Wie entstand Eure Schwedenliebe?

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jacobi22
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Beitrag von jacobi22 »

Als DDR-Kind brauchte ich mir keine Gedanken um solch "exotische" Länder zu machen. Auch, wenn irgendwelche Urahnen von dort kamen, gab es doch keinerlei verwandtschaftliche Beziehungen oder dergleichen, die mir oder uns eine Reise dorthin ermöglich hätten. Mit der ersten skandinavischen Technik, die in deutschen Wäldern eingesetzt wurde, wuchs dann auch das Interesse. Erste Reise war dann 1993, in den Folgejahren war ich dann auch längerfristig zum arbeiten dort, hatte zeitweise auch Frau und Kinder dabei, man hat Land und Leute kennengelernt, auch Freunde gefunden. Mittlerweile ist das auch zur Regelmäßigkeit geworden und sei es nur für ein paar Tage im Jahr.
Ein Kind "stammt" von dort :pfeif:
und hat wohl auch alles mitbekommen, was man braucht :mrgreen:
Der Rest der Bande wurde von den Eltern angesteckt.
Im Laufe der letzten Jahre hab ich durch meinen Job so fast alle europäischen Länder kennen gelernt, aber nicht gefällt mir (rein optisch) besser als Schweden oder Norwegen.
Neben der Landschaft und den "unendlichen" Weiten dort, sind es vorallem die Menschen, die uns reizen.
Ohne jemanden hier in Germany auf die Füße treten zu wollen, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, mal etwas tun, ohne einen eigenen Vorteil davon zu haben, das scheint hier in den letzten 20 Jahren verloren gegangen zu sein. Kinderfreundlichkeit gibs nur in den Medien und Toleranz? Na lassen wir's....


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norrskenet
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Beitrag von norrskenet »

Hej Karten
Besten Dank! Finde ich eine super Idee!

Nun bei mir war es so dass ich schon früher immer mit meinen Eltrn und rüdern in den Norden gefahren bin. Ich mag mich noch genau an die Zeiten erinnern als wir noch so nen umgebauten Bulli (VW-Bus) hatten und später dann einen Mitsubishi-Bus, welcher mein Vater zu einem "Camper" umebaut hatte. Damit sind wir immer im Sommer in den Norden gedüst, am Stau, welcher in Richtung Süden war, einach so dran vorbei gezischt :flagge3: Südwärts dann das selbe Spiel, wir hatten "freie" Fahrt und in Richtung Norden waren dann die Staus.
Irgendwann waren dann aber auch diese schönen Zeiten vorbei und es brachen neue an, an welchen ich anfibg selber zu reisen. Am Anfang zog es mich noch in andere Länder. Später dann hatte ich eine Anstellung als Servicetechniker für welche ich auch im ganzen nordischen Raum, während rund 8monaten, verteilt auf ca. 2 Jahre, im Einsatz gewesen bin. Da hat es mir dann den Ärmel definitiv eingezogen und jetzt reise ich so oft es nur geht in Richtung Skandinavien.
Mehr zu meinem Nordenvirus findet Ihr auch unter www.norrskenet.ch

Liebe Grüsse
Marcel


Schaut doch mal bei mir vorbei auf: www.norrskenet.ch
Gästebuch-Einträge sind natürlich herzlich willkommen :-)
ein.eingelteddy
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Beitrag von ein.eingelteddy »

Hej :-flagge2

vor ca. 6 oder 7 Jahren bin ich vom Schwedenfieber angesteckt worden.
Eine Bekannte hat immer von Schweden erzählt, wie schön es dort ist. Wie die Leute so sind u.s.w.. Und sie fährt jedes Jahr mindestens 1x nach Schweden. Denn sie hat ein Haus dort. Ich habe dann einmal gesagt, ich will auch mit. Ich möchte es selber sehen, wie es dort ist. Sie meinte dann OK.Wir waren 4 Frauen, als wir in den Herbstferien nach Schweden fuhren. :fahne:

