Bewerbungen aus Deutschland, werden die überhaupt gelesen?

[ollewa]

Hallo,
ich muß hier mal kurz meinen Frust loswerden.
Ich bewerbe mich nun seit ca 3 Jahren immer wieder in Schweden, ich bin Heilerziehungspfleger, CV und persönlicher Brief sind natürlich auf schwedisch verfasst, und per mail kann ich gut auf schwedisch kommunizieren.
Ich habe ca. 120 Bewerbungen als Omsorgsassistent und auch als personlig Assistent geschrieben, in dem Bereich gibt es bei der arbetsformedlingen immer zwischen 600 und 900 offene Stellen, maximal 50% werden beantwortet.
Die Antworten sind immer freundlich aber es sind halt Absagen, wir haben uns auch an Wohnheime und Kommunen gewannt, aber immer wenn es dann ernst wurde, sind die verantworlichen abgesprungen.
Bei meiner Frau ist es das selbe Lied, Sie ist Sozialpädagogin.
Da ich auch noch eine Ausbildung als Straßenwärter habe, habe ich mich auch in anderen Bereichen beworben, keine Chance.
Hab ich von Deutschland aus überhaupt eine Chance oder nur wenn ich einer der besonder gefragten Berufsgruppen angehöre?


Olli

[vinbergssnäcka]

Ich tippe darauf, das es daran liegt, das ihe Euch aus Deutschland aus bewerbt. In Schweden würde ich eventuell anrufen und selber mal vorbeigehen. Ausserdem hat man in Schweden immer Referenzen.....ihr müsst eure Strategie ändern...

[Dalsländer]

richtig....
ab nach Schweden und vor Ort tätig werden !

Wem sagt man wohl am ehesten ab ? Dem den man nicht kennt und der dann noch aus dem Ausland schreibt.
Ist in Deutschland nicht anders.

Also ran..... und viel Erfolg

[ollewa]

Wir sind eine 5 köpfige Familie, mal ebenso ab nach Schweden ist da nicht drin !
Also für längere Zeit meine ich, denkt ihr es wäre möglich so was in einem Urlaub zu erledigen?
Olli

[vinbergssnäcka]

Das mit dem Urlaub wäre dann wohl die einzige Möglichkeit für Euch...aber nicht im Sommerurlaub! da habt ihr kaum eine Chance jemanden anzutreffen.

Natürlich ist so eine 5 köpfige Familie auch so ein handicap. Viele werden sich fragen, ob ihr wirklich umziehen wollt, mit der ganzen Familie und auch weiter, wie ihr das alles schaffen wollt, neue Sprache, neues Land, Kinder in die Schule oder Kindergarten und dann braucht ihr beiden einen Jobb, reicht sicher nicht mit dem Gehalt von einem. Darauf solltet ihr gute und plausible Antworten finden. In Schweden zählt nicht nur, Ausbildung und Zeugnisse, sondern auch, wie geht es dem Mitarbeiter dabei...und passt er ins Team...

[Speedy]

aber vergesst nicht die Reverenzen. Könnte man evtl. mit denen in D ueblichen Zeugnissen vergleichen. Falls ihr die Möglichkeit habt die uebersetzen zu lassen und dann von Eurer Stadtbehörde mit dem Siegel abstempeln. Ganz ganz wichtig. Die wollen immer hören wie Dein Arbeitgeber mit Dir zufrieden war, etc.

Gruss Speedy

[Frauke]

Ja, wie schon erwähnt, läuft das ja in Deutschland nicht anders - wenn man mit dem Zeitaufwand rechnet, den der Umzug einer fünfköpfigen Familie aus dem Ausland mit sich bringt, und noch dazu allen Formalitäten, die dauern können, wenn Ihr noch nicht einmal eine personnummer habt, dann ist das abschreckend für so ziemlich jeden Arbeitgeber. Wer vor Ort oder zumindest in der Umgebung wohnt und sich einfach kurz persönlich vorstellen kann, hat einen klaren Vorteil. UND: Ihr müsst schon in eurem Anschreiben und cv überzeugend belegen, dass Ihr (hoffentlich!) schwedisch beherrscht. Also schreibt, wo und wie lange Ihr schwedisch gelernt habt, am besten mit europäischen Referenzrahmen (z.B. B2-Niveau).

Wohin wollt Ihr denn ziehen, ist wohl die grosse Frage? Wenn Stockholm das Ziel ist, habt Ihr beruflich gesehen natürlich viel mehr Konkurrenz als in Norrlands Inland, wo euch die landsting evtl. sogar noch mit Schwedischkursen und Anträgen helfen, weil dort in der Pflegebranche dringend Personal gebraucht wird. Falls Ihr Hilfe mit den Bewerbungen braucht, schickt eine PM! Viel Glück weiterhin!

[Gislaveds Tjej]

Bei meiner Frau ist es das selbe Lied, Sie ist Sozialpädagogin.

Die Schweden sind (wie damals die Deutschen) einiges am Umwälzen aufgrund von Pisa Deine Frau wird es nicht sehr einfach haben, da ausserhalb reinzukommen. Selbst wenn man bereits in Schweden ist, ist es schwer. Man sucht zwar händeringend Personal, aber gleichzeitig werden Leute entlassen, die keine Berechtigung (behörighet) haben. Ohne Personnummer und entsprechender behörighet muss man hier auf das ganz große Glück hoffen, denn schließlich ist auch hier ein polizeiliches Führungszeugnis einzureichen. Ich konnte erst meinen Antrag auf Berufszulassung nach meinem Sprachlehrgang auf Komvux im Dezember 2014 einreichen, denn Schwedisch 3 ist ein Muss. Seither Schweigen im Walde, denn das Schulwerk braucht mind. ein halbes Jahr dafür. In den meisten Fällen jedoch viel länger.

Ich rechne allerdings mit einer Absage, da der Beruf Erzieher keine Uniausbildung in Deutschland ist wie in Schweden, wobei es die selben Inhalte sind. Ich werde aber erst dann weiterschauen, wenn es soweit sein sollte, ob ich zur Weiterbildung muss. Bis dahin werde ich als nicht zugelassene Erzieher (was auch nur über ein großes Kontaktenetz möglich war, welches ich mir hier aufbauen konnte) weiterhin arbeiten und auf ein Arbeitszeugnis hoffen, welches ich sodann nachreichen werde. Das soll auch hilfreich sein.

Mit diesem Hintergrund stelle ich mir das auch nicht einfacher in deinem Bereich vor. Gerade der soziale Bereich wird sehr überkritisch behandelt.

Ich drücke euch jedoch die Daumen!

[Julianson]

also bei mir lag es an der Personnummer. was sehr nervig war, weil ohne job kein ps und ohne ps kein job. Die haben es auch nicht verstanden das man die ps bekommt wenn man den job hat. naja und man sollte persönlich und hier sein, sonst wird das nix. Man muss immer daran denken das es mehrere sind die hier ohne job sind, genau wir in deutschland. aber immer kopf hoch wird schon