Auswanderungsgründe

norris
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Auswanderungsgründe

Beitrag von norris »

Hej,

ich bin mittlerweile seit fast einem Jahr hier in Schweden. So langsam ist es Zeit das erste Jahr Revue passieren zu lassen. Frei nach dem Motto, ob sich denn alles so entwickelt hat, wie ich es mir vorgestellt habe.

Ich muß für mich allerdings sagen, daß der Neubeginn noch nicht abgeschlossen ist. Und ich mir daher noch garkein solches Urteil machen kann.

Meine Auswanderungsgründe damals waren, daß Schweden mein absolutes Traumland ist, ich hier nicht so die Hektik habe, sondern die Ruhe und ich meinen Kindern etwas Besseres bieten möchte.

Teilweise ist alles so eingetreten, teilweise muß ich daran noch arbeiten.

Wie ist es bei Euch? Was waren Eure Gründe für die Auswanderung bzw. sind Eure Gründe für eine bevorstehende Auswanderung? Haben sich Eure Erwartungen erfüllt oder eher nicht?


med vänliga hälsningar

norris
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Thrudvangar
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Beitrag von Thrudvangar »

Hej

welche Dinge sind denn bei dir mittlerweile eingetreten,und welche nicht?
Haben sich die Kinder gut eingelebt,bringt die Arbeit Spaß,neue Freunde gefunden? etc.
Würde mich brennend interessieren,was du nach einem Jahr für ein Fazit ziehst!
Also,lass mal was hören :-)

Björn


Wolfgang B.
Beiträge: 154
Registriert: 13. August 2006 17:50
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Beitrag von Wolfgang B. »

Hej,Norris!
Das ist immer wieder ein schwieriges Thema,da sich häufig auch
lebensferne Bevölkerungsschichten hier zu Wort melden,die aus verschiedenen Gruenden eine sehr bequeme Exisistens haben,aber nicht
die geringste Ahnung was Leben in D. bedeuten kann.
Fuer mich hat sich hier in Schweden (bin jetzt knapp 3 Jahre hier ) vieles
verbessert.
Mein Einkommen hat sich mehr als verdoppelt (bin gewerblicher Arbeitnehmer),die Abgaben fast halbiert und das bei halber Arbeitsleistung
wie in D.
Die Bevölkerung steht hier bei weitem nicht unter so einem Druck wie
in D. so das das Zusammenleben und-arbeiten deutlich angenehmer ist.
Auch der Umstand das die Einkommen nicht so extrem unterschiedlich sind
wie in D. trägt zur grösseren Harmonie bei.
Ich habe nur sehr wenig Interresse an gesellschaftlichen Umgang und möchte in erster Linie meine Ruhe haben,wo bei mir die schwedische Mentalität sehr entgegen kommt.
Schon mittelfristig ist bedingt durch eine äusserst fragwuerdige Einwanderungspolitik das wirtschaftliche Wohlergehen hier sehr gefährdet
und ich fange schon an mich nach Norge zu orientieren.

so long


Wer Rechtschreibfehler findet darf diese behalten.
Sie dienen der allgemeinen Erheiterung.
norris
Beiträge: 48
Registriert: 14. Oktober 2008 09:23
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Beitrag von norris »

Also bei mir ist vieles so eingetreten, wie ich es mir vorgestellt habe und auch wollte. Meine Kinder haben sich gut eingelebt. Die ersten Freundschaften und Kontakte sind da. Die Ruhe haben wir hier ebenfalls vorgefunden. Das Einzige woran es jetzt fehlt, ist eine Arbeit für mich. Bis vor einem Monat war ich ja noch in der föräldrarledighet. Dadurch kann ich auch erst ab Januar meinen Schwedischkurs machen, der mir dann einige weitere Türen öffnet. Was ich nur ärgerlich fand ist, daß ich diesen Kurs nicht schon dieses Jahr anfangen konnte, da ich keine Dagmamma gefunden habe, welche Kinder betreut, die noch nicht ganz ein Jahr alt sind. Ansonsten wäre alles nahtlos ineinander übergegangen. Ich hänge meinem Plan sozusagen etwas hinterher. Aber alles Andere ist so eingetreten und ich bin auch ganz glücklich darüber. Bereut habe ich unsere Auswanderung bis jetzt noch nicht.


med vänliga hälsningar

norris
sysco
Beiträge: 192
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Beitrag von sysco »