Und ich kann euch sagen es war toll. Ich war dann auch zum erstenmal auf einer Auktion. Und es war unbeschreiblich. Aber leider gab es dort viel neue Sachen. Wir habe in den 10 Tagen so tolle Sachen erlebt und auch gesehen.
Einen Elch in einer Wiese, aber da es schon Dunkel wurde konnten wir ihn nicht fotografieren. Viele Rehe die am Abend einfach so über die Strasse gelaufen sind.
Oder die schöne Gegend in Dalsland, die wir erkundet haben.
Es war so toll, dass wir nächstes Jahr gleich wieder für 10 Tage
hochfuhren.
Wir habe dann auch ein paar Häuser angeschaut wo ich mit meiner Familie Urlaub machen könnte. Denn mein Mann wurde auch langsam Neugierig, wie es dort ist. Denn die Bilder haben ihn schon sehr beeindruckt, die wir gemacht haben.
Am letzten Tag als wir nach Hause fahren wollten, waren wir noch auf einem Bauernhof. Und haben uns da ein kleines Haus angesehen.
Und dann haben mein Mann und mein Sohn und meine Wenigkeit, auch dort unseren Urlaub verbracht. :fahne:
Seither fahren wir jedes Jahr, nach Dalsland auf den Bauernhof und verbringen dort unseren Urlaub.
Wir sind so Liebevoll empfangen worden und wir verstehen uns mit dem Bauern so gut. Mein Sohn hilft immer mit, mit den Kühen oder Hühnern.

Und Mama und Papa können dann ihre Seele baumeln lasen.

Man kann Angeln gehen, im Wald spazieren laufen. Himbeeren, Blaubeeren oder Preiselbeeren pflücken. Oder wer will, kann auch Pilze sammeln.
Wir entdecken jedes Jahr etwas neues. Und besuchen auch die Gegenden die uns sehr gut gefallen. Z.B. auch die Westküste (Bohuslän). Wir gehen dort am Hafen spazieren, essen ganz frische Krabben.
Oder wir gehen auf die Auktion, wo man viele alte Dinge bekommt und es macht auch Spass mitzusteigern. Denn wenn wir im Sommer dort sind, gibt es mehr Auktionen wo es alte, bez. gebrauchte Dinge gibt.

Die Leute sind alle höflich und hilfsbereit. Es ist nicht so hecktisch wie bei uns. Sie haben noch etwas mehr Zeit.
Und das ist es, was ich so an Schweden Liebe. Die Wälder, die Seeen, die langen Spaziergänge in der frischen Luft. Das Beeren pflücken. Und auch die große Höflichkeit der Schweden.
Sie sind sehr zuvorkommend und hielfsbereit. Und man hat immer das Gefühl, das man wirklich "Herzlich Willkommen" ist.
Und ich freue mich heute schon wieder nächstes Jahr dort Urlaub zu machen. :doppelwink:
Hej då ein.eingelteddy :-flagge2


puss und kram
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Beitrag von puss und kram »

hejsan Karsten,
na, willst du mal testen, wie viele aktive User du im Forum hast? ;-) Zu dem Thema kann ja wirklich jeder etwas schreiben.

Ich entdeckte Schweden letztlich über die Musik, denn als ich noch im Schlageralter war, wurde beim ESC in den jeweiligen Landessprachen gesungen. Damals gewannen die Bobbysocks den Wettbewerb, und mir gefiel auf einmal die Sprache. Für mich war ja Norwegisch und Schwedisch nicht zu unterscheiden, klang beides superschön. Aber Infos bekam ich über Schweden leichter: über das deutschsprachige Programm von Sveriges Radio International. Damals war Schweden noch ein Vorbild, im Gegensatz zu heute ... :-( Bis ich allerdings das Land selber erleben durfte, das dauerte 25 Jahre. Das hat meine Schwedenliebe dann noch verstärkt, trotz einiger Erlebnisse, die mir deutlich vor Augen führten, dass Schweden und Deutschland sich leider ähnlicher sind als mir lieb ist. Was mir auffiel: Bist du zu mehreren unterwegs, sprechn dich die Leute viel weniger an als wenn du allein bist und möglicherweise auf Hilfe angewiesen. Und Kontakt zu Schweden zu bekommen und auch zu halten empfinde ich als sehr schwierig, schwieriger als mit Deutschen.

puss&kram


Vi gör vad vi vill,
och vi gör lite till.
Inez
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Beitrag von Inez »

