Unterwegs mit dem Faltboot

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Raschkralle
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Unterwegs mit dem Faltboot

Beitrag von Raschkralle »

Gibt es unter Euch Faltboot-Besitzer?
Falls ja, wird Euch bestimmt eine Beschreibung der Touren interessieren, die ich mit meiner Frau im Lauf der Jahre in Schweden unternommen habe.

Warum ein Faltboot, wenn es doch fast überall Kanus und Kajaks zu mieten gibt?

Nun, zuerst einmal ist so ein Kajak zwar schnell, stabil und wendig, aber es ist winzig. Ausrüstung könnt ihr kaum mitnehmen, was die Tour über die Maßen spartanisch gestaltet. Außerdem kippt es leicht.

Ein Alukanu ist ein Lasttier mit wenig Tiefgang, leicht, schnell und stabil.
Nachteil: Versucht das Ding einmal bei Gegen- oder Seitenwind gerade vorwärts zu steuern, geschweige denn bei hohem Wellengang. Da werdet Ihr Euer blaues Wunder erleben. Außerdem seid Ihr ein einem Kanu dem Wind und dem Regen voll ausgesetzt.

Wir sind mit einem Klepperboot Aerius XXL mit vier Luftschläuchen unterwegs, also einem extra langen und schwer beladbaren Modell, einfach deshalb, weil man damit genug Ausrüstung zum bequemen Campen mitnehmen kann.
Es ist schneller als jedes Kanu und liegt unvergleichlich stabiler auf dem Wasser sogar bei hohen Seitenwellen. Es ist noch dazu unsinkbar, selbst wenn es randvoll mit Wasser wäre.

Für den Anfang eine Auflistung empfehlenswerter Ausrüstung, am besten in wasserdichten Tonnen oder Taschen verstaut:

1.) Zweimann-Zelt und eine Kunststoffplane als Unterlage, da man manchmal keinen idealen Platz auf den Inseln oder am Ufer findet und notfalls auch im niederen Dickicht eine Nacht verbringen muss.
2.) Aufblasbare Schlafmatten und Schlafsäcke.
3.) Ein Tarp. Das nimmt kaum Platz weg, ist aber sehr praktisch, weil man bei starkem Regen das Zelt darunter aufstellen und auch wieder abbauen kann. Es gibt nämlich nur wenig Schlimmeres als abends ein nasses Zelt aufzustellen und dann die Nacht darin zu verbringen.
4.) Gaskocher samt Geschirr und Besteck. (Feuerzeug bloß nicht vergessen!)
5.) Kleidung und Lebensmittel
6.) Die passende Spritzdecke fürs Boot ist bei Regenwetter mindestens so wichtig wie das Zelt. Wenn Ihr dann noch eine gute Regenjacke besitzt, könnt ihr den ganzen Tag lang auch bei strömendem Regen die Fahrt genießen.
7.) Mindestens zwei einige Meter lange Leinen für das Boot und zwei weiche Kunststoff-Unterlagekissen, um das Boot sicher am Ufer zu lagern.
(Man kann ein Faltboot nicht einfach wie ein Alukanu über Felsen oder Kies schleifen. Der Gummiboden kriegt sonst tiefe Abschürfungen ab und so eine Bootshaut ist empfindlich teuer. Dadurch hat man nur zwei Möglichkeiten. Man kann das Boot entladen, ans Ufer heben und dann eben auf einer geeigneten Unterlage lagern oder man lagert es direkt im Wasser, eben an einer Leine am Ufer befestigt und einer zweiten Leine am Heck. Ich habe mir dazu einen kleinen Anker gekauft. Eine lohnende Investition.)
8.) Trinkwasser.
Ihr könnt das Seewasser mit einer Keramikpumpe filtern, (was recht mühsam sein kann) oder einen faltbaren Wasserkanister mitführen, wenn Ihr Bequemlichkeit vorzieht. Spart im letzteren Fall nicht mit der Menge, wenn ihr einige Tage unterwegs sein wollt. Sehr selten findet man auf offiziellen Rastplätzen auch Trinkwasser.
9.) Müllsäcke und ein Spaten! (Wenig ist widerlicher und trauriger als eine vollgeschissene, vermüllte Insel, die ansonsten ein Paradies wäre. Also bitte den Müll mitnehmen und das Gaggi samt Papier sauber vergraben!)
10.) Ein Kompass und eine Karte des Sees oder des Schärengebietes. Die meisten für Bootfahrer lohnenswerten Gewässer Schwedens sind groß, oft ein Labyrinth von Inseln und verirrt hat man sich rasch, wenn man nicht aufpasst.
Auf unserer ersten Tour in dalsland sind wir doch glatt einmal irrtümlich in Norwegen gelandet. :bowler:
Karten erhält man meist bei der Tourist-Info des jeweiligen Gebietes oder bei einem Kanotcenter, seltener an der Rezeption eines nahegelegenen Campingplatzes.
11.) Zumindest in Dalsland, Smaland und Schonen werden gelegentlich Gebühren für offizielle Rastplätze erhoben, wenn man dort übernachtet. Man bezahlt in Form von Kanuscheinen, die man in der Touristinfo oder im Kanotcenter kauft und dann in einen Kasten am Rastplatz einwirft. Erkundigt Euch bitte vor der Tour.

So, das wäre es für den Anfang. Ich gebe bald die einzelnen Touren mit Beschreibung der Seen ein.
Vielleicht kann ja jemand etwas damit anfangen.
Bis bald!


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hardy_rlp
Beiträge: 2
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Re: Unterwegs mit dem Faltboot

Beitrag von hardy_rlp »

Raschkralle hat geschrieben:Gibt es unter Euch Faltboot-Besitzer?
.... Ich gebe bald die einzelnen Touren mit Beschreibung der Seen ein.
Hallo,

wir besitzen auch ein Faltboot, wohnen in Nordschweden und sind gespannt, welche Touren ihr hier gemacht habt. Hier haben wir bisher nur Tagestouren gemacht, waren aber schon wochenlang in Kanada unterwegs.

VG Hartmut


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