Extrem geringe Luftfeuchtigkeit im Holzhaus

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grizzy2001
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Extrem geringe Luftfeuchtigkeit im Holzhaus

Beitrag von grizzy2001 »

Hej

Kennt jemand die Situation: Wir haben seit Mai in Dalarna ein Schwedenhaus (Holzhaus). Wir schaffen es einfach nicht, mehr Luftfeuchtigkeit reinzubekommen. Im Winter waren wir bei unter 30% und das, obwohl wir wir sämtliche Tipps befolgt haben: Stosslüften, Wäsche aufhängen, Tür beim Duschen in Richtung Wohnzimmer offen gelassen etc.
Mit einem Luftbefeuchter kommen wir an die 35-40% aber nur für sehr kurze Zeit. Auch jetzt, wo wir nicht da sind, sehen wir dass die Luftfeuchtigkeit wieder auf unter 30% gefallen ist. Wir machen uns vor allem Sorgen, weil dadurch die Holzschränke Sprünge bekommen haben, das Holz arbeitet sehr :-)

Habt Ihr eine Idee, was wir noch machen können. Zum Beispiel:
Gibt es eine bauliche Massnahme, die vornehmen sollten?

Kleine Sidenote: Wir haben seit November eine Luftwärmepumpe im Einsatz.

Vielen Dank vorab für Tipps & Anregungen. Komm gut durch den Winter ;-)
Christian


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annie
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Re: Extrem geringe Luftfeuchtigkeit im Holzhaus

Beitrag von annie »

Moin,

das die Luft gegenüber einem Steinhaus trocken ist, haben wir alle Jahre gespürt und mit wassergefüllten Gefäßen gegengesteuert. Wie trocken die Luft ist, kam erst durch eine Wetterstation ans Licht. Zwischen 25 und 40% liegt sie im Schnitt. Ich habe angefangen, von innen nachzuisolieren und nehme Fermacell als Wandmaterial. Fermacell soll auch feuchtigkeitsregulierend wirken. Desweiteren werde ich den Schornsteinstock aufdoppeln und als Füllschicht Lehm nehmen. Lehm reguliert bekanntlich auch die Raumluftfeuchte. Das ist alles ein ziemlicher Aufwand, ich habe aber massig Zeit und Lust dazu.
Mehr fällt mir dazu nicht ein, vieleicht hat einer hier bessere Ideen.

Gruss
Andreas


Wernersvensk
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Re: Extrem geringe Luftfeuchtigkeit im Holzhaus

Beitrag von Wernersvensk »

Hej Christian,
wir leben schon länger mit der trocknen Luft im Winter ,Probleme machen nur die Vollholzmöbel die trocknen und reißen ,aber ich habe lieber den einen oder anderen Riß als das mir meine Möbel verschimmeln.
Nach dem Einbau neuer Fenster ist es eigentlich noch trockner geworden ,vorher hatten wier die guten schwedischen Doppelfenster ,die hatten immer natürliche Ventilation nun mit den Neuen müssen wir öffters Lüften.
Ansonsten bleibt nur der Einbau einer Ventilation .
Mvh Werner


grizzy2001
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Re: Extrem geringe Luftfeuchtigkeit im Holzhaus

Beitrag von grizzy2001 »

Vielen Dank für Eure Antworten.
Dann bleiben wirklich keine grossen Optionen. Ich kann es mir immer noch nicht erklären, warum es so unfassbar trocken ist. Wir versuchen mal noch dennTrick mit dennBadewannen in der Wohnung. Und sonst müssen wir einfach damit leben.

Danke!


MoRüBe
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Re: Extrem geringe Luftfeuchtigkeit im Holzhaus

Beitrag von MoRüBe »

das nennt sich Physik :D

Kalte Luft hat - bezogen auf Vol% weniger "Wasser" als warme (besser gesagt bindet kalte Luft weniger Feuchtigkeit als warme). Da Dalarna ja nu nicht gerade zu den wärmeren Ecken gehört ist das die Hauptursache. Stoßlüften im Winter ist zwar kontraproduktiv, was die Feuchtigkeit anbelangt, andererseits ist auch ein Luftaustausch notwendig, sofern der nicht durch natürliche Infiltration (undichte Fenster usw.) erfolgt.

Die Split-Anlage tut dann ihr übriges dazu.

Unterm Strich, wie bereits gesagt, lieber trocken als Wasserschloss.


Konstantin
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Re: Extrem geringe Luftfeuchtigkeit im Holzhaus

Beitrag von Konstantin »

Die einzige bauliche Maßnahme, die dir hier weiterhelfen wird ist dein Haus luftdicht zu bekommen.
Wie MoRüBe bereits geschrieben hat, ist in kalter Luft deutlich weniger Wasser als in warmer. Wenn du jetzt kalte Luft ins Haus holst und dort aufwärmst, sinkt die Luftfeuchtigkeit noch weiter. Vor allem heizen mit Holzöfen führt dazu, da hohe Mengen an kalter Luft (wenig Wasser) hereingezogen und durch den Kamin wieder rausgepustet werden. Durch eine winddichte Ebene außen und eine Diffusionssperre innen an der Außenwand, sowie dichte Fenster, Türen und Dach kannst du das einigermaßen verhindern - zudem eine direkte Frischluftversorgung des Kamins.
Dann wiederum musst du aufpassen, nicht zu viel Feuchtigkeit und somit Pilz- und Schädlingsbefall ins Holz zu bekommen, im Zweifel ists für die Bausubstanz (Blockhaus) besser trocken als feucht - über 60% Rel Luftfeuchtigkeit wirds bei Holz immer sketchy, so zumindest mein ich mich an die Worte meines Profs vor langer Zeit zu erinnern ;)

Zu den obigen Maßnahmen mit Lehm:
Grundsätzlich stimmt, dass Lehm extrem hohe Sorptionsfähigkeit besitzt und somit maßgeblich das Raumklima stabilisiert, allerdings hilft er nicht Feuchtigkeit ins Haus oder aus dem Haus heraus zu bekommen sondern "glättet" der Verlauf. Außer du verputzt im Winter deine Wände, habe bspw. ca 15m² im Dezember mit Wandheizung Lehmverputzt und somit die Luftfeuchtigkeit für ca 3 Wochen auf 45% bekommen - allerdings nur, weil das "Anmachwasser" des Lehms verdunstete... ;) Ansonsten ist Lehm ein großartiges Bauprodukt (bin wissenschaftlich im Lehmbau tätig ;)).

VLG
KNH


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