Hej Karsten, nun auch wieder ein Lebenszeichen von mir.
Nach Festlandeuropaurlauben haben wir 2000 entschieden, jetzt geht es zum Schnuppern nach Schweden. Und das war es dann-ich kann nicht mehr davon lassen. Die oft schon beschriebene Ruhe und Gelassenheit, das nicht Aufregen über Dinge die man so und so nicht sofort ändern kann-siehe Benzinpreisanhebung im Sommer, und vor allem die Freundlichkeit und Unkompliziertheit, wenn man erkennen läßt das man nicht typisch deutsch sein will.
Inzwischen können wir nicht mehr ohne Bregott und Husman-Knäcke leben, und jede Lücke im Zeitplan wird genutzt um schnelle Abstecher zu machen.


tinalapp
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Beitrag von tinalapp »

Mein Mann hat mich mal eine Woche nach Schweden geschleppt. Ich wollte gar nicht, brachte die üblichen Sätze: In Schweden ist es kalt und teuer.
Gott sei Dank bin ich mitgefahren, seitdem gibt es kein schöneres Land für mich.

Martina


Klaus-Herbert
Beiträge: 16
Registriert: 4. Juni 2006 22:19
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Beitrag von Klaus-Herbert »

Meine Schwedenliebe ist jetzt schon mehr als 40 Jahre alt.
1967 radelte ich mit 2 Freunden von Ostwestfalen bis Åhus und verliebte mich schnell in eine ältere Schwedin.
Es folgte gleich im nächsten Jahr ein Trip per Anhalter nach Vänersborg und 1970 die erste Tour im Auto eines Freundes - diesmal zu viert - an die Westküste.
Zuhause konnte ich sogar meine Eltern mit meinem Schwedenvirus infizieren, die sich im Sommer 71 mit mir in ein Ferienhaus bei Lysekil aufmachten.
Die Mittsommernachtsfestivitäten erlebte ich 1973 - leider gehandicapt durch eine Angina - auf einem Campingplatz in Mora am Ufer des Siljan. Anschließend durfte ich mich von diesen Strapazen gemeinsam mit Schwester und Schwager wieder im vertrauten Ferienhaus in Lysekil bei bestem schwedischen Sommerwetter erholen.
Als frisch gebackener Ehemann führte mich die Hochzeitsreise 1975 übers Nordkap und Finnland wieder ins "gelobte Land". Diesmal verschlug es mich u.a. aufs herrliche Gotland.
Leider folgte dann eine rund 20-jährige "Schwedenpause", bevor es mich Mitte der Neunziger wieder - inzwischen mit zwei Kindern und Lebensgefährtin - per Wohnmobil in den Norden nach Säffle am Vänern zog. Schon auf den ersten Kilometern erwachte die alte Liebe aus ihrem langjährigen Tiefschlaf und ich war hellauf begeistert von der einmaligen Natur, der Weite und Stille des Landes, dieser wohltuenden Ruhe, fernab jeder Hektik!
Nach einer wiederum rund ein Jahrzehnt dauernden Pause musste ich beim Besuch des Basketballländerspiels Schweden-Tschechien in Ockelbo feststellen, dass mir Schweden doch sehr gefehlt hatte, sodass ich beschloss, mich dort entweder als Pensionär niederzulassen oder zumindest einmal pro Jahr einen Schwedentrip einzuplanen. Letzteren Vorsatz hab ich bis heute eingehalten und dabei viele sympathische Sportfanatiker, aber auch Freunde abseits des Sports kennen gelernt.
Ich bedauere nur, dass ich nicht schon viel früher so konsequent in meinem Verhältnis zu Schweden war, denn dann würde ich schon lange in diesem traumhaften Land leben oder sogar längst ein Schwede sein!
:-flagge2


Der Friede ist das Meisterwerk der Vernunft!
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irni
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Wohnort: Västmanland

Beitrag von irni »

Meinen Schwedenliebe gründet sich eigentlich in der Liebe zu einem Schweden!
Heuer werden es 25 Jahre, seit meiner Interrailfahrt durch Skandinavien und einer Woche in einer Stuga in Dalarna. Danach "pendelten" wir drei Jahre lang, aber das wurde etwas teuer :pfeif:
Seit 19 Jahren bin ich hier sesshaft und mich bringt nichts mehr weg :-flagg


/irni
norris
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Wohnort: Näsum

Beitrag von norris »

Meine Schwedenliebe entstand bei meinem ersten Aufenthalt in Schweden. Das war im Jahre 1992 glaube ich. Damals sind wir mit unseren Bekannten nach Schweden gefahren. Unsere Bekannten waren zu einem Krebsessen in einer schwedischen Familie eingeladen. Dahin nahmen sie uns mit. Tja und das war dann ja auch unser erster Kontakt mit Schweden. Sie waren sehr nett, haben sich gleich mit uns unterhalten, waren sehr interessiert. Von nordischer Zurückhaltung habe ich da nix gespürt. Das waren sehr aufgeschlossene Menschen. Es gab dort einige Trinksprüche, Trinklieder und was sonst noch dazu gehörte. Und seitdem liebe ich Schweden. Zu dem Land an sich muß ich hier sicherlich nichts sagen.