Wolfgang B. hat geschrieben:Die Bevölkerung steht hier bei weitem nicht unter so einem Druck wie in D. so das das Zusammenleben und-arbeiten deutlich angenehmer ist. Auch der Umstand das die Einkommen nicht so extrem unterschiedlich sind wie in D. trägt zur grösseren Harmonie bei.
Diese Tatsache sollte man gar nicht so unterschätzen. Das macht das Leben, ich würde sagen objektiv, angenehmer.
Wolfgang B. hat geschrieben:Ich habe nur sehr wenig Interresse an gesellschaftlichen Umgang und möchte in erster Linie meine Ruhe haben,wo bei mir die schwedische Mentalität sehr entgegen kommt.
Jepp, man wird nicht dauernd "angesprungen", man hat eben seine Ruhe, ohne sich dafür einsetzen zu müssen.
Wolfgang B. hat geschrieben:Schon mittelfristig ist bedingt durch eine äusserst fragwuerdige Einwanderungspolitik das wirtschaftliche Wohlergehen hier sehr gefährdet und ich fange schon an mich nach Norge zu orientieren.
Kannst du das näher erläutern ?


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Thrudvangar
Beiträge: 34
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Beitrag von Thrudvangar »

Das ist ja echt blöd mit dem Schwedisch-Kurs!
Als was suchst du denn Arbeit?Stehen die Chancen in eurer Region einen Job zu finden denn gut,oder wird das ne schwere Geburt werden?


hansbaer
Beiträge: 892
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Beitrag von hansbaer »

Ich riskiere mal, hier den Buhmann zu spielen, und falle in die allgemeine Schwärmerei etwas ein.

Zunächst einmal: "Auswandern" ist ein ganz schwieriger Begriff. Für mich hat er etwas von den Auswanderern des 19. Jahrhunderts, die in ein Schiff nach New York stiegen und nie wieder zurückkehrten. Heute nach Schweden zu gehen, ist mehr ein Umzug als eine Auswanderung, schon weil er nie so endgültig sein kann wie vor 100 Jahren.

Es ist natürlich erfreulich, dass ihr mit dem Umzug nach Schweden zufrieden seid. Doch warne ich vor allem diejenigen, die nach Schweden kommen möchten, davor, zu erwarten, hier würden Milch und Honig fließen. Das durch und durch gute Image von Schweden erzeugt oft eine sehr verzerrte Sicht auf das Land.

Ich würde beispielsweise die gesunkene Abgabenlast nicht als typisch bezeichnen. Klar habe ich auf Steuerklasse 1 früher auch mehr Einkommenssteuern und Abgaben gezahlt als jetzt hier in Schweden. Ich bezweifle jedoch stark, dass das bei den anderen Steuerklassen auch zutreffen würde. Um die 30% Einkommenssteuern und eine Mehrwertsteuer von 25% sind schon eine ganze Menge.
Auch die Einkommenssteigerung würde ich nicht so hoch veranschlagen. Das schwedische Modell ist klar darauf ausgelegt, dass es im Haushalt zwei Vollverdiener gibt. Zwar gibt es keinen richtigen Niedriglohnsektor, aber dafür geht es nicht übermäßig hoch hinaus. Gerade gut qualifizierte Leute sind oft überrascht, wie wenig höher ihre Gehaltserwartungen in Schweden wären.

Und dass es in der schwedischen Gesellschaft herzlicher oder so zugehen würde, kann man mit Sicherheit auch nicht verallgemeinern. Hier brennen auch mal Autos und es werden Leute auf der Straße totgeschlagen. Zuviel Idyll und Herzlichkeit sollte man also auch nicht erwarten.

Das nur als ein paar Schlaglichter. Natürlich ist das Thema viel zu weit, als dass man es auf ein paar Absätze herunterbrechen könnte.
Wolfgang B. hat geschrieben: Schon mittelfristig ist bedingt durch eine äusserst fragwuerdige Einwanderungspolitik das wirtschaftliche Wohlergehen hier sehr gefährdet
und ich fange schon an mich nach Norge zu orientieren.
Was meinst du denn damit?


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Thrudvangar
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Beitrag von Thrudvangar »

Ich denke mal,das inzwischen wohl jeder gemerkt hat,das in Schweden auch nicht alles Gold ist was glänzt.Ich habe die paar Monate,die ich in Schweden war,sehr nette Erfahrungen mit den Menschen dort gemacht....musste mich erstmal daran gewöhnen,wildfremde Leute zu grüßen-die einem selbst aus dem fahrenden Auto heraus zugewunken haben-das ist etwas,was ich aus Deutschland überhaupt nicht kannte.Allerdings kann man sowas auch nicht verallgemeinern,da es in Großstädten wahrscheinlich auch nicht anders ist,als in Deutschland.Trotzdem ist es landschaftlich einfach genial in Schweden,und das wird wohl mitunter auch der häufigste Grund für einen "Umzug" nach Schweden sein!


sysco
Beiträge: 192
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Beitrag von sysco »

