hoffnung kann heute aber nur noch haben, wer das Rentenalter schon deutlich überschritten hat.

Ein sehr sehenswerter Beitrag gestern in PlusMinus (ARD) zum Thema Staatsanleihen und Geldwesen. Endlich auch einmal etwas Hintergrundwissen in einem namhaften Magazin. Die Schwedenflagge kommt auch einmal vor

Hier der Link zur Mediathek:

http://mediathek.daserste.de/sendungen_ ... ?type=null

Eigentlich muss man gar nicht mehr über den Euro in Schweden diskutieren, da mittlerweile alle Parteien sagen, dass es vor 2018 mit Sicherheit zu keiner neuen Volksbefragung kommt, die für die Einführung des Euro nötig ist. Mit viel Glück, und falls sich der Euro innerhalb der Zeit stabilisieren sollte und nicht noch mehrere Pleiten hinzukommen, so kann man also in zehn Jahren wieder über die Einführung des Euro in Schweden reden, völlig unabhängig davon, ob das für Schweden interessant sein kann oder nicht.

Sehr clever. 2018 wird es den Euro in der heutigen Form nicht mehr geben. Dann kann Schweden in Ruhe überlegen, ob es sich einem "Nord-Euro" anschließen will, wenn nicht sogar alle Mitgliedsstaaten auf ihre alte Währung zurückgehen.

Die Liberalen fordern ein Mehr an gemeinsamer Finanzpolitik innerhalb Europas und kritisieren, dass die Sozialdemokraten einen Beitritt zum Euro auf längere Sicht ausschließen. In einem Diskussionsbeitrag in der Tageszeitung Svenska Dagbladet mahnen vier Topvertreter der Liberalen um den Vize-Ministerpräsidenten Jan Björklund, eine Abkehr vom Euro sei falsch. Die gemeinsame Währung sei wesentlicher Bestandteil der Zusammenarbeit in Europa und helfe, den Herausforderungen der Globalisierung zu begegnen. Die Schuldenkrise habe gezeigt, dass nun straffere Regeln und harte Sanktionen nötig seien. Teil einer finanzpolitisch gestärkten Währungsunion zu werden, sei dann für Schweden nur natürlich und notwendig, denn außerhalb würde man Einfluss verlieren. Ein erster Schritt könne laut den Liberalen ein Beitritt Schwedens zum Euro-Plus-Pakt sein.

(Quelle: Radio Schweden)