Und immer wenn ich wieder nach Schweden reiste, bekam ich so ein heimisches Gefühl sobald ich schwedischen Boden unter den Füßen hatte. Warum das so war, weiß ich auch nicht. Aber es war immer so.

Und seit ich das erste Mal in Schweden war, ist mir auch klar gewesen, daß ich hier in Schweden leben möchte. Damals war ich 16 Jahre.

Tja, und nun bin ich hier und lebe meinen Traum. :flagge3:


med vänliga hälsningar

norris
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mumin
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Registriert: 27. Juni 2008 17:34
Wohnort: 21337 Lüneburg

sverige andra hemma

Beitrag von mumin »

Schweden ist uns zur 2. Heimal geworden. Vor ca. 35 Jahren fuhren wir das erste Mal Richtung Stockholm und durften auf einem Grundstück mit Sommerhaus zelten. Dieses gehörte den Eltern unserer Freunde und die haben wir über unsere Kinder im Kindergarten hier in Deutschlang kennengelernt. Seit dem fuhren wir jedes Jahr entweder mit der befreundeten Familie - sie ist Schwedin - oder alleine und haben lange gezeltet. Kinder wurden größer, Ansprüche auch, wir fuhren mit Wohnwagen und nun haben wir seit über 10 Jahren ein Stugan in Småland. Das ist unsere 2. Heimat.
:-flagge2


hälsningar mumin
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hunter02
Beiträge: 2
Registriert: 15. Dezember 2008 19:58
Wohnort: Eich

Beitrag von hunter02 »

hej

unsere liebe zu skandinavien/schweden besteht seit 11 jahren. zu dieser zeit holten wir unseren rhodesian ridgeback in dänemark beim züchter ab. ab diesem zeitpunkt fuhren wir immer abwechselnd nach dänemark und schweden in urlaub. in den letzten 6 jahren dann nur noch nach schweden. da unsere bekannte in den grossraum trelleborg gezogen sind.

weiterhin fahre ich zu schulungen alle zwei jahre nach göteborg.

schweden ist uns eine zweite heimat geworden, da wir sehr naturverbunden sind. dort wird man vor allem nicht wie in deutschland schief angesehen wenn man jäger und angler ist.

deswegen

jag gillar sverige


:-flagge2


christof


Steile Hänge, grobe Sauen,
kalte Nächte, heisse Frauen,
sind des Jägers früher Tod.
sysco
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Registriert: 5. September 2007 10:07

Beitrag von sysco »

norris hat geschrieben:Tja und das war dann ja auch unser erster Kontakt mit Schweden. Sie waren sehr nett, haben sich gleich mit uns unterhalten, waren sehr interessiert. Von nordischer Zurückhaltung habe ich da nix gespürt. Das waren sehr aufgeschlossene Menschen. Es gab dort einige Trinksprüche, Trinklieder und was sonst noch dazu gehörte.
Es ist schon erstaunlich, daß es etwas völlig anderes ist, ob man Schweden als Fremder nach und nach für sich entdeckt oder direkt im freundschaftlichen Kreis anfängt.


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Aelve
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Beitrag von Aelve »

Hallo Sysco,

natürlich ist es ein Unterschied, ob Alltag ist oder ob man sich in Urlaubsstimmung befindet. Im Alltag sind natürlich mehr Probleme vorhanden, als wenn man im Urlaub ist und alles lockerer sieht.