Es gibt Gegenden, in denen man nicht mal beachtet wird und andere, wo man herzlich aufgenommer wird.
Die Schwärmerei über mehr Lohn/Gehalt bei weniger Stress, behaupte ich jetzt mal, kommt von den Leuten, die in Deutschland einen deutlich unterbezahlten Job hatten und das bei gleichem Arbeitsaufwand, wie für einen normalen Job. Typischerweise also Halbtagsstellen und ähnliches. Das sind dann die sog. Erfolgsgeschichten, aber ohne die Details zu wissen, denkt jeder, Schweden ist nur toll. Studium bzw. hohe Bildung rentiert sich hier nicht, da die Gehälter, wie hansbaer schon geschrieben hat, nach oben begrenzt sind (bis auf einige Bankenchefs).
In den schwedischen Wortschatz wird inzwischen das Wort "Büllerbü-Syndrom" aufgenommen, also jenes Wort, das die heile Welt repräsentiert, das die Deutschen gerne mit Schweden verbinden - und in Wirklichkeit nicht mal die Schweden kennen.


kallerö
Beiträge: 102
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Beitrag von kallerö »

Hej,
also zuerst mal hansbaer, deine guten Informativen und voll der Realität entsprechenden Beiträge schätze ich sehr, du bist eine echte Bereicherung in diesem Forum.
Genug der Lobhuderlei,obwohl ich finde, das musste mal gesagt sein.
Dennoch nervt mich manchmal diese Blauäugigkeit mit der Leute, die dieses schöne Land nur aus dem Urlaub kennen als das Nonplusultra betrachten.
Ich weise nur auf den Schlaraffenlandthread hin, der leider mit Grundsatzdiskussionen ueber DDR-BRD, ein Brotbackrezept und Fahrmöglichkeiten fuer Behinderte aus der eigentlichen Thematik arg rausgeschossen ist.
Wie dort schon gesagt,es gibt in beiden Ländern Gutes und Schlechtes, und es hält sich auch in beiden etwa die Waage.
Uebrigens, dass sich in Städten wie Hamburg oder Berlin die Leute auf der Strasse nicht gruessen ist ja wohl verständlich, aber geh z.B. doch mal nach Friesland, da wirst du auch von

:D :lol: Wildfremden freundlich gegruesst oder angelächelt.
Hat wahrscheinlich was mit der nicht vorhandenen Menschenmasse zu tun. Ist also nicht unbedingt ein Zeichen dafuer, dass die Schweden freudlicher sind als die Deutschen.
In Stockholm gruesst dich bestimmt kein Fremder auf der Strasse, ausser du lächelst ihn auch an.


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Aelve
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Beitrag von Aelve »

Hallo,

Schweden ist mit Sicherheit nicht das Idealland für alle Leute. Einer sagt, einmal Schweden hat mir genügt und der andere sagt, hier ist genau das Land, was auf mich zugeschnitten ist. Das auch in einem Land, welches viele Vorteile bietet, nicht alles optimal ist, ist für mich selbstverständlich. Man muß schon alles zusammen betrachten. Trotzdem stimme ich mit Wolfgang B. überein, dass die soziale Ausgeglichenheit und die freundliche Zurückhaltung der Schweden für mich sehr viel bedeuten. Dass es außerdem ruhiger, gemütlicher und gerechter zugeht, ist für mich auch ein großes Plus.
Wer jedoch andere Prioritäten setzt, wer viel Rummel haben will, eine steile Karriere anstrebt und meint, dass in Schweden einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, der ist vielleicht in einem anderen Land besser aufgehoben.
Jeder wird sich nach seinen Wünschen und Vorstellungen ein Land aussuchen, welches ihm liegt. Und enttäuscht wird natürlich derjenige sein, der merkt, dass auch im schönen Land Schweden niemals alle Probleme aus der Welt sind, sonder dass man auch dort für seinen Lebenstraum Anstrengungen unternehmen muß.

Grüße Aelve


So arbeiten, als könnte man ewig leben. So leben, als müsste man täglich sterben.
sysco
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Registriert: 5. September 2007 10:07

Beitrag von sysco »

Die Schweden kämpfen sehr oft mit Problemen wie Alkoholsucht und Einsamkeit - das ein Kommentar einer Schwedin zum Büllerbü-Bild der Deutschen über Schweden.

@Aelve: Genau. Die einen sagen, die Mentalität (zurückhaltend) ist genau das richtige für mich, für andere, die es z.B. stressiger mögen, kommen hier nicht klar.
Schweden sind zwar nicht unfreundlich bzw. helfen gerne, aber grundsätzlich geht man davon aus, der jeder für sich selbst klarkommt und sein Ding macht. Es wird nicht erwartet, daß einem geholfen wird.