Wir sind wegen unseren Ferienhäuser oft in Schweden, haben also auch mit Problemen zu tun, die sich mit Hausbesitz ergeben. Es fallen Reparaturen an, es müssen Besorgungen erledigt werden, es ist fast wie Alltag.
Trotzdem ist dieses in Schweden einfacher, da es dort nicht so verbissen zugeht. Natürlich kann es einen als Deutschen auch ärgern, wenn es eben nicht alles so perfekt dann ist mit Handwerker usw. Aber entweder - oder.
Ich kann nicht einerseits etwas mehr Ruhe, Gelassenheit und weniger Streß wünschen und andererseits die deutschen Maßstäbe ansetzen wollen.

Grüße Aelve


So arbeiten, als könnte man ewig leben. So leben, als müsste man täglich sterben.
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Beitrag von sysco »

Aelve hat geschrieben:natürlich ist es ein Unterschied, ob Alltag ist oder ob man sich in Urlaubsstimmung befindet. Im Alltag sind natürlich mehr Probleme vorhanden, als wenn man im Urlaub ist und alles lockerer sieht.
Ich meine tatsächlich nicht Urlaubserlebnisse sondern den Alltag. Wenn die Leute einen kennen, fangen sie an mit einem zu reden etc.
Wenn sie einen noch nicht kennen, dann können sie sehr lange sehr zückhaltend sein(hängt von Region, Großstadt oder Dorf, etc. ab). Diese zurückhaltende Art ist es aber, woran ich grundsätzlich Schweden von Deutschland unterscheide.
Aelve hat geschrieben:Ich kann nicht einerseits etwas mehr Ruhe, Gelassenheit und weniger Streß wünschen und andererseits die deutschen Maßstäbe ansetzen wollen.
Ganz genau. Deutsche Maßstäbe setzen eine starke Disziplin, starken Bezug zur Arbeitsleistung und auch den gesellschaftlich geforderten Perfektionismus voraus - mit allem was daraus folgt.
Schweden hat sich gesellschaftlich anders entwickelt. Zwar gewinnen in Schweden auch immer mehr dieser Eigenschaften an Bedeutung, aber die Grundstimmung bleibt "nordisch gelassen".

Ein Beispiel für "lockerer" sein: Einer der X2000-Züge hatte Verspätung. In dieselbe Richtung fuhr ein KtK-Zug. Den Zugbegleiter gefragt, durfte ich den KtK-Zug nehmen, da ich mit diesem schneller am Ziel war. In Deutschland hätte ich Angst aus dem Zug geworfen zu werden.
In Schweden war es in dem Moment nur wichtig überhaupt eine Fahrtkarte zu haben.
(KtK heißt Kust-till-Kust, also Küste-zu-Küste und X2000 ist der schnellste Zugtyp).

Dafür darf man nicht immer und überall eine sehr hohe Qualität oder absolute Pünktlichkeit erwarten. Mit diesen Nachteilen kann man sich aber gut arrangieren.


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Aelve
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Beitrag von Aelve »

Hallo Sysco,

genau wie Du es beschreibst, sehe ich es auch.
Hier in D ist manches so starr geregelt, dass es einfach nicht mehr schön ist.
Gerade Dein genanntes Beispiel mit dem Zug ist es, welches ich bestätigen kann. Unsere Tochter, die in Göttingen studiert, hat sehr oft Probleme mit der Zugverbindung dort hin. Einerseits zahlen wir Studiengeb., die auch die Zugfahrten beinhalten, andererseits darf sie aber nur die Nahverkehrszüge benutzen. Sehr oft haben diese Verspätungen, fallen ganz und gar aus, haben keinen Anschluß. Es ist einfach nicht möglich, dass sie dann für ein kleines Stück einen anderen Zug nimmt, um den Anschluß nicht zu verpassen. Ich habe schon mehrfach mit den Regionalbahn-Stellen telefoniert, die Intercityzüge dürfen auch nicht bei Ausfall der Regionalbahnen benutzt werden. Dann müßte unsere Tochter sich eine zusätzliche Fahrkarte kaufen. Haftbar kann man aber die Regionalbahn auch nicht machen für die Ausfälle, weder bekommt man Fahrkostenersatz noch hat man irgendeinen Anspruch. Das ärgert mich masslos, dass die sich ihre Gesetze geschaffen haben, wonach man selber Leistungen bringen muß, die aber fein raus sind, wenn sie ihre Leisungen nicht erbringen. Hauptsache es ist formal für die alles rechtens, die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke.

Grüße Dich Aelve :fahne:


So arbeiten, als könnte man ewig leben. So leben, als müsste man täglich sterben.
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