Eine Pauschalantwort gibt es nicht, weil jeder Mensch anders ist und andere Vorstellungen von allem hat.

Man kann aus vielen Erlebnissberichten anderer zwar schon etwas ableiten, aber erfahren muss man es trotzdem selber.


norris
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Beitrag von norris »

Natürlich ist eine Auswanderung kein Zuckerschlecken. Unsere Auswanderung ging auch nicht ohne Zwischenfälle ab. Wir saßen auch manchmal hier und haben gegrübelt, wie es weitergehen soll. Da gab es schon einige Probleme, weil man eben auch nicht alles voraussehen kann. Einiges muß man wahrscheinlich auch erst am eigenen Leib erfahren.

Da ich selber ursprünlich aus dem Norden Deutschlands komme, ist das mit der schwedischen Mentalität kein Problem für mich. Da gibt es wohl einige Ähnlichkeiten mit der norddeutschen Mentalität.

Und ich schwärme auch nicht nur über Schweden. Es gibt hier natürlich Dinge, die nicht so toll sind oder total anders. Aber ich kann mich sehr gut damit arangieren. Natürlich kann ich mir kein Urteil darüber erlauben, ob andere hier auch gut zurecht kommen. Aber das will ich ja auch garnicht. Das hängt von jedem selbst ab und natürlich auch davon, wieviel Kompromisse jemand eingehen will, der einen Umzug nach Schweden geplant hat oder vielleicht auch schon vorgenommen hat.

Mir ging es hier nur darum, zu erfahren, warum andere nach Schweden ausgewandert sind oder dieses vorhaben und ob es auch noch diese Gründe sind, weshalb Ausgewanderte noch hier leben.


med vänliga hälsningar

norris
sysco
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Beitrag von sysco »

Was ich im täglichen Leben anders erwartet hätte, ist, daß die Menschen offener sind und man wesentlich leichter einen Job bekommt (Sprache unabdingbar). Es kursieren in Deutschland Aussagen, daß die Schweden die Deutschen gerne als Arbeitskräfte haben, wegen den deutschen Tugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Genauigkeit und das sind so Sachen, die ich hier etwas vermisse. Man sollte diese Eigenschaften hier nicht mit derselben Engstirnigkeit verfolgen, sonst kann man Probleme bekommen.
Außerdem ist der Wohnungsmarkt in den Großstädten wirklich...ausladend, wenn man nicht genug Zeit und andere Ressourcen hat.
Was mir aber besser gefällt als erwartet, sind die öffentlichen Verkehrsmittel (vor allem die Preise) und die Öffnungszeiten der Supermärkte. Der lockerere Umgangston (Ansprechen mit Vornamen) ist etwas, das ich auch gerne in Deutschland hätte, aber ich denke, das kann ich vergessen. Außerdem das System mit dem Wartezettel ziehen, wenn man in die Bank, Apotheke oder auch anderswohin geht. Man muss sich dann nicht blöd rumquetschen und drängeln, was richtig stressig werden kann, sondern wartet ab, bis die eigene Nummer dran ist. Bis dahin setzt man sich hin oder macht sonstwas.
Und das günstige mobile Internet zum Festpreis ist etwas sehr feines.
Mehr fällt mir grade nicht mehr ein.

Man hört auch oft vom "culture shock", den man erleben soll, wenn man nach Schweden kommt. Nun ja, wenn man sich hier eine zeitlang eingelebt hat, dann erfährt man diesen "culture shock" wohl auch wenn man wieder zurück nach Deutschland geht.


hansbaer
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Beitrag von hansbaer »

Der lockerere Umgangston (Ansprechen mit Vornamen) ist etwas, das ich auch gerne in Deutschland hätte, aber ich denke, das kann ich vergessen.
Ich glaube, wir Deutsche verstehen die Sache mit den Vornamen und dem Du auch etwas falsch. Wir assozieren mit dem schwedischen Du gleich eine Herzlichkeit und Nähe, weil wir es mit dem deutschen Du gleichsetzen. Soweit ich es weiß, wurde es aber mit dem Ziel eingeführt, Standesunterschiede zu reduzieren und Strukturen zu verflachen. Dass man mit Vornamen und Du angesprochen wird, ist daher mehr eine Konvention als ein Zeichen von Lockerheit und Herzlichkeit. Ein Bankangestellter beispielsweise ist ja bei einem ernsten Gespräch gar nicht daran interessiert, locker zu sein, wird einen aber trotzdem immer mit Du ansprechen. Ich bezweifle sehr, dass die Schweden das Du so locker wahrnehmen, wie wir es durch unsere deutsche Brille empfinden.

Unkomplizierter ist es aber allemal - ich schätze es auch sehr